Berliner Workflow-Startup n8n wird zum Unicorn – Bewertung steigt auf 2,5 Milliarden Dollar

Das Berliner Workflow-Startup n8n hat es geschafft: Mit einer Bewertung von rund 2,5 Milliarden US-Dollar steigt das Unternehmen offiziell in den Club der Unicorns auf. Das 2019 gegründete Startup zählt zu den spannendsten europäischen Playern im Bereich Workflow-Automatisierung und KI-Integration – und zeigt, wie stark Berlin als Tech-Standort derzeit aufblüht.

n8n: Vom Open-Source-Projekt zum Milliardenunternehmen

Das Unternehmen n8n GmbH wurde 2019 von Jan Oberhauser in Berlin gegründet.
Die Plattform ermöglicht es Nutzerinnen, Workflows und Prozesse zu automatisieren – ähnlich wie bei Tools wie Zapier oder Make, aber mit einem entscheidenden Unterschied:
n8n setzt auf einen Fair-Code-Ansatz, kombiniert Open-Source-Transparenz mit kommerzieller Flexibilität und erlaubt den Nutzer
innen, ihre Automatisierungen selbst zu hosten oder in der Cloud zu betreiben.

Diese Offenheit hat n8n zu einer der beliebtesten Automatisierungsplattformen weltweit gemacht – mit inzwischen über 230.000 aktiven Nutzern.


Bewertung und Finanzierungsrunde

In einer neuen Finanzierungsrunde sammelte n8n einen dreistelligen Millionenbetrag ein und wurde dabei auf etwa 2,4 bis 2,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Damit steigt das Unternehmen offiziell in den Unicorn-Status auf – also in den Kreis der Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar. Der Jahresumsatz (ARR) liegt laut trendingtopics.eu bereits bei rund 40 Millionen US-Dollar – und wächst rasant. Zu den Investoren zählen Accel, Sequoia, Highland Europe, HV Capital und Nvidia Ventures (NVentures), der Investmentarm des Chipherstellers Nvidia.


Warum n8n so erfolgreich ist

1. Automatisierung trifft KI-Trend

n8n profitiert von der massiven Nachfrage nach Automatisierung und künstlicher Intelligenz.
Unternehmen weltweit suchen Wege, um repetitive Aufgaben zu reduzieren und KI-Modelle direkt in Workflows einzubinden. n8n bietet genau dafür die passende Plattform – flexibel, erweiterbar und datenschutzkonform.

2. Fair-Code statt Closed Source

Der Fair-Code-Ansatz erlaubt es Firmen, eigene n8n-Instanzen aufzubauen, ohne die volle Kontrolle an einen SaaS-Anbieter abzugeben. Das stärkt Vertrauen – vor allem bei europäischen Kunden, die Datenschutz und Compliance priorisieren.

3. Starke Community

n8n hat eine lebendige Open-Source-Community, die ständig neue Integrationen, Plugins und Automatisierungsvorlagen entwickelt. Diese Community-getriebene Entwicklung beschleunigt Innovation und sorgt für hohe Nutzerbindung.


Berlin als Tech-Hotspot

Mit n8n wächst die Liste der Berliner Unicorns weiter – nach Erfolgsgeschichten wie Trade Republic, WeFox oder Forto. Der Aufstieg des Startups zeigt, dass Berlin inzwischen zu Europas führenden Tech-Ökosystemen gehört. Vor allem im Bereich Developer Tools, KI und Automatisierung gilt die Hauptstadt mittlerweile als Magnet für internationale Investoren.


Ausblick: KI, Wachstum und globale Expansion

n8n plant, sein frisches Kapital zu nutzen, um die Integration von KI-Agenten weiter auszubauen und den globalen Vertrieb zu stärken. Ziel ist es, Unternehmen jeder Größe den Zugang zu flexibler Automatisierung zu ermöglichen – unabhängig von Budget oder technischer Infrastruktur.

Mit dem neuen Unicorn-Status dürfte n8n künftig eine noch zentralere Rolle in der europäischen Tech-Landschaft spielen – und vielleicht schon bald zu den weltweit führenden Workflow-Plattformen zählen.

500 Millionen-Bewertung für Münchner Drohnenhersteller Stark

„Stark ist ein technologiegetriebenes Verteidigungsunternehmen, das die unbemannten Systeme liefert, die Europa und die NATO jetzt brauchen“, so CEO Andé Schneider. Die Firma wurde Anfang 2024 von Ex-Bundeswehroffizier Florian Seibel gegründet, Mitgründer des Drohnenherstellers Quantum Systems. Quantum Systems gehört seit Kurzem zu Deutschlands sogenannten Einhörnern, den Jungunternehmen, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden.

Während Quantum Systems ausschließlich Aufklärungsdrohnen herstellt, konzentriert sich Stark Defence auf Loitering Munition. Stark ist nach Helsing die zweite Jungfirma aus Deutschland, die in dieses Geschäft einsteigt. Das Englische „loitering“ bedeutet dabei „herumlungern“ und beschreibt Drohnensysteme, die sich vor dem Angriff über einige Zeit unbemerkt im feindlichen Luftraum aufhalten können, aber eben auch wieder zurückgerufen werden. „Wir glauben daran, dass es einen großen und dringlichen Bedarf in den Nato-Staaten und in Europa gibt“, sagt Lockwood, Geschäftsführer für das internationale Geschäft von Stark, dem Handelsblatt.

Das Münchner Start-up Stark Defence hat nur 18 Monate nach der Gründung eine Finanzierungsrunde über 62 Millionen Dollar abgeschlossen und erreicht dabei eine Bewertung von 500 Millionen Dollar. Angeführt wurde die Runde von Sequoia Capital, so berichtet Business-Insider.

Quantum Systems zum Einhorn gekürt

Die Quantum-Systems GmbH ist Hersteller von zivilen und militärischen Überwachungsdrohnen aus Gilching bei München und wurde 2015 gegründet. Der Drohnenhersteller hat bei Investoren aktuell 160 Millionen Euro eingesammelt und steigt damit zum Einhorn 2025 auf. Mit der neuen Finanzierung wird das Start-up mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Damit ist Quantum Systems gemeinsam mit dem aktuellen GründerMagazin Titelhelden Helsing das zweite Verteidigungs-Start-up aus Deutschland, das nun zu den Unicorns gehört. Helsing hat sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert und ist auch in die Drohnenproduktion eingestiegen.

Drohne Scorpion Vector Quantum Systems
Drohne Scorpion Vector Quantum Systems

Quantum Systems aus Gilching bei München gilt mit derzeit 550 Mitarbeitern als führender Hersteller von kompakten Drohnen für eine sensorgestützte Datenerfassung. In den vergangenen Jahren habe sich der Umsatz jedes Jahr verdoppelt, so Firmeninformationen auf handelsblatt.com und munich-startup.de. Die aktuelle Finanzierungsrunde mit Balderton Capital versammelt neue Investoren wie Hensoldt, Airbus Defence and Space, Bullhound Capital und LP&E AG. Auch die bisherigen Geldgeber HV Capital, Project A, Peter Thiel, DTCP, Omnes Capital, Notion und Porsche SE sind wieder mit im Boot.

CEO und Gründer von Quantum-Systems GmbH. Florian Seibel ist Visionär, Impulsgeber und CEO von Quantum-Systems, früher Pilot bei der Bundeswehr und Luftfahrtingenieur erklärt: „Der Bedarf nach souveräner, luftgestützter Aufklärung war noch nie so groß wie heute. Unsere Systeme – eine leistungsstarke Kombination aus Hardware und Software – sind auf die Realität moderner Verteidigungs- und Sicherheitsanforderungen ausgelegt: autonom, interoperabel und unter extremen Bedingungen erprobt. Mit der Unterstützung unserer neuen und bestehenden Investoren sind wir bereit, der europäische Marktführer für robotisierte und KI-gestützte Luftaufklärungslösungen zu werden. Wir stellen öffentlichen und privaten Kunden die hochauflösenden und genauen Daten zur Verfügung, auf die sie für ihre täglichen Entscheidungen angewiesen sind.“

Die modularen Drohnensysteme des Startups sind senkrechtstartende elektrische Starrflügler mit kippbaren Propellern, die mittels KI autonom navigieren. Die Produkte kommen sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich zum Einsatz – unter anderem in der öffentlichen Sicherheit, im Tagebau, in der Landwirtschaft und bei Infrastrukturprojekten.

“ KI-Unicorn Helsing ist fünf Millarden Dollar wert“

Das deutsche KI-Start-up Helsing hat bei Investoren frisches Kapital in Höhe von 450 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen unter Co-CEO Gundbert Scherf arbeitet an KI-Entwicklungen für das Militär. Die aktuelle Bewertung am Finanzmarkt liegt bei rund fünf Milliarden Dollar.

„Unser Ansatz ist Software-first. Wir arbeiten mit der Industrie und Regierungen zusammen, um bestehende und neue Hardware-Plattformen mit fortschrittlicher KI zu verbinden“, vereinfacht CEO Gundbert Scherf. Helsing aus München hat sich in kürzester Zeit als führender Akteur für KI-gestützte Verteidigung etabliert. Die treibenden Faktoren: Millionen-Investments geopolitische Unsicherheiten – und drei Gründer aus Gaming, Militär und Deep Tech.

Helsing ist eines der am schnellsten wachsenden Verteidigungstechnologie-Unternehmen Europas. Das 2021 in München gegründete Start-up entwickelt KI-gestützte Lösungen für Streitkräfte, mit dem Ziel, militärische Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und die Einsatzfähigkeit zu verbessern. Mit einer Bewertung von 4,9 Milliarden Euro, zahlreichen Regierungsaufträgen und der Mission “Künstliche Intelligenz zum Schutz unserer Demokratien” hat sich das Unternehmen in nur vier Jahren als strategischer Partner für Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Ukraine etabliert.

Neben dem Luft- und Bodenbetrieb weitet Helsing seine Aktivitäten auf den Weltraum aus. Im Februar 2025 kündigte das Unternehmen eine Partnerschaft mit Loft Orbital an, um Europas erste KI-basierte Satellitenkonstellation für Regierungs-, Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen zu entwickeln: “Die Fähigkeit, KI direkt im Orbit auszuführen.“

Gleichzeitig baut Helsing seine Produktionskapazitäten auf mehr als 1000 Drohnen pro Monat aus. Diese softwaredefinierten Drohnen sind nicht nur autonom, sondern auch resistent gegen feindliche Störmaßnahmen – ein klarer Vorteil auf dem modernen Gefechtsfeld. Bis 2024 wird das Unternehmen rund 400 Mitarbeitende beschäftigen und plant, diese Zahl bis Ende 2025 auf über 500 zu erhöhen, insbesondere in den Bereichen KI-Entwicklung, Luft- und Raumfahrttechnologie und strategische Partnerschaften. Gundbert Scherf zur militärischen Verwendung seiner Drohnen-Technologie: „Es ist ein bisschen paradox, aber gerade autonome Systeme sind für Demokratien gemacht.“

Bio-Gründer Wettbewerb 2025: Jetzt bewerben!

Gesucht: Deutschlands bahnbrechendste bioökonomische Gründungsideen!

Düsseldorf, 1. März 2025 – Der Bio-Gründer Wettbewerb 2025 ist offiziell gestartet und bietet innovativen Köpfen aus den Bereichen Biotechnologie, Biochemie, Agrar- und Ernährungswirtschaft die Möglichkeit, ihre Ideen zu präsentieren. Gesucht werden kreative, nachhaltige Konzepte, die bioökonomische Lösungen entwickeln, um aktuelle ökologische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen zu meistern. Besonders gefragt sind interdisziplinäre Ansätze, die verschiedene Fachbereiche miteinander verknüpfen und so völlig neue Wege für die Bioökonomie eröffnen.

Erfolgreiche Gewinner des letzten Jahres

Der Bio-Gründer Wettbewerb hat in der Vergangenheit zahlreiche visionäre Start-ups hervorgebracht. Drei herausragende Teams wurden im letzten Jahr für ihre Innovationen ausgezeichnet:

  • 1. Platz: Sweethoven Biotech (Bonn) – Das Start-up entwickelte eine nachhaltige Zuckeralternative auf Basis von bio-basierten Ballaststoffen. Diese schmeckt wie Zucker, ist jedoch gesünder und umweltfreundlicher. Mittlerweile wird das Team von der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bundesforschungsministeriums finanziell unterstützt.
  • 2. Platz: SteenFOS (Kreis Warendorf) – Mit CleverHumus gelang es dem Team, eine nachhaltige Alternative zu Torf zu entwickeln. Durch die Kombination von Gülle und Laub entsteht ein umweltfreundlicher Humus für die Gartenwirtschaft. Das Unternehmen befindet sich aktuell in der Kapitalakquise für die erste Produktionsanlage.
  • 3. Platz: InCrEdiBLE (Hamburg) – Mit einer neuartigen Genom-Editierungstechnologie für Pflanzen revolutioniert dieses Team die Pflanzenzüchtung. Ihre hochpräzise Methode erlaubt effiziente genetische Anpassungen, die das Potenzial haben, den Agrarsektor nachhaltig zu verändern.

Diese Erfolgsgeschichten zeigen, welchen Einfluss der Bio-Gründer Wettbewerb auf die Entwicklung innovativer Start-ups hat. Seit seinem Start im Jahr 2007 haben hunderte Gründerteams aus den Zukunftsbranchen Biotechnologie, Biochemie, Agrar- und Ernährungswirtschaft am Wettbewerb teilgenommen.


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Attraktive Preise und Unterstützung für Start-ups

Neben Geld- und Sachpreisen erhalten die Gewinner exklusiven Zugang zu Business-Angel-Runden und potenziellen Investoren. Zudem profitieren sie von der Unterstützung des Kompetenzzentrums Bio-Security und eines renommierten Gutachternetzwerks, das sie mit fachlicher Expertise und strategischer Beratung auf dem Weg zur Markteinführung begleitet.

Jetzt am Bio-Gründer Wettbewerb 2025 teilnehmen!

Der Wettbewerb richtet sich an Einzelpersonen, Teams und Start-ups, die ihre innovativen Ideen verwirklichen wollen. Bewerbungen können noch bis zum 30. Juni 2025 eingereicht werden.

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen finden Sie auf www.bio-gruender.de

Cloudbrixx erhält siebenstelligen Betrag von Investoren

– Finanzierung der weiteren Unternehmens- und Produktentwicklung
– Kapitalgeber mit hoher Immobilien- und Branchenaffinität
– PropTech setzt Wachstumskurs fort

Frankfurt – Das Frankfurter PropTech Cloudbrixx hat eine weitere Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen und sein Wachstumsziel für das Jahr 2022 bestätigt. Mehrere branchenerfahrene Privatinvestoren, ein Immobilienunternehmen sowie ein Family Office haben dem Unternehmen einen siebenstelligen Euro-Betrag zur Verfügung gestellt.

„Im aktuellen Finanzierungsumfeld ist besonders bemerkenswert, dass wir auch neue hochkarätige Investoren von unserem Geschäftsansatz und seinen Ertragschancen überzeugen konnten“, sagt Marc Mockwitz, Geschäftsführender Gesellschafter Vertrieb von Cloudbrixx. Helge Winter, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, ergänzt: „Wir sehen das Engagement unserer Partner als Vertrauensbeweis für unsere Wachstumsstory und freuen uns darauf, zusammen mit unseren Gesellschaftern und unserem stark wachsenden Kundenkreis die Digitalisierung der Immobilienbranche fortzusetzen.“

Foto Helge Winter (c) Cloudbrixx
Foto Helge Winter (c) Cloudbrixx Quelle: Cloudbrixx

Cloudbrixx wird das bereitgestellte Kapital ausschließlich zur Expansionsfinanzierung nutzen, um die stark steigende Nachfrage nach seinen cloudbasierten Modulen für Bau- und Immobilienmanagement zu bedienen. Den wachsenden Effizienzdruck bei Entwicklern und Bestandshaltern sieht Cloudbrixx als Innovationstreiber für die Digitalisierung in der Immobilienbranche.

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Das Unternehmen arbeitet stetig daran, neue Module für das Bau- und Immobilienmanagement entlang des Lebenszyklus von Immobilien zu entwickeln und zu verbessern. Derzeit stehen 18 Module über die Cloudbrixx-Plattform zur Verfügung.

Mehr über Cloudbrixx

https://cloudbrixx.de

Startup LiSA sammelt 2,7 Millionen Euro

Internationale Expansion und Entwicklung einer Social Commerce Cloud geplant

Aachen/Düsseldorf – Der SaaS-Anbieter für Live- und SocialShopping-Lösungen LiSA hat in einer vom TechVision Fonds (TVF) geführten SeedRunde ein Investment in Höhe von 2,7 Millionen Euro erhalten. Das Unternehmen, das seit seinem Start 2018 weitgehend eigenfinanziert ist, wird das Investment nutzen, um international zu expandieren und seine Live-Shopping-SaaS-Lösung zu einem One-Stop-Shop für Social-Commerce-Erlebnisse weiterzuentwickeln.

Das Startup mit Sitz in Düsseldorf, das 2019 am Accelerator-Programm Founders Factory von Brent Hoberman teilgenommen hat, erhielt außerdem eine Finanzierung von dem britischen VC Venrex und der Angel-Investorin Georgie Smallwood. Sie ist Teil von Accels erster Scout-Kohorte und derzeit Chief Product Officer beim Mikromobilitäts-Startup Tier.

Social Commerce: Die nächste globale Shopping Revolution

Die Lösungen von LiSA verbinden E-Commerce mit sozialen Komponenten wie Live-Streaming und Social Media Features. Damit befähigt das Startup weltweit führende E-Retailer, ihren Kunden ein authentisches Shopping-Erlebnis zu bieten.

Zu den Einzelhandelskunden zählen bereits heute namhafte Unternehmen wie Marks & Spencer, AVON USA und L’Oréal. LiSA bietet ein Headless Content Management System1, welches in höchstem Maße anpassbar und dennoch sehr einfach und schnell zu implementieren ist. Dadurch ermöglicht es Online-Händlern und -Marktplätzen, auf ihre Marke abgestimmte und gleichzeitig hoch skalierbare Live- und Social-E-Commerce-Erlebnisse anzubieten. Die Lösungen von LiSA helfen Online-Händlern nachweislich dabei, Engagement-Raten von bis zu 90 Prozent, Online-Konversionsraten von bis zu 35 Prozent und organische SocialSharing-Raten von bis zu 14 Prozent zu erreichen.

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Pascal Bless, TVF Investment Manager, sagt: „LiSA bringt E-Commerce ins 21. Jahrhundert. Die Digitalisierung des Shoppings hatte enorme Auswirkungen, wobei die soziale Komponente zunehmend verloren ging. Mit LiSA treten wir die nächste Evolutionsstufe des Online-Einkaufs an, bei der das Einkaufen mit all seinen Vorteilen digital bleibt und die dringend benötigten sozialen Elemente zurückkehren.“

Hohe Nachfrage nach Live-Shopping beim Online-Einkauf

Die Investition erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Daten, die zeigen, dass die Nachfrage nach Live-Shopping stark zunimmt. In China erfolgt mittlerweile jeder dritte Online-Einkauf über soziale E-Commerce-Erfahrungen, wobei Live-Shopping mit 67 Prozent den größten Anteil des gesamten Social Commerce ausmacht. Ähnliche Trends lassen sich in Europa und den USA feststellen. Als Antwort darauf entwickelt LiSA nun auch eine Social Commerce Cloud. Diese wird HeadlessLösungen zur plattformübergreifenden Entdeckung für Nutzer, sowie ein APIbasiertes Partnerschaftsnetzwerk umfassen.

Sophie Frères, Gründerin und CEO von LiSA, sagt: „Der boomende SocialCommerce-Markt hat einen Reifegrad erreicht, bei dem es für Einzelhändler zunehmend unübersichtlich wird, bis zu 20 verschiedene kleine Plugins zu verwenden. Außerdem erwarten Nutzer einfache und nahtlose, plattformübergreifende Erlebnisse. Die Finanzierung ermöglicht es uns, diese Probleme ganzheitlich anzugehen, indem wir unsere Headless-Lösungen und Social Commerce Cloud schnell skalieren.“

Georgie Smallwood, CPO bei Tier und Scout für Accel, ergänzt: „LiSA bietet eine innovative Lösung für den E-Commerce, um die Vorteile des boomenden SocialShopping-Kanals einfach zu nutzen. Online-Händler freuen sich schon jetzt über die dazugewonnenen Kunden und die hohen Engagement-Raten, die LiSA mit sich bringt, ohne dass sie selbst eine schwerfällige Technologie entwickeln müssen.“

Das Gründerteam

LiSA wurde von den beiden Pionieren und Eheleuten Sophie (CEO) und Philippe (CPO) Frères gegründet. In über 20 Jahren in der Einzelhandelsbranche hat das Duo aus erster Hand erfahren, wie Live-Shopping das Online-Publikum begeistert und das organische Wachstum der Community fördern kann. Dies treibt die beiden dazu an, E-Commerce-Händlern dabei zu helfen, das ungenutzte Potenzial von Social Discovery zu nutzen.

LiSA Logo

Über den TechVision Fonds:

Der TechVision Fonds (TVF) ist der führende Frühphasen VC-Fonds im westlichen Rheinland. Der TVF ist der dritte Venture-Fonds, der vom Team der S-UBG-Gruppe gemanagt wird und mit € 55 Mio. Fondsvolumen regional in Technologie-Startups investiert. Als einer der erfahrensten Investoren unterstützt der TVF Gründer*innen mit Nähe, Netzwerk, Expertise und ebnet den Weg, um zum nächsten internationalen Category Leader aufzusteigen. Darüber hinaus bietet der TVF über die SUBG-Gruppe einen einzigartigen Zugang zur „Old Economy“ und jungen Startups damit in der entscheidenden Frühphase den Zugang zu den ersten potentiellen Kunden. Zum Netzwerk gehören über 150 erfolgreiche Portfolio-Unternehmen aus 30 Jahren Beteiligungserfahrung.
TVF – Brain | Cash | Proximity

Über Venrex:

Venrex ist ein 2002 gegründeter Risikokapitalfonds mit Sitz im Vereinigten Königreich, der kreative Gründer bei der Gründung und dem Aufbau innovativer Unternehmen unterstützt, bei denen die Konsumgüterindustrie von der Technologie beeinflusst wird. Die Investition in LiSA wurde aus einem neuen Fonds getätigt, der gemeinsam vom British Fashion Council und Venrex aufgelegt wurde, dem Venrex BFC Fashion I. Er zielt darauf ab, das Wachstum des Unternehmens-Ökosystems im Modesektor zu unterstützen.

Über Georgie Smallwood:

Georgie ist Chief Product Officer bei Tier Mobility und eine leidenschaftliche Verfechterin von Frauen in Technologie- und Führungspositionen. Im Rahmen ihrer Beratungs- und Investitionstätigkeit konzentriert sie sich vor allem auf weibliche Gründerinnen und Mitgründerinnen, um die Gleichstellung bei der Finanzierung und die Vielfalt des Denkens im Technologiebereich zu fördern. Diese Leidenschaft führte zur Gründung von Auxilia – einem Netzwerk für aktuelle und zukünftige Gründerinnen.

Wie das Start-up vly mit Xentral auf Erfolg gesetzt hat

Durch den frühzeitigen Einsatz der ERP-Software von Xentral bündelte das FoodTech-Start-up sämtliche Prozesse übersichtlich an einem Ort

Gut durchdachte Produkte finden immer einen Markt – so auch die Milchalternative aus Erbsenprotein des Berliner Start-ups vly. TV-Auftritte wie bei „Die Höhle der Löwen“ und zuletzt in der österreichischen Show „2 Minuten 2 Millionen“ brachten den Gründern Niklas Katter, Moritz Brauwarth und Nicolas Hartmann, aber vor allem ihrem Produkt Bekanntheit in einem breiten Publikum. Noch im ersten Jahr nach Gründung entschieden sich die Founder 2019 für den Einsatz der schlanken und flexiblen ERP-Software von Xentral – eine smarte Entscheidung, wie sich herausstellt.
Mit skalierbarer Software von Beginn an auf Wachstum eingestellt.

Die Idee von vly, eine proteinreiche, rein pflanzliche, zucker- und allergenfreie Milchalternative anzubieten, begeistert die Verbraucher von Anfang an. Schon im ersten Jahr konnte das Team 25.000 Bestellungen über den Online-Shop abwickeln und einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich erzielen. Heute sind die Produkte des Berliner FoodTech-Start-ups in über 8.000 deutschen Supermärkten sowie im Einzel- und Großhandel in Österreich und der Schweiz zu finden. Auch über den eigenen Online-Shop vertreibt vly weiterhin seine Drinks auf pflanzlicher Basis und stattet darüber hinaus Cafés, Restaurants und Co-Working Spaces aus.

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Vly Original
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Vly Sorten

Den Weg für diesen schnellen Erfolg ebneten sich die drei Gründer durch den frühzeitigen Einsatz des ERP-Systems von Xentral. Ihnen war klar, dass mehr Bestellungen und immer neue Vertriebswege nicht nur Erfolg und Umsatz bringen, sondern vor allem auch ihren Arbeitsalltag enorm komplex machen würden. „Durch die Softwarelösung von Xentral haben wir die verschiedenen Bereiche unseres Business – von Bestands- und Versandprozessen über Buchhaltung bis hin zum Kundenmanagement – in einem Tool miteinander vernetzt. Dank der praktischen Automatisierungen sparen wir uns als Gründer aber auch unseren Mitarbeitern zahlreiche manuelle Prozesse und vermeiden Fehler, die daraus entstehen. So haben wir mehr Zeit unser Produkt und das Wachstum unseres Unternehmens voranzutreiben“, erklärt Moritz Braunwarth, Co-Founder von vly.

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Vly Rezept

Prozessoptimierung mit Xentral – dem E-Commerce-Experten

Xentral hat sich in den vergangenen Jahren bei Gründern und Start-ups im E-Commerce-Bereich und insbesondere in der Food- und Beverage-Szene einen Namen gemacht. Durch Empfehlungen aus ihrem Netzwerk wurde auch vly schnell auf das lean ERP aus Augsburg aufmerksam. Obwohl zwar noch andere Anbieter und Systeme im Rennen waren, bot letztendlich Xentral genau die Funktionen, die das Berliner FoodTech-Start-up benötigte. Seit 2019 ist die ERP-Software von Benedikt und Claudia Sauter nun bei vly im Einsatz und begleitet das stetige Wachstum der Marke. Xentral ist dabei der zentrale Knotenpunkt, an dem alle Prozesse und sämtliche Vertriebskanäle zusammenlaufen.

Das Ziel der drei Gründer, durch die Einführung von ERP den Überblick über die Prozesse in ihrem Start-up zu behalten und Bestellungen, Logistik und Abrechnungsprozesse an einem Ort zu bündeln, ging damit auf. Durch die frühe Entscheidung für Xentral, konnte das ERP ideal auf die individuellen Bedürfnisse von vly angepasst werden und bietet dem Unternehmen seither die Grundlage für effizientes Arbeiten. Als zentrales Tool für alle wichtigen Business-Prozesse bietet Xentral dem inzwischen 50-köpfigen Team um die Gründer Niklas, Moritz und Nicolas die nötige Flexibilität und Stabilität für weiteres Wachstum, Internationalisierung und neue Produktlaunches.

Mehr über Vly

https://www.vlyfoods.com/

Eigener Chef statt Job-Center

Eine Studie von Autor Knut S. Pauli.

Die Pandemie wütet in den Innenstädten, auf dem Land und im ganzen Wirtschaftsraum. Die Folgen: Etliche Firmen und Geschäfte sind längst insolvent oder von der Insolvenz bedroht. So auch viele Franchise-Systeme. Trotzdem ist Franchising immer noch eine der sichersten Varianten, sich in Krisenzeiten selbständig zu machen.

Bedingt durch die noch längst nicht ausgebremste Pandemie vollzieht sich ein radikaler Wandel in der Wirtschaft. Im Konsumsektor zählen Gastronomie, Touristik und Einzelhandel allemal zu den vom Lockdown gebeutelten Branchen. Bis zu 50.000 Händler werden für immer den Rolladen unten lassen, befürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE). Im industriellen Sektor schickten nahezu alle Konzerne einen Gutteil ihrer Leute zunächst in die Kurzarbeit, danach kommt eventuell der blaue Brief.
Noch federt die Arbeitsmarktpolitik die Gefahr explodierender Job-Verluste ab.

Im November 2020 erhielten 2,26 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. „Damit hat die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergelds nach dem bisherigen Höchststand im April 2020 mit knapp 6 Millionen sukzessive abgenommen, stieg im November mit den erneuten Eindämmungsmaßnahmen aber wieder an”, wie der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, bei seiner Pressekonferenz am 29. Januar in Nürnberg erläuterte.

Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten!

Inmitten dieser düsteren Aussichten gibt es aber gerade auch Hoffnung, dass einige Anbieter weiterhin erfolgreich bleiben, andere als innovative Überflieger die Zeit überstehen, aber auch einige sehr schweren Zeiten entgegensehen. In der Folge versucht die Redaktion von Franchising.mag und franchising-network.de eine Analyse der Chancen und Risiken, der Gewinner und Verlierer.

Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten! So werden tausende Freigesetzte und Arbeitslose auf den Markt strömen, deren einzige Chance auf eine sichere Zukunft im Sprung in die Selbständigkeit besteht. Hier setzen wir an und werden das Geschehen am Markt für Franchise-Systeme unter die Lupe nehmen. Dort, wo Standorte von Franchise-Partnern frei werden, werden sich neue, zeitgemäßere System mit ihren Partnern etablieren. Die arrivierten Systeme wie im Immobilienbereich oder IT-Service werden sich die Rosinen herauspicken. In systemrelevanten Dienstleistungen, in der Technik oder im Health-Care-Bereich, den Pet-Stores oder dem Bau-/Handwerk sind die Chancen weiterhin gut. Aber auch Geschäftsideen mit höherem Risiko und neuer Ausrichtung wie im Lieferservice oder Green-Food-Sektor haben gute Erfolgsaussichten.

Letzter Strohhalm Franchising

Der dritte Bereich sind die Restarter, die mit Aufnahme der ersten Lockerung von Präsenzmöglichkeiten profitieren wie Nachhilfe und seriöse Fitnessanbieter. Alles in allem aber eine schwierige Situation der Abwägung für ein Investment des Einzelnen, aber auch eine riesige Chance, den Markt für Franchise-Systeme neu aufzurollen und umzukrempeln. Die dabei von allzu cleveren Existenzgründungsberatern als Strohhalm angepriesene Zahl von 1.000 Franchise-Geschäftsidee dürfte sich bei Ansicht der harten Fakten auf allenfalls 400 Franchise-Systeme abschmelzen, die tatsächlich zukunftsfähig und dazu expansiv sind.

Bei der nun anstehenden Besetzung der verbliebenen weißen Flecken auf der Vertriebs-Landkarte sowie die Nachfolgesuche für frei werdenden Plätze von Franchisenehmern, denen noch eine Schonfrist gewährt ist, um ihre Insolvenz beim Amtsgericht anzumelden, müssten Franchise-Manager Nachtschichten einlegen, um aus dem Leads-Traffic in den sozialen Medien die Treffer unter den Kandidaten auszufiltern.

Eigener Chef – Run auf Geschäftsideen

Denn mangels eigener Geschäftsideen des Gros der Gründer21 wird ein Run auf Franchising einsetzen, vorausgesetzt der Weg dahin ist bekannt und die Offerten seriös. Welches Potenzial Franchising als Jobmaschine hat, zeigt sich in den USA, dem Mutterland des modernen Franchisings mit seinen rund 5.000 Systemen. Das Department of Commerce in Washington schwört auf das arbeitsmarktpolitische Instrument, mit dem es immer wieder gelingt, Jobsucher mir einer „Franchise“ in Arbeit und Brot zu bringen.

Aktuell könnte die amerikanische Franchise-Industrie laut einer Wirtschaftsprognose der Internationalen Franchise Association (IFA) mehr als 26.000 Standorte hinzufügen und damit die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr ausgleichen sowie fast 800.000 neue Arbeitsplätze schaffen. “Durch schnelle Anpassungsfähigkeit, skalierbare Technologie und den Fokus auf nachgefragte Produkte und Dienstleistungen hat der Franchise-Sektor immer wieder seine Widerstandsfähigkeit bewiesen”, so Robert Cresanti, Präsident und CEO von IFA.

Franchise unterm Radar

In Deutschland entwickelt sich diese Form der Kooperation noch weitgehend unter dem Radar der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitiker. Nach einem stürmischen Wachstum in den 90ziger Jahren des letzten Jahrhunderts oszilliert die deutsche Franchise-Industrie um 1.000 Systeme. Durch die Corona-Krise kam es aktuell aber zu einem Aderlass. Nach Einschätzung von Reinhard Wingral steht rund ein Drittel der Franchise-Systeme auf tönernen Füßen. In der Gastronomie und in der Fitness-Branche, zwei der Franchise-Domänen, sind Partner-Pleiten absehbar. Beim harten Kern von soliden Franchisesystemen dürfte der Abschmelzprozess mit einer deutlich geringeren Quote von fünf Prozent zu Buche schlagen – also 15 bis 20 Franchise-Systeme, prognostizierte Reinhard Wingral zu Beginn der Corona-Krise.

Die Franchise Statistik für das Krisenjahr 2020 weist eine positive Entwicklung der Franchisewirtschaft aus. Demnach haben die bundesweit rund 930 Franchisesysteme im vergangenen Jahr 138.748
Franchisepartner, das sind 4 % mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt sind rund 749.198 Mitarbeiter bei den 176.240 (+ 2,6 %) Franchisebetrieben beschäftigt, was einer Steigerung von 4,5 % entspricht. Zahlen, die selbst im Corona dominierten 2020 auf Wachstum und Weiterentwicklung hinweisen. Verstärkt wird dies durch die Entwicklung des Gesamtumsatzes: Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 4,6 % auf 135 Milliarden Euro erneut gestiegen.

Erfolgsaussichten im Franchising

Der Deutsche Franchiseverband (DFV) „Franchising dürfte künftig weiter an Bedeutung gewinnen, schließlich kristallisiert sich aktuell heraus, dass das Modell Franchise der Krise, dank des stabilen Netzwerkes, vergleichsweise gut gewachsen ist“, erläutert Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Franchiseverbandes, und folgert: Einmal mehr zeigt sich, dass sich der System- und Netzwerkgedanke auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten bewährt hat und Verlass ist auf diese Form der Solidargemeinschaft. Das macht das bewährte Konzept Franchising zu einer verlässlichen Zukunftsstrategie für die Post-Corona-Zeit.“ Von den oft zitierten 1.000 Franchise-Systemen hierzulande sind etwa ein Drittel im DFV organisiert und haben somit den Tauglichkeitstest des Verbandes in Zusammenarbeit mit dem Institut F&C bestanden.

Zu den Erfolgsaussichten im Franchising gibt es viele blumige Versprechen aber bislang nur wenige harte Daten. Eine Studie des wissenschaftlichen Instituts F&C mit Sitz in Münster aus dem Jahr 2016 zeigt, dass Franchise-Gründer im Durchschnitt nach einem Jahr noch zu 94 Prozent aktiv sind; bei unabhängigen Gründungen haben sich dagegen etwa 85 Prozent der Unternehmer behauptet. Zwei Jahre nach der Gründung existieren noch 90 Prozent der Franchise-Nehmer und 75 Prozent der „allgemeinen Existenzgründer“. Im 3. Jahr sind noch 83 Prozent der Franchise-Unternehmer aktiv und 68 Prozent der übrigen Selbständigen. Damit liefert das mit dem Deutschen Franchise Verband (DFV) zusammenarbeitende Institut einen belastbaren Wert für die Performance der Gründer21 im Franchising.

Quo vadis Franchising

Mehr denn je kommt es aber auf eine gründliche Analyse der Franchise-Möglichkeiten an. Denn bislang gab es schon viel zu viele Partner, die nicht annähernd so gut verdienen wie der eine oder andere Franchisegeber verkündet und die von daher kein finanzielles Polster aufbauen konnten. Die immer wieder lauthals beschworene Win-Win-Situation erweist sich immer wieder als Fata Morgana. – „Franchising ist halt kein Allheilmittel, um unreife Geschäftsmodelle zum Laufen zu bringen“, kommentiert Consultant Wingral.

Ergo: Franchising nach dem Management ist durchaus eine solide Option, falls das Geschäftsmodell und das Trainings-und Betreuungs-Konzept, das Manager zu Franchisenehmer mutieren lässt, den Stresstest über Corona hinaus erfolgreich absolviert hat. Allerdings setzt dies nach der Schulung und Hospitation bei einem bestehenden Franchise-Partner den vollen Einsatz der Gründer21 an der Verkaufsfront mit ihrem eigenen Geschäft voraus.

PropTech im Top-100-Club

EverReal ist unter den Top 100 der innovativsten PropTechs Europas im Rahmen des Real Estate Innovation Contest 2020 von BUILTWORLD und PwC und der deutsche Finalist in der Kategorie “Digital Asset Management”. PropTech bezeichnet die digitale Transformation der Immobilienbranche und die einzelnen innovativen Unternehmen dieses Wirtschaftszweigs.

Das von Nessim Djerboua und Liviu Ignat gegründete Münchener Proptech-Startup EverReal wurde im Rahmen des diesjährigen BUILDWORLD Real Estate Innovation Contest unter die Top 100 gewählt. Der junge SaaS-Anbieter schlug sich gegen weitere 400 Bewerber aus ganz Europa und erreichte in der Kategorie “Digital Asset Management” als einziger Kandidat aus Deutschland das Finale.

BUILTWORLD versteht sich als das führende Innovations-Ökosystem der Immobilien- und Baubranche, das Pioniere unter den großen Immobilienunternehmen mit interdisziplinären Experten und jungen Technologieunternehmen zusammenzubringt. In Kooperation mit PwC sucht BUILTWORLD jährlich nach den vielversprechendsten jungen Branchen-Innovatoren und lässt sie ihre digitalen Lösungen vor der hochkarätigen Fachjury, unter anderem vertreten durch Aachener Grund, Commerz Real, Fraunhofer IAO, Helaba, Osborne Clarke, Patrizia, präsentieren.

Transaktionen digitalisieren

„Wir sind stolz darauf, dass EverReal sich beim diesjährigen BUILTWORLD Innovation Contest durchsetzen konnte und ins Finale kam. Unsere Mission ist es, nicht nur alle Immobilien-Transaktionen vollständig zu digitalisieren und somit um 80 Prozent effizienter zu machen. Sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Asset Managern und Partnern wollen wir mit EverReal erstmalig signifikant verbessern. Mit der neuen Funktion ‚Collaboration‘, die wir aktuell in einer Pilotphase testen, können Asset sowie Property Manager künftig in einem Portal und in Echtzeit zusammenarbeiten und die eigene Profitabilität erheblich erhöhen“, erklärt Nessim Djerboua.

EverReal hatte seine innovative Real Estate Transaction & Collaboration Platform am 28. Oktober 2020 in einem Zoom Call live vor der mit Key-Playern der Branche besetzten Jury in der Finalistenrunde präsentiert. Im Fokus stand dabei vor allem die Möglichkeit, mithilfe von EverReal Immobilientransaktionen wie die Vermietung und den Verkauf nahezu vollständig digital abzuwickeln. Dies führt nicht nur zu erheblichen Zeit- und Kostenersparnissen, sondern erschließt zugleich völlig neue Möglichkeiten zur Vereinfachung der Zusammenarbeit mit Partnern wie Asset- und Property-Managern und zur Verfügbarkeit von Daten in Echtzeit.

Franchise Expo digital

Im November findet zum dritten Mal die Franchise Expo (FEX) für eine Selbständigkeit mit Franchising statt. In diesem Jahr in einer reinen Online-Edition. Veranstalter ist MFV Expositions (Teil der internationalen Comexposium-Gruppe, weltweit Nr. 3 im Messegeschehen).

Tom Portesy, Präsident & CEO von MFV „wir veranstalten weltweit Expos – mittlerweile auch viele online-basierte Messen – denn die Digitalisierung hat durch Corona natürlich an Geschwindigkeit zugenommen und wir haben uns auf die neue Situation eingestellt. Die Wirtschaft braucht auch in diesem Jahr Messeplätze zum Austausch und zur Gewinnung neuer Kunden und Partner.“

Die Vorteile einer Online-Messe liegen auf der Hand: Kosten- und Zeitersparnis durch wegfallende Reisen für Aussteller und Besucher, generell weniger Kosten, digitaler Standbau der vom Veranstalter umgesetzt wird, elf statt drei Messetage und die Garantie, dass die Messe stattfindet.

Start-up-Rocket im Sinkflug

Der Startup-Investor Rocket Internet gibt den Knock-Out-Call! Dazu sollen alle freien Aktien eingezogen werden. „Going Private“ ist die englische Bezeichnung für den Rückzug von der Börse.

In seltener Offenheit gab Oliver Samwer zu, dass es an neuen vielversprechenden Ventures aus seiner Start-up-Fabrik gerade mangelte („Die Pipeline ist ein bisschen dünn“) und bemühte sich einmal mehr, das Konzept hinter Rocket Internet den Anteilseignern zu erklären („Wir machen dasselbe seit 2008, wir suchen Ideen“ ).

Mit Zalando, Hellofresh oder Delivery Hero haben die Berliner -Gründer: Oliver Samwer, Alexander Samwer, Marc Samwer in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Nase unter Beweis gestellt, Umsatz 2,2 Milliarden EUR (2016). Der Verkauf der eigenen Anteile spülte Rocket Milliarden in die Kassen. Allerdings fehlten in der Folge die zündenden Ideen für die nächste Generation an Start-ups (capital).

Die Aktien von Samwers Global Founders GmbH und seine persönlich gehaltenen Aktien, insgesamt ein Anteil von knapp unter 49 Prozent, werden nicht erworben, Stattdessen sollen die erworbenen Aktien eingezogen werden, so dass am Ende nur noch die Samwer-Aktien übrig bleiben.

Was künftig aus Rocket Internet wird, darüber gibt es allerhand Spekulationen. Samwer schien auch in den vergangenen Jahren zunehmend das Interesse an Internet-Start-Ups zu verlieren. Schon im Juni 2019 hatte Rocket Internet seinen Geschäftszweck auf Immobilien erweitert. Laut Medienberichten besaß das Samwer.Imperium Anfang des Jahres in Berlin Immobilien im Wert von mindestens 150 Millionen Euro. Im Juni dieses Jahres schied Oliver Samwer dann aus dem Aufsichtsrat des Modehändlers Zalando aus, mit dessen Namen Rocket Internet stark verbunden ist. (FAZ)

2014 war die Firma von Oliver Samwer, die ein Brutkasten für Start-ups wie Hello Fresh sein will, mit 42,50 Euro pro Aktie an die Börse gegangen. Nun will Samwer sie für 18,57 Euro zurückkaufen und von der Börse nehmen. So schnell kann man sein Vermögen halbieren.

Großaktionär Samwer wird damit durchkommen.Denn die Regeln schreiben nur vor, dass sein Angebot dem Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate entspricht. Geschickt nutzt der großmäulige Gründer („Ich bin der aggressivste Internet-Manager der Welt“) den Börsencrash auf dem Höhepunkt der Corona-Krise aus. Das erinnert alles an die Zocker vom Neuen Markt, der vor 20 Jahren zusammenbrach. (rp-online)

Erfolgreiche digitale NRW-Start-ups: Die Finalisten

Erfolgreiche digitale Start-ups: Die Finalisten für den neuen Landespreis OUT OF THE BOX.NRW stehen fest

Minister Pinkwart: „Wettbewerb ist Anerkennung und Ansporn für alle, die die digitale Entwicklung Nordrhein-Westfalens vorantreiben.“ Mit dem im Herbst 2019 neu gestarteten Wettbewerb belohnt das Wirtschaftsministerium digitale Start-ups aus Nordrhein-Westfalen, die „OUT OF THE BOX“ denken und handeln. In der Nominierungsphase wurden mehr als 100 Start-ups aus dem ganzen Land vorgeschlagen. 45 von ihnen haben die Bewerbungskriterien erfüllt und eine Bewerbung eingereicht. Beim anschließenden Online-Voting waren die nominierten Unternehmen aufgerufen, ihre Community zu aktivieren und möglichst viele Stimmen für den Einzug ins große Finale am 2. September 2020 zu sammeln. Parallel bewertete eine Fachjury alle Nominierten. Nun steht das Ergebnis fest: Zwölf Start-ups ziehen in das Finale ein und kämpfen um insgesamt 50.000 Euro Preisgeld.

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Folgen der Corona-Pandemie belastet viele Start-ups: Sie müssen finanzielle Engpässe überbrücken und mit noch nicht etablierten Geschäftsmodellen am Markt bestehen. Ich ziehe den Hut vor den digitalen Start-ups, die sich dieser extremen Herausforderung stellen und kreative wie innovative Antworten auf die Krise finden. Gerade für sie soll der Wettbewerb Anerkennung und zugleich Ansporn sein, auch weiterhin OUT OF THE BOX zu agieren und so die digitale Entwicklung unseres Landes voranzutreiben.“

Bei der Online-Abstimmung über www.outofthebox.nrw hatten rund 6.000 Menschen ihrem Lieblings-Start-up ihre Stimme gegeben. Parallel bewertete eine Fachjury die Nominierten. Von der Qualität der Nominierten waren die Juroren und das Ministerium so überzeugt, dass zusätzlich zwei weitere Finalplätze vergeben wurden. Damit stehen nun folgende zwölf Start-ups im Finale des OOTB:

1. AISportsWatch GmbHEssen
2. baufinovo e.K.      Kaarst
3. bee smart city GmbHMülheim an der Ruhr
4. Ducktrain/DroidDrive GmbHAachen
5. ForkOn GmbHHaltern am See
6. FURTHRresearch GmbH & Co. KGAachen
7. getbaff GmbHDüsseldorf
8. MotionMiners GmbHDortmund
9. Myster GmbHDortmund
10. Planbar GbRBocholt
11. Senseering GmbHKöln
12. ViSenSys GmbHDortmund

Ursprünglich war geplant, das Finale im Rahmen des PIRATE Summit 2020 in Köln stattfinden zu lassen. Aufgrund der Corona-Pandemie finden der finale Entscheid und die Preisverleihung von OUT OF THE BOX.NRW nun in einem überwiegend digitalen Rahmen statt. Die Verleihung des OUT OF THE BOX.NRW ist gleichzeitig der Kick-Off in zwei digitale Wochen rund um das Thema Unternehmertum. Aufgesetzt von der Veranstaltungsagentur PIRATEx wird der Kerngedanke des OOTB weitergetragen und eine Plattform geschaffen, mit der viele Akteure der nordrhein-westfälischen Start-up-Szene zusammenfinden, um in digitalen Formaten voneinander zu lernen, innovative Ideen zu diskutieren und sich untereinander zu vernetzen.

Alle Infos und Termine zum Wettbewerb unter: www.outofthebox.nrw

Über den Wettbewerb

OUT OF THE BOX.NRW ist ein völlig neuer Wettbewerb für Start-ups, die ein digitales Geschäftsmodell verfolgen. Mit insgesamt 50.000 Euro Preisgeld ist der OOTB einer der am höchsten dotierten Start-up-Wettbewerbe in Deutschland. Darüber hinaus verschafft er Startup-Teams die Möglichkeit, sich vor hochkarätigen Investoren zu präsentieren und damit vielfältige neue Kontakte zu knüpfen. Parallel will der Wettbewerb die vielfältige Gründerszene in Nordrhein-Westfalen sichtbar und bekannter machen.

Über den PIRATE Summit

2020 hätte der PIRATE Summit bereits zum 10. Mal stattfinden sollen. Er gilt als außergewöhnlichste Start-up-Konferenz in Deutschland, zu der nicht zuletzt die gewählte Location im Kölner Odonien beiträgt. Die rund 1.000 Teilnehmenden vertreten vor allem Early-Stage-Startups sowie viele hochkarätige Investoren und Corporates. Ziel ist, über Expert Sessions, Masterclasses und Pitches Networking zu fördern, Wissen zu vermitteln und das Unternehmertum zu feiern. In diesem Jahr wird die PIRATE Summit Community erstmalig auf einer digitalen Plattform vereint. Das 10-jährige Event-Jubiläum selbst wird 2021 in der einzigartigen Event-Location “nachgefeiert”.

Smartes Food-Start-up

Mit Mahlzeiten in Getränkeform will das Münchener Food-Start-up YFood im Food-Markt punkten. Ein französischer Investor steigt jetzt mit großen Ambitionen ein. Doch das Geschäft im Regal ist hart umkämpft.

Wieder mal zu oft den Snooze-Button gedrückt und ohne Frühstück aus dem Haus gestürzt? Mit knurrendem Magen von Termin zu Termin gehetzt oder stundenlang ohne Pause an den Schreibtisch gefesselt? Das ging YFood-Gründerteam Noël Bollmann (25) und Benjamin Kremer (28) gehörig auf den Nerv. Statt ausgewogener Ernährung gehören Döner, Schokoriegel und Co. zu den besten Freunden vieler Hipster.

Leider auch den YFood-Gründern. „Vor YFood waren wir in der Finanzindustrie tätig und einem sehr stressigen Arbeitsalltag ausgesetzt. Ungesundes Fast Food stand bei uns an der Tagesordnung“, so die Food-Start-ups. Als nach einiger Zeit ihre Gesundheit darunter zu leiden begann beschlossen sie nach Lösungen zu suchen. „Wir wollten uns einfach nicht damit abfinden, dass schnelles Essen immer ungesund sein muss. Wir kündigten beide unsere Jobs und widmeten uns unserem neuen Projekt mit voller Leidenschaft.“ Gemeinsam mit führenden Lebensmitteltechnologen entwickelten sie monatelang ein Getränk, das Abhilfe schaffen sollte: Eine vollwertige, ausgewogene Mahlzeit in Getränkeform, die den Hunger ohne Mittagstief stillt und den Körper mit konstanter Energie versorgt: YFood war geboren.

Food-Start-up auf der Überholspur

Jetzt erhalten die beiden Gründer Benjamin Kremer und Noel Bollmann schon einmal Unterstützung von Investoren. 4,2 Millionen Euro fließen von Risikokapitalgebern. Angeführt wird die Runde von dem französischen Investor Five Seasons Ventures und der amerikanische Kapitalgeber New Ground Ventures. Der hatte vor einem Jahr einen Fonds über 60 Millionen Euro geschlossen, mit dem gezielt in junge europäische Lebensmittel-Start-ups investiert werden soll.

Unter anderem Nestlé hatte dabei Geld eingezahlt. Inzwischen gibt es YFood seit einem knappen Jahr und wir zählen zufriedene Kunden in über 25 Ländern Europas. Vom gestressten Außendienstler, über den OP-Arzt, bis hin zum Investment-Banker – alle vereint durch den Wunsch nach einer gesunden, erschwinglichen Ernährung an hektischen Tagen. „Um YFood so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen, sind wir mittlerweile ebenfalls im stationären Handel verfügbar. In Deutschland und Österreich schmücken wir die Regale von Rewe, Kaufland, Globus, tegut.., HIT und Müller“, berichtet das Duo stolz. In Zukunft wollen sie weiter ihre Produktpalette ausbauen und damit die Food-Branche grundlegend umkrempeln. Ob Banane, Apfel-Zimt oder eine Beerenmischung: Mit einem halben Liter Flüssigkeit will das Start-up YFood den Hunger für drei bis fünf Stunden stillen. Mit diesem Konzept konkurriert das Münchener Unternehmen mit jungen und etablierten Wettbewerbern um die Gunst von gestressten Berufstätigen – und um wertvolle Regalmeter in Supermärkten.

yfood Produkt

Riegel und Pulver

Mit dem ehrgeizigen Partner an der Seite will YFood nun in den Heimatmärkten punkten und zudem international wachsen. Für eine erste Orientierung war dabei die Teilnahme am US-Programm des German Accelerators hilfreich. Zudem sollen neben den Getränken auch Riegel und Pulver zur Produktpalette kommen. Damit erweitert YFood sein Geschäft, trifft allerdings auch dort auf große Konkurrenz, insbesondere von Anbietern für Fitness-Ernährung. Das Team soll im Laufe des Jahres von aktuell 35 auf über 60 Mitarbeiter anwachsen. Man sei begeistert von dem Engagement der Gründer auf dem „großen, aber unerschlossenen deutschsprachigen Markt“, heißt es vonseiten des französischen Risikokapitalgebers. Gegründet wurde YFood vor zwei Jahren – heute ist man nach eigenen Angaben bereits in 6000 Supermärkten und Drogerien vertreten. Laut Five Seasons Ventures wurden bereits zwei Millionen Drinks verkauft.

Neues Flugtaxi am Himmel

Das bayerische Start-up Lilium will einen Flugtaxiservice per App anbieten. Der vollelektrische Lilium Jet hat jetzt seinen Erstflug absolviert. Nun sollen weitere Testflüge stattfinden. Die Gründer-Crew plant, schon ab 2025 in mindestens zwei Städten einen kommerziellen Flugtaxibetrieb anzubieten. Gründermagazin hat exklusiv hinter die Lilium-Kulissen geschaut.

Wir haben einen riesigen Schritt für die Realisierung einer individuellen urbanen Flugmobilität“, so Lilium-Firmengründer Daniel Wiegand in weniger als zwei Jahren sei es gelungen, „ein Luftfahrzeug zu entwerfen, zu bauen und erfolgreich zu fliegen, dass uns nun als Grundlage für die geplante Massenproduktion dienen wird“. Tendenziell sei das Flugzeug „günstiger als ein Hubschrauber, weil fast keine Mechanik drinsteckt und es nur ein Zehntel der Energie verbraucht“.

Der Lilium Jet ist eines von nahezu unüberschaubar vielen Projekten im Bereich der Elektroflugzeuge. Die Unternehmensberatung Roland Berger schätzt, dass Firmen seit 2009 die Entwicklung von etwa 100 solcher Maschinen weltweit angekündigt haben. Alleine 2017 sind demnach etwa 40 neue Vorhaben hinzugekommen. Lilium jedoch glaubt, einen Entwurf gefunden zu haben, der den anderen technisch überlegen ist und das Einsatzgebiet dramatisch erweitert: Der Lilium Jet soll innerhalb von Großstädten, aber auch für Regionalflüge eingesetzt werden. Das erst 2015 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiter. Wiegand kündigte an, vier Fabriken und einige Hundert Stellen in Deutschland aufzubauen.

Der chinesische IT-Konzern Tencent und andere Investoren wie die Investmentgesellschaften Atomico von Skype-Gründer Niklas Zennström und Freigeist Capital des Investors Frank Thelen haben Lilium bereits mehr als 100 Millionen US-Dollar (aktuell 89,3 Mio. Euro) zur Verfügung gestellt. „Ein Börsengang wäre ein interessanter Weg für uns, aber heute ist das noch überhaupt kein Thema“, sagte Wiegand. Zwar seien weitere Finanzierungsrunden nötig, das Geld reiche nicht bis 2025, aber das sei kein Problem, denn „unsere Investoren sind begeistert, es kommen auch neue dazu“.

Auch andere Unternehmen arbeiten an ähnlichen Flugzeugen. Das Karlsruher Start-up Volocopter hat beispielsweise schon seit 2016 die deutsche Verkehrszulassung für ein zweisitziges elektrisches Flugtaxi. Anfang Mai hat der elektrische City- Airbus des Flugzeugbauers Airbus seinen Erstflug geschafft, auch der US-Konkurrent Boeing arbeitet an einem autonomen

Preise wie mit einem Taxi

Das Flugzeug mit 36 elektrischen Jet-motoren in den Tragflächen sei leise und„wird mit 300 Stunden kilometern eine Stunde lang fliegen können“, sagte Wiegand über den fünfsitzigen Lilium Jet. „Tendenziell ist das Lilium-Flugzeug günstiger als ein Hubschrauber, weil fast keine Mechanik drinsteckt und es nur ein Zehntel der Energie von 2.000 PS verbraucht.“ Mit 300 Stundenkilometern könne man eine Stunde lang fliegen. Passagiere sollen über eine App den nächstgelegenen Landeplatz finden und die Reise planen können. Damit sei der Lilium Jet „sehr effizient“, der Energieverbrauch entspreche dem eines Elektroautos über die gleiche Strecke. So könne man nicht nur Vororte an Stadtzentren und Flughäfen an Hauptbahnhöfe anbinden, sondern auch bezahlbare Hochgeschwindigkeitsverbindungen über ganze Regionen hinweg bereitstellen.

In Fachartikeln wurde allerdings schon wiederholt in Frage gestellt, ob die angestrebten Zielparameter des Lilium Jets mit heutiger oder in naher Zukunft erreichbarer Batterietechnologie technisch realisierbar sind: Der Journalist Eric Adams vertrat 2016 in einem Artikel des Magazins Wired den Standpunkt, dass entweder nur eine deutlich geringere Reichweite möglich ist, oder wesentlich schwerere Batterien nötig seien. Im August 2018 erschien im selben Magazin ein Artikel, der vorrechnete, dass unter den gegebenen Randbedingungen nur wenige Minuten Nettoflugzeit verfügbar wären. Laut

Wikipedia bezeichnete im US-Magazin The Drive im Oktober 2018 der Journalist Eric Adams das Konzept als „weit jenseits der Möglichkeiten, die über 100 Firmen bei ihren Versuchen, ein Elektroflugzeug zu entwickeln, bisher erreicht hätten.“Bei den Testflügen wird der Prototyp ferngesteuert, im Betrieb soll er zunächst von Piloten geflogen werden. „Das vereinfacht die Lizenzen und Zulassungen“, sagte Wiegand. „In zehn Jahren vielleicht soll es aber auch autonom fliegen können.“ Von Audi sei der ehemalige Leiter des autonomen Fahrens zu Lilium gewechselt. Zusätzlich gab Lilium auch die Einstellung von drei neuen Führungskräften, darunter Carlos Morgado, ehemaliger Chief Technology Officer (CTO) von Just Eat, Anja Maassen van den Brink als Chief People Officer und Luca Benassi als Chief Development Engineer verpflichtet. Benassi verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Luft- und Raumfahrtbranche. Zuletzt war er nach Tätigkeiten bei der NASA und Boeing als Senior Expert und Head of Acoustics and Vibration bei Airbus tätig.Das Unternehmen will alle Maschinen selbst betreiben. „Dass wir das Flugzeug an reiche Privatleute oder Firmen verkaufen, schließe ich aus“, sagte Wiegand. Ziel sei, dass viele Bürger Flüge „für Preise wie mit einem Taxi“ buchen. Indes: Trotz Brexit wollen die Münchener ihre Software-Engineering-Basis tatsächlich in London aufbauen. Vielleicht sollte das Lilium-Team darüber nochmals ein Brainstorming veranstalten.

Lilium-Firmengruender Daniel Wiegand
Lilium-Firmengruender Daniel Wiegand

Zulassung und Reichweite

2024 will lilium die zulassung der Flugsicherheitsbehörden bekommen. doch bis dahin ist es noch ein langer weg. Für die erste Version mit piloten sind keine aufwändigen Regeländerungen nötig, es gelten im wesentlichen die Gesetze für Hubschrauber und Flugzeuge. das vollautonome Fliegen ist hingegen noch wirkliche zukunftsmusik, zu viele Fragen rund um Flugsicherung sind ungeklärt. Vorerst steht aber sowieso etwas anderes im Vordergrund: emissionsfreies Fliegen. „das Flugzeug ist hinsichtlich der Anteile am Gesamtgewicht quasi eine fliegende Batterie“, verrät Gründer wiegand. die zellen stammen von lieferanten, aber der Batteriepack ist eine interne Entwicklung. „Er ist extrem leicht und hat viele zellen. das ermöglicht uns große Reichweiten“, sagt er.

Die Batterie an Bord hat eine Leistung von mehr als einem megawatt, Genaueres will wiegand aber nicht verraten. Sie soll groß genug sein für sieben bis acht kurze Flüge innerhalb einer Großstadt, vier bis fünf minuten ladezeit seien dann für 60 bis 70 Kilometer zusätzliche Reichweite nötig. „in der praxis wird es keine wartezeiten wegen des Aufladens geben und auch keine Batteriewechsel“, so Wiegand.

Erfolgreich mit Schülerhilfe

Schülerhilfe-Partnerin Katharina Wind realisiert in kürzester Zeit ihre erfolgreiche Selbständigkeit im System. Franchising.mag hat sie getroffen.

Eine der erfolgreichsten jungen Partner/innen des Franchise-Systems Schülerhilfe ist derzeit Katharina Wind (30) aus Troisdorf, am Rande des Siebengebirges zwischen den Metropolen Köln und Bonn gelegen. Sie entschied sich 2016 für das Franchise-System Schülerhilfe, um als selbstständige Unternehmerin ein attraktives Einkommen zu erzielen und gleichzeitig einen sinnstiftenden gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Denn wie sie recherchierte, gehört der Nachhilfesektor zu einem Markt, der ein enormes Wachstumspotenzial bietet. Schon jeder vierte Schüler in Deutschland und Österreich erhält mittlerweile Nachhilfe, und die Nachfrage nach qualifizierter Bildung und effizienter Nachhilfe steigt.

„Viele Kinder kommen im Unterricht nicht mit oder ihnen fehlt die richtige Anleitung, besonders in Mathematik“, berichtet Wind aus der Praxis. Gute Voraussetzungen also, um gemeinsam mit über 350 Partnern an über 1.000 Standorten in Deutschland den Erfolg im System zu suchen. Denn die Marke „Schülerhilfe“ ist mit einem Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent eines der führenden Systeme im Nachhilfesektor. Zudem verspricht das Unternehmen, dass engagierte Partner bereits im dritten Geschäftsjahr einen Ertrag von über 100.000 Euro erzielen können.

Mit aktuell schon zwei Standorten in Rösrath und Bonn-Duisdorf freut sich Wind heute über ihren Entschluss, den Schritt in die Selbständigkeit gewagt zu haben. Die Troisdorferin studierte nach ihrem Abitur in Bonn Psychologie, erlangte 2014 ihren Abschluss als Master of Science im besagten Fach und arbeitete danach zunächst als Projektleiterin für Berufswahlorientierung an Schulen im Rhein-Erft-Kreis. Nach Auslauf dieser befristeten Stelle bewarb sie sich anschließend auf verschiedene Job-Angebote, unter anderem auch beim Lebensmitteldiscounter Aldi. Letztendlich kam aber der Wunsch nach der Selbstständigkeit, den Wind schon zu Studienzeiten hegte, wieder auf und so suchte sie nach Alternativen.

Eher zufällig stieß die Troisdorferin im Internet auf den Bereich „Franchise“ und als eines der erfolgreichsten Franchise-Unternehmen auf die Schülerhilfe. Durch ihre bereits gesammelte Erfahrung im pädagogischen Bereich schloss sie diese Möglichkeit nicht aus und kontaktierte die die Schülerhilfe zwecks erster Infos. „Und dann ging alles ziemlich schnell“, kommentiert Wind. Der unkomplizierte Kontakt zur Zentrale des Gelsenkirchener Franchise-Unternehmens gab schnell den Weg frei, eine passende Location in Rösrath stand schon leer und war sofort verfügbar, was letztendlich die Hauptgründe für ihre damalige Entscheidung waren.

Nun galt es natürlich noch ein paar Hürden im Gründungsgeschehen zu nehmen, die mit Unterstützung aus Gelsenkirchen und durch besonderen, persönlichen Einsatz jedoch problemlos überwunden werden konnten. Denn: „Selbst die beste Planung kann nicht alle Eventualitäten vorhersagen. Daher war es mir wichtig, auf den reichen Erfahrungsschatz eines etablierten Systems zurückgreifen zu können.“ Durch ihr Studium waren ihr einige betriebswirtschaftliche Zusammenhänge bereits klar. Winds Expertise in Sachen Kalkulieren und Programmieren machten sich hier außerdem extrem bezahlt: In kürzester Zeit erstellte sie mit den Unterlagen der Schülerhilfe-Zentrale selbständig einen tauglichen Businessplan zur Vorlage bei der Bank und sparte sich so den Finanzierungsberater. Die örtliche Wirtschaftsförderung und die Kreissparkasse, wo die zuständige Beraterin bereits zuvor schon einmal ein Projekt „Schülerhilfe“ finanziert hatte, waren schnell überzeugt.

Das Unternehmerschicksal nahm jetzt seinen Lauf. „Das war schon ein bisschen verrückt“, erinnert sich Wind heute, die so immerhin ein Investment von fast 60.000 Euro gestemmt hatte. Ab der Finanzierungszusage wurden dann mit Unterstützung der Familie die Räumlichkeiten in Eigenleistung innerhalb von sechs Wochen umgebaut, renoviert und eingerichtet. Kaum ein halbes Jahr dauerte also insgesamt die Vorbereitung von erster Kontaktaufnahme bis zur Eröffnung, die am 1. Oktober 2016 stattfand. Seitdem haben Katharina Wind und ihr Team in Rösrath schon einigen Schülerinnen und Schülern wieder zu schulischem Erfolg verholfen. Zu Spitzenzeiten waren bereits im dritten Geschäftsjahr über 100 Schüler/innen zum Unterricht angemeldet. „Da geht noch ein bisschen was“, ist sich Wind sicher.

Nachdem Rösrath gut angelaufen war, sei es der jungen Unternehmerin „fast ein wenig langweilig“ geworden. Anfang des Jahres ergab sich dann die Gelegenheit, einen zweiten Standort von einer langjährigen Franchise-Partnerin zu übernehmen. Eine gute Gelegenheit, befand sich der Standort doch im beliebten Bonner Stadtgebiet. Auch hier standen umfangreiche Renovierungsarbeiten und die Erstellung eines Businessplans auf der Agenda, doch konnte Wind ja nun bereits auf Erfahrung zurückgreifen. Seit Juli 2019 leitet sie nun ihren zweiten Schülerhilfe-Standort in Bonn-Duisdorf. „Die Schülerhilfe war für mich die Gelegenheit, in kürzester Zeit sehr erfolgreich zu sein. In keinem anderen Job in meinem ursprünglichen Bereich hätte ich mich derart selbst verwirklichen können.“

Katharina Wind hat es geschafft, auch entgegen einiger Skeptiker aus ihrem Umfeld, mit ihrem Engagement zwei erfolgreiche Unternehmensstandorte zu gründen. Allen, an der Selbstständigkeit Interessierten, rät sie, sich stets treu zu bleiben und „unbedingt aufs Bauchgefühl zu hören“! Sollte es keine unvorhergesehene Katastrophe geben, so schließt sie einen dritten Standort in den nächsten Jahren nicht aus.

Erfolg mit System im Franchise

Geschäftsideen im Franchise erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Der Vorteil: Der Einsteiger profitiert nach der Existenzgründung in der Regel von jahrelanger Erfahrung des Franchise-Gebers in Marketing, Werbung, Vertrieb und Verkauf und der Macht einer eingeführten Marke. Unser Profi-Redaktionsnetzwerk recherchiert exklusiv die „Hidden Champions“ und Pioniere der Franchise-Szene und bietet Information pur!

Die Idee: Der Franchise-Nehmer und Franchise-Partner verkauft seine Erzeugnisse oder seine Dienstleistungen rechtlich selbständig (s.u.), zahlt dafür Gebühren für die Verwendung einheitlicher Ausstattung, für einen einheitlichen Namen im Franchising und Auftreten nach außen, ein Symbol oder zur Nutzung der Marke, für ein einheitliches Vertriebssystem und Service der Franchise-Systemzentrale wie etwa die Buchhaltung (siehe auch Wikipedia). Viele Geschäftsideen als Franchise-System verfügen über eigene Softwarepakete zur Steuerung von Verkauf, Vertrieb und Controlling oder eigene Online-Kassensysteme. Dabei bildet der Franchisegeber den Franchisenehmer aus, er prüft die Umsetzung des Konzeptes und überwacht die Systemregeln, wie sie ausführlich im Franchise-Handbuch festgelegt sind. Dafür zahlt der Franchisenehmer in aller Regel eine einmalige Einstiegsgebühr, meist pro Monat eine laufende Franchise-Lizenzgebühr für die Nutzung des Franchise-Pakets in Abhängigkeit vom Umsatz und vielfach auch eine feste Werbegebühr. Dabei handelt der Franchisenehmer jedoch nach dem Franchise-Recht als Händler im eigenen Namen und auf eigene Rechnung.

Der Deutsche Franchise-Verband e.V. ermittelte, dass im Jahr 2019 in Deutschland etwa 133.424 (+4,2 Prozent) Franchisenehmer in 960 Franchise-Systemen (171.824 Betriebe) einen Gesamtumsatz von rund 129 Milliarden Euro machten (+ 5,1 Prozent). Insgesamt soll die Branche mehr als 717.000 Menschen in Teilzeit und Vollzeit beschäftigen. Experten schätzen die Kapazitäten für Franchise-System hierzulande auf bis zu 3.500 Franchise-Unternehmen. Der DFV definiert Franchising als ein auf Partnerschaft basierendes Absatzsystem mit dem Ziel der Verkaufsförderung. Der sogenannte Franchisegeber übernimmt die Planung, Durchführung und Kontrolle eines erfolgreichen Betriebstyps. Er erstellt ein unternehmerisches Gesamtkonzept, das von seinen Geschäftspartnern, den Franchisenehmern, selbständig an ihrem Standort umgesetzt wird.

Der Erfolg von Franchise-Systemen liegt in der engen Zusammenarbeit von Franchisegebern und Franchisenehmern, die alle als rechtlich selbständige Unternehmung bestehen bleiben. Die Kooperation findet nur in einem Franchise-Vertrag klar vorgegebenem Rahmen und nach den Vorgaben des Franchise-Handbuchs statt. Vor dem Einstieg empfiehlt sich jedoch immer eine ausführliche Systemprüfung, wie sie von unseren Experten erarbeitet wurde. Ein besonderes Augenmerk gilt heute allerdings schon dem Generationenwechsel im Franchising.

Die Übernahme bereits bestehender Filialen oder die Franchise-Nachfolge durch einen neuen Investor bilden einen wichtigen Bereich im Franchising. Ein Franchise-System ist eine verschworene Gemeinschaft mit dem regelmäßigen Austausch untereinander und mit den gleichen Zielen: Erfolg durch Umsatz und Gewinn.

Franchising.Mag - Start-up mit SystemFranchising.Mag ist das älteste Fachmagazin für die erfolgreich Gründung im System. Seit über 20 Jahren berichtet das Magazin als Teil eines Redaktionsnetzwerkes für Gründen und Franchising über alle wichtigen Entwicklungen, Geschäftsideen und Insider-Informationen. Im Verbund mit GründerMagazin und Franchising Network bieten die Medien Top-Content für Entrepreneurship und Franchising.

Von der Küchenkundin zur Studiochefin

Europaweit setzen über 700 Betreiber eines SCHMIDT-Partnerhauses auf Franchise-Basis den Maßstab in der Küchenbranche. Das vertikale Vertriebsmodell des deutsch-französischen Familienbetriebes aus der Möbelindustrie ist in 27 Ländern etabliert. Mit der Eröffnung in Mainz schloss die Jungunternehmerin Olga Weber als Franchise-Partner eine Lücke im bundesweiten Vertriebsnetz des international erfahrenen Franchisegebers.

2016 eröffnete Olga Weber (Jahrgang 1980) ein SCHMIDT-Partnerhaus im Herzen von Mainz. Ihr Küchenstudio liegt für den Publikumsverkehr extrem günstig – zentral in der Altstadt. In die eine Richtung ist das Rheinufer nur 100 Meter entfernt, in die entgegengesetzte befindet sich Luftlinie 350 Meter der Dom. Das Fachgeschäft hat seinen Platz Ecke Fischtorplatz und Rheinstraße, die eine hochfrequentierte Straße ist und das Studio von der beliebten Fußgängerzone trennt. Rund 40.000 Fahrzeuge fließen hier täglich durch und entdecken das neue Geschäft im Stadtbild. Ein Topstandort für die in Deutschland noch als Geheimtipp geltende international erfolgreiche Marke. Mit zwei Konzeptverkäufern und einer Mitarbeiterin im Back-Office startete die im Schwarzwald aufgewachsene Quereinsteigerin ihre unternehmerische Karriere: individuelle Beratung und präzise Möblierung nach Maß. Denn alle Möbel ob für Küche, Wohnraum oder Bad werden erst nach der exakten Vermessung der Räumlichkeiten bei den Kunden in den Werken von SCHMIDT Küchen und Wohnwelten individuell passend in der „Losgröße Eins“ produziert.

Vom Aschenbuttel zur Managerin

Das Rüstzeug für die Selbständigkeit im umkämpften Küchenmarkt erarbeitet sich Olga Weber mit ihrer bisherigen Ausbildung und beruflichen Karriere als Angestellte. Und dies geschah Schritt für Schritt. Die frischgebackene Jung-Unternehmerin absolvierte zuerst eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei einem regionalen Energieversorger im Schwarzwald. Durch die Fusion ihres Arbeitsgebers und der nachfolgenden Verlagerung der Firmen-Zentrale kam sie ins Rhein-Main-Gebiet. Berufsbegleitend schloss sie nun noch ein BWL-Studium ab und arbeitete zunächst bei der Netztochter des Energieversorgers in Frankfurt, danach im Vertrieb. Zum Schluss war sie Abteilungsleiterin im Controlling – Abteilung Funktionalcontrolling. Eine Karriere wie im Bilderbuch. Während der 18 Jahre im Konzern verwandelte sie sich quasi „vom Aschenbuttel zur Managerin“, wie Olga Weber im Rückblick vermerkt.

Kein Ende der Fahnenstange in Sicht

Der Wunsch sich selbständig zu machen, um Grenzen aus eigener Kraft zu verschieben, reifte jedoch über die Jahre mit. Nach ihrer Ausbildungszeit und schon in der Phase ihrer Weiterbildung wusste Olga Weber, dass bei ihrem beruflichen Weg das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei. Sie hegte den Wunsch nach Selbstverwirklichung und Autarkie – einfach mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben als in ihrem Job machbar war. Dies war in einem konzerngesteuerten Unternehmen schwierig und kam ihr daher zu kurz. Statt Stillstand drängte sie nach Fortentwicklung. Und darauf wollte sie nicht ewig warten, sondern handeln. Hinzu kam ihr großes Interesse an Kunst, was in ihrer bisherigen Arbeitswelt kaum Beachtung fand. „In meiner Seele wohnt ein kleiner Künstler“, sagt sie und diese kreative Ader wollte sie ebenso ausleben. Mit damals 35 Jahren beendete sie das Grübeln darüber, ob sie, die beruflich mit den Aufgaben gewachsen und sich parallel dazu ständig fortgebildet hatte, tatsächlich schon am Ziel ihrer Träume sei. Ihre innere Stimme riet: „Nein, es gibt ein Leben nach dem Konzern.“ mehr