BioNTech-Mitgründerin: „Gründerpreis unterstreicht Bedeutung von Innovation und Wissenschaft“

Im Rahmen der diesjährigen Verleihung des Deutschen Gründerpreises 2021 führten die Mitgründer von BioNTech, Professor Dr. Uğur Şahin und Dr. Özlem Türeci, per Video-Zuschaltung ins ZDF-Hauptstadtstudio zur Preisannahme ein kurzes Interview. Zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte des Deutschen Gründerpreises wurden in den beiden Kategorien „StartUp“ und „Aufsteiger“ Frauen ausgezeichnet.

Maria Birlem (39) und ihre Mitgründer Christian Bruderrek (43), Philipp Schulien (30) und Wirtschaftsingenieur Mark Kugel (30) ermöglichen Laborversuche in Mikro-Gravitation einfacher, schneller und kostengünstiger. Anna Yona (43) und ihr Ehemann Ran (44) haben mit Wildling Shoes ein erfolgreiches Unternehmen gegründet, das mit seinen Minimalschuhen Fans in aller Welt hat. Die Auszeichnung der Partner stern, Sparkassen, ZDF und Porsche wurde am14.09.2021 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin verliehen.

Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland. Ziel ist es, erfolgreiche Gründerinnen und Gründer und ihre Unternehmen sichtbar und durch vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher zu machen. Damit sollen der Unternehmergeist und die Innovationskraft in Deutschland gestärkt werden. Eine Frauenquote beispielsweise gibt es nicht. Dass in diesem Jahr zwei Mal Gründerinnen den Pokal entgegennehmen durften, war demnach auffällig, aber auch ein Hinweis auf Veränderungen in einer immer noch männerdominierten Gründungslandschaft.

„Dass ich den Deutschen Gründerpreis entgegennehmen durfte, ist etwas sehr Besonderes. Aber es ist auch zeitgemäß“, sagt Anna Yona, die Wildling Shoes mit ihrem Mann Ran von sechs Jahren ins Leben gerufen hat. Die beiden haben mit ihrem Unternehmen in Engelskirchen bei Gummersbach ihren innovativen Ansatz, Füßen möglichst viel Freiheit zu lassen, kompromisslos und erfolgreich umgesetzt.

Anna Yona hofft, dass die Auszeichnung für Wildling Shoes dazu beiträgt, „dass wir mehr weibliche Vorbilder schaffen, gerade in der Gründungsszene.“ Es gäbe noch immer zu wenige weibliche Gründungen. „Ich glaube, dass es enorm hilft, Menschen zu sehen, die diesen Weg schon einmal gegangen sind.“ Eine Gründung wie die von Wildling Shoes würde so als Orientierung sichtbar und Mut machen: „Deshalb war das ein sehr wichtiges Zeichen. Und deshalb hat uns das auch für alle Gründerinnen in spe sehr gefreut.“

Maria Birlem stellt Unterschiede im Umgang mit ihren männlichen Mitgründern unter anderem dann fest, „wenn es um Familie und Kinder geht. Bei Männern staunt keiner, wenn einer drei Kinder hat. Ansonsten ist das Geschlechterthema gerade unter jungen Menschen und in unserer Branche keines mehr.“ Das Kernprodukt der 2019 gegründeten yuri GmbH sind Mini-Labore, die etwa im Auftrag von Pharmaunternehmen und universitären Forschungseinrichtungen ins All geschickt werden.

Elf Mal schon absolvierte das Team aus Meckenbeuren erfolgreiche Missionen auf die Internationale Raumstation für ihre Kunden aus aller Welt. „Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik ist sehr männerlastig“, schildert Maria Birlem. „Auch die Professoren sind fast alle Männer und nicht alle legen ganz großen Wert auf Gleichberechtigung. Ich musste mich zwar nie wirklich verteidigen, habe aber früh gelernt, mit subtilen Äußerungen und Verhaltensweisen umzugehen. Umso wichtiger ist die Verleihung des Deutschen Gründerpreises an yuri – unter anderem als Zeichen an die Frauen und Mädchen da draußen, auch in die Naturwissenschaften und Technik zu gehen und dann eben auch zu gründen, wenn man eine tolle Idee hat.“

Das Auswahlverfahren des Deutschen Gründerpreises ist „geschlechtsneutral“, die 20-köpfige Jury fast paritätisch besetzt. Ein Leitmotiv, neben der Förderung des Gründungsgedankens, gibt es nicht. Die Initiatoren des Deutschen Gründerpreises – stern, Sparkassen, ZDF und Porsche – betreiben einen großen Aufwand, um sicherzustellen, dass es die „besten“ Gründungen ins Finale schaffen. Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der jungen Unternehmen spielt etwa eine ebenso große Rolle wie der wirtschaftliche Erfolg von „Aufsteigern“, beziehungsweise die Erfolgsaussichten bei den noch sehr jungen Unternehmen der Kategorie „StartUp“. Schon überhaupt ins Finale zu kommen, zeichnet ob der strengen Auswahlkriterien alle sechs nominierten Unternehmen aus.

BioNTech Hahlweg - Gründerpreis
BioNTech Hahlweg

Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben, waren 2021:

  • SoSafe GmbH, Köln: Mit ihrer Trainings- und Sensibilisierungsplattform hilft SoSafe Unternehmen, die Belegschaft als „menschliche Firewall“ zu aktivieren, denn neun von zehn Cyber-Angriffen starten mit dem Faktor Mensch. Größtes Einfallstor für Cyber-Attacken sind nach wie vor Phishing-Mails. Die EU-Agentur für Cybersicherheit spricht von einem coronabedingten Phishing-Mail-Anstieg auf das Siebenfache. Solche Mails zu simulieren ist essenzieller Bestandteil der SoSafe-Lösung.

  • Sympatient GmbH, Hamburg: Zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an Angststörungen. Die Invirto-App von Sympatient könnte mehr als der Hälfte von ihnen helfen. Sie bringt den „Goldstandard der Angsttherapie“, die sogenannte Exposition, aufs Smartphone. Die App kombiniert klassische Therapie mit Virtual Reality und transferiert sie ins Digitale. Das vielversprechende, digitale Medizinprodukt des jungen Unternehmens wird von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

  • yuri GmbH, Meckenbeuren: Laborversuche in Schwerelosigkeit einfacher, schneller und kostengünstiger ermöglichen – auf Parabelflügen oder auf der Internationalen Raumstation ISS: Mit einem ausgeklügelten Baukastensystem aus Mini-Laboren hat yuri die „Demokratisierung der Schwerelosigkeit“ zum Geschäftsmodell erklärt. Versuche sind ab 10.000 Euro möglich, zur ISS gehts ab 95.000 Euro. Elf Mal schon absolvierte das Team erfolgreiche Missionen auf die Internationale Raumstation.

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert waren in diesem Jahr:

  • Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, Erlangen: Grüner Wasserstoff ist in vielen Industrien für die Transformation zur Klimaneutralität essenziell, von der Stahlerzeugung bis zur Glasherstellung. Mit Hilfe der von Hydrogenious entwickelten LOHC-Technologie kann grüner Wasserstoff gefahrlos und effizient gelagert und transportiert werden: Das leicht entzündliche Gas wird an ein Öl gebunden, später wird es wieder freigesetzt. Das Öl selbst wird wiederum für die nächste Ladung benutzt.

  • Nect GmbH, Hamburg: Über 3,5 Millionen Identitäten hat die Nect GmbH mit ihrer „Selfie-Ident“-App bereits verifiziert, täglich kommen bis zu 20.000 weitere dazu. Das innovative Verfahren kombiniert Selfie-Videos mit künstlicher Intelligenz, überprüft die Echtheit des Ausweisdokuments anhand der Sicherheitsmerkmale und die Lebendigkeit des Nutzers anhand der Muskelbewegungen im Gesicht. Der Gang zur Postfiliale oder lange Wartezeiten beim Videogespräch mit einem Agenten entfallen.
  • Wildling Shoes GmbH, Engelskirchen: Ein Großteil der Menschen ist wegen einengender Schuhe fußkrank. Wildling hat seinen innovativen Ansatz, Füßen möglichst viel Freiheit zu lassen, kompromisslos und erfolgreich umgesetzt, dafür Fans in aller Welt gewonnen. Der Schuh wurde völlig neu konstruiert, zu den verwendeten Materialen zählt sogar Papier. Mit einer Dicke ab 1,5 Millimeter ermöglicht die Wildling Sohle, den Untergrund wieder aktiv wahrzunehmen und trainiert zudem die Muskulatur.

Die sechs Finalisten erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Zudem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

Vorgeschlagen wurden die Unternehmen durch die rund 300 Experten des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Experten verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt den Deutschen Gründerpreis.

Ausführliche Unternehmensporträts der Finalisten und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutscher-gruenderpreis.de.

Über den Deutschen Gründerpreis:

Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer und einer der renommiertesten Wirtschaftspreise in Deutschland. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden. Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997 für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren.

Der Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das Patenschaften für die Finalisten und Preisträger übernimmt. Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die Gruner + Jahr GmbH, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Eigener Chef statt Job-Center

Eine Studie von Autor Knut S. Pauli.

Die Pandemie wütet in den Innenstädten, auf dem Land und im ganzen Wirtschaftsraum. Die Folgen: Etliche Firmen und Geschäfte sind längst insolvent oder von der Insolvenz bedroht. So auch viele Franchise-Systeme. Trotzdem ist Franchising immer noch eine der sichersten Varianten, sich in Krisenzeiten selbständig zu machen.

Bedingt durch die noch längst nicht ausgebremste Pandemie vollzieht sich ein radikaler Wandel in der Wirtschaft. Im Konsumsektor zählen Gastronomie, Touristik und Einzelhandel allemal zu den vom Lockdown gebeutelten Branchen. Bis zu 50.000 Händler werden für immer den Rolladen unten lassen, befürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE). Im industriellen Sektor schickten nahezu alle Konzerne einen Gutteil ihrer Leute zunächst in die Kurzarbeit, danach kommt eventuell der blaue Brief.
Noch federt die Arbeitsmarktpolitik die Gefahr explodierender Job-Verluste ab.

Im November 2020 erhielten 2,26 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. „Damit hat die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergelds nach dem bisherigen Höchststand im April 2020 mit knapp 6 Millionen sukzessive abgenommen, stieg im November mit den erneuten Eindämmungsmaßnahmen aber wieder an”, wie der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, bei seiner Pressekonferenz am 29. Januar in Nürnberg erläuterte.

Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten!

Inmitten dieser düsteren Aussichten gibt es aber gerade auch Hoffnung, dass einige Anbieter weiterhin erfolgreich bleiben, andere als innovative Überflieger die Zeit überstehen, aber auch einige sehr schweren Zeiten entgegensehen. In der Folge versucht die Redaktion von Franchising.mag und franchising-network.de eine Analyse der Chancen und Risiken, der Gewinner und Verlierer.

Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten! So werden tausende Freigesetzte und Arbeitslose auf den Markt strömen, deren einzige Chance auf eine sichere Zukunft im Sprung in die Selbständigkeit besteht. Hier setzen wir an und werden das Geschehen am Markt für Franchise-Systeme unter die Lupe nehmen. Dort, wo Standorte von Franchise-Partnern frei werden, werden sich neue, zeitgemäßere System mit ihren Partnern etablieren. Die arrivierten Systeme wie im Immobilienbereich oder IT-Service werden sich die Rosinen herauspicken. In systemrelevanten Dienstleistungen, in der Technik oder im Health-Care-Bereich, den Pet-Stores oder dem Bau-/Handwerk sind die Chancen weiterhin gut. Aber auch Geschäftsideen mit höherem Risiko und neuer Ausrichtung wie im Lieferservice oder Green-Food-Sektor haben gute Erfolgsaussichten.

Letzter Strohhalm Franchising

Der dritte Bereich sind die Restarter, die mit Aufnahme der ersten Lockerung von Präsenzmöglichkeiten profitieren wie Nachhilfe und seriöse Fitnessanbieter. Alles in allem aber eine schwierige Situation der Abwägung für ein Investment des Einzelnen, aber auch eine riesige Chance, den Markt für Franchise-Systeme neu aufzurollen und umzukrempeln. Die dabei von allzu cleveren Existenzgründungsberatern als Strohhalm angepriesene Zahl von 1.000 Franchise-Geschäftsidee dürfte sich bei Ansicht der harten Fakten auf allenfalls 400 Franchise-Systeme abschmelzen, die tatsächlich zukunftsfähig und dazu expansiv sind.

Bei der nun anstehenden Besetzung der verbliebenen weißen Flecken auf der Vertriebs-Landkarte sowie die Nachfolgesuche für frei werdenden Plätze von Franchisenehmern, denen noch eine Schonfrist gewährt ist, um ihre Insolvenz beim Amtsgericht anzumelden, müssten Franchise-Manager Nachtschichten einlegen, um aus dem Leads-Traffic in den sozialen Medien die Treffer unter den Kandidaten auszufiltern.

Eigener Chef – Run auf Geschäftsideen

Denn mangels eigener Geschäftsideen des Gros der Gründer21 wird ein Run auf Franchising einsetzen, vorausgesetzt der Weg dahin ist bekannt und die Offerten seriös. Welches Potenzial Franchising als Jobmaschine hat, zeigt sich in den USA, dem Mutterland des modernen Franchisings mit seinen rund 5.000 Systemen. Das Department of Commerce in Washington schwört auf das arbeitsmarktpolitische Instrument, mit dem es immer wieder gelingt, Jobsucher mir einer „Franchise“ in Arbeit und Brot zu bringen.

Aktuell könnte die amerikanische Franchise-Industrie laut einer Wirtschaftsprognose der Internationalen Franchise Association (IFA) mehr als 26.000 Standorte hinzufügen und damit die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr ausgleichen sowie fast 800.000 neue Arbeitsplätze schaffen. “Durch schnelle Anpassungsfähigkeit, skalierbare Technologie und den Fokus auf nachgefragte Produkte und Dienstleistungen hat der Franchise-Sektor immer wieder seine Widerstandsfähigkeit bewiesen”, so Robert Cresanti, Präsident und CEO von IFA.

Franchise unterm Radar

In Deutschland entwickelt sich diese Form der Kooperation noch weitgehend unter dem Radar der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitiker. Nach einem stürmischen Wachstum in den 90ziger Jahren des letzten Jahrhunderts oszilliert die deutsche Franchise-Industrie um 1.000 Systeme. Durch die Corona-Krise kam es aktuell aber zu einem Aderlass. Nach Einschätzung von Reinhard Wingral steht rund ein Drittel der Franchise-Systeme auf tönernen Füßen. In der Gastronomie und in der Fitness-Branche, zwei der Franchise-Domänen, sind Partner-Pleiten absehbar. Beim harten Kern von soliden Franchisesystemen dürfte der Abschmelzprozess mit einer deutlich geringeren Quote von fünf Prozent zu Buche schlagen – also 15 bis 20 Franchise-Systeme, prognostizierte Reinhard Wingral zu Beginn der Corona-Krise.

Die Franchise Statistik für das Krisenjahr 2020 weist eine positive Entwicklung der Franchisewirtschaft aus. Demnach haben die bundesweit rund 930 Franchisesysteme im vergangenen Jahr 138.748
Franchisepartner, das sind 4 % mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt sind rund 749.198 Mitarbeiter bei den 176.240 (+ 2,6 %) Franchisebetrieben beschäftigt, was einer Steigerung von 4,5 % entspricht. Zahlen, die selbst im Corona dominierten 2020 auf Wachstum und Weiterentwicklung hinweisen. Verstärkt wird dies durch die Entwicklung des Gesamtumsatzes: Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 4,6 % auf 135 Milliarden Euro erneut gestiegen.

Erfolgsaussichten im Franchising

Der Deutsche Franchiseverband (DFV) „Franchising dürfte künftig weiter an Bedeutung gewinnen, schließlich kristallisiert sich aktuell heraus, dass das Modell Franchise der Krise, dank des stabilen Netzwerkes, vergleichsweise gut gewachsen ist“, erläutert Torben Leif Brodersen, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Franchiseverbandes, und folgert: Einmal mehr zeigt sich, dass sich der System- und Netzwerkgedanke auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten bewährt hat und Verlass ist auf diese Form der Solidargemeinschaft. Das macht das bewährte Konzept Franchising zu einer verlässlichen Zukunftsstrategie für die Post-Corona-Zeit.“ Von den oft zitierten 1.000 Franchise-Systemen hierzulande sind etwa ein Drittel im DFV organisiert und haben somit den Tauglichkeitstest des Verbandes in Zusammenarbeit mit dem Institut F&C bestanden.

Zu den Erfolgsaussichten im Franchising gibt es viele blumige Versprechen aber bislang nur wenige harte Daten. Eine Studie des wissenschaftlichen Instituts F&C mit Sitz in Münster aus dem Jahr 2016 zeigt, dass Franchise-Gründer im Durchschnitt nach einem Jahr noch zu 94 Prozent aktiv sind; bei unabhängigen Gründungen haben sich dagegen etwa 85 Prozent der Unternehmer behauptet. Zwei Jahre nach der Gründung existieren noch 90 Prozent der Franchise-Nehmer und 75 Prozent der „allgemeinen Existenzgründer“. Im 3. Jahr sind noch 83 Prozent der Franchise-Unternehmer aktiv und 68 Prozent der übrigen Selbständigen. Damit liefert das mit dem Deutschen Franchise Verband (DFV) zusammenarbeitende Institut einen belastbaren Wert für die Performance der Gründer21 im Franchising.

Quo vadis Franchising

Mehr denn je kommt es aber auf eine gründliche Analyse der Franchise-Möglichkeiten an. Denn bislang gab es schon viel zu viele Partner, die nicht annähernd so gut verdienen wie der eine oder andere Franchisegeber verkündet und die von daher kein finanzielles Polster aufbauen konnten. Die immer wieder lauthals beschworene Win-Win-Situation erweist sich immer wieder als Fata Morgana. – „Franchising ist halt kein Allheilmittel, um unreife Geschäftsmodelle zum Laufen zu bringen“, kommentiert Consultant Wingral.

Ergo: Franchising nach dem Management ist durchaus eine solide Option, falls das Geschäftsmodell und das Trainings-und Betreuungs-Konzept, das Manager zu Franchisenehmer mutieren lässt, den Stresstest über Corona hinaus erfolgreich absolviert hat. Allerdings setzt dies nach der Schulung und Hospitation bei einem bestehenden Franchise-Partner den vollen Einsatz der Gründer21 an der Verkaufsfront mit ihrem eigenen Geschäft voraus.

Gründerwelle in Deutschland

Millionen Deutsche bangen um ihren Job und müssen sich in Folge von Pandemie und Lockdown beruflich völlig neu orientieren. Bereits jetzt steigt die Anzahl der Notgründungen sprunghaft. Die Nachfrage nach bewährten Geschäftsideen vermag aber die darauf spezialisierte Franchise-Industrie nur bedingt befriedigen und verpasst womöglich eine Jahrhundert-Chance. Denn die Masse der Gründer versucht es immer noch auf eigne Faust, übernimmt bestenfalls ein etabliertes Geschäft oder dreht als Startup mit Blick auf die Börse am großen Investoren-Rad. Ob sich so Deutschland in ein Gründerland verwandelt, steht dahin, bleibt aber alternativlos.

Alice Schmidt ist seit dem Jahreswechsel 2019 / 2020 ihr eigener Chef. Statt weiter bei den Ford-Werken in Köln als Disponentin zu wirken, lebt sie ihren Traum von der Selbständigkeit. Bei der Suche nach einem Geschäftskonzept wurde die passionierte Teetrinkerin mit der Übernahme eines bereits eingeführten Fachgeschäftes in dem 45.000 Einwohner zählenden Städtchen Monheim am Rhein fündig. Anfang März 2020 wurde das neu drapierte Teehaus am Rathaus wieder geöffnet. Dann folgte der Lockdown und die Ladentür blieb für Wochen zugesperrt. Seit dem 20 April ist das Teehaus wieder geöffnet. Unter Beachtung des strikten Distanz-Kodex im Kundenkontakt spricht Jungunternehmerin Schmidt die Kundschaft mit ihrem Sortiment an: „Erlesene Teesorten, leckere Pralinen, Feinkost etwa Jordan Olivenöl und regionale Spezialitäten und schöne Accessoires rund ums Thema Tee. Auch der besondere Kaffee darf ebenso nicht fehlen wie nun auch erlesene Weinsorten. Ein kleines Schlaraffenland für Connaisseurs im Herzen der Stadt. Die kreative Geschäftsfrau suchte sie aber auch in der geschäftlichen Zwangspause ihre Chance. „Die Corona-Krise hat uns vor besondere Aufgaben gestellt, die uns auf neue Ideen gebracht haben. Der Lieferdienst mit einem extra für das Geschäft erworbenen Fahrrad hat sehr gut innerhalb Monheims funktioniert, sodass wir schöne Tees, Geschenksets oder Feinkost bis vor die Haustür unserer lieben Kunden liefern konnten.“

Millionen mit Geister-Restaurants

Während Alice Schmidt im klassischen Einzelhandel ihre Zukunft sieht, haben Sebastian Klein und Robin Steps aus dem Startup-Mekka Berlin mit Honest Food hochfliegende Pläne und scheffeln bereits Millionen mit Restaurants, die gar nicht existieren. Ihr Erfolgsgeheimnis: Das Startup beliefert sogenannte Ghost Restaurants. Hungrige Kunden können die Gerichte dieser Lokale auf Lieferplattformen wie Foodora und Lieferando bestellen. Zu Honest Food gehören Marken wie Blattgold, Baba Noni und Beste Freunde. In großen Produktionsküchen abseits der City werden die Gerichte unter optimierten Produktionsbedingungen vorbereitet und tiefgekühlt an Partnerrestaurants verschickt. Kommt bei einem der Gastro-Partner eine Bestellung für eine der Marken ein, tauen diese Saucen oder Fleisch auf und richten die Salate, Burritos und Burger mit frischen Zutaten an, um die Menüs anschließend auszuliefern.

Steps und Klein haben sich im Studium an der Uni Mannheim kennengelernt. Steps hat bereits diverse Food-Startups gegründet, darunter den Weinshop Vino24.de. Sein Mitgründer Klein hat zuvor für Alexander Samwer, einer der Lieferando-Mitgründer, dessen Photovoltaik-Startup Voltaro mit aufgebaut. Seit der Gründung von Honest Food im April 2017 haben die Unternehmer einen mittleren siebenstelligen Betrag von der Beteiligungsgesellschaft Good Brands und dem Vapiano-Gründer Gregor Gerlach aufgenommen. Zwei Jahre weiter: Der Berliner Lieferdienstvermittler Delivery Hero, der gerade erst den koreanischen Wettbewerber Woowa übernommen hat, kauft nun den Berliner Ghost Restaurant-Betreiber Honest Food. In der damit fälligen Ad-Hoc-Mitteilung heißt es. „Die Good Brands AG veräußert ihre Beteiligung an der Honest Food Company GmbH. Der Verkauf erfolgt im Rahmen einer vollständigen Übernahme aller Geschäftsanteile durch die Delivery Hero SE. Die Unterzeichnung der Kaufverträge erfolgte am 20. Dezember 2019.“ Noch im Sommer dieses Jahres investierten Index Ventures und der schwedische Kapitalgeber Creandum einen Millionenbetrag in den Ghost Restaurant-Betreiber.

Zwei Erfolgsgeschichten aus dem Kosmos der Gründer in Deutschland kurz vor der Corona-Krise Eine reibungslos vollzogene Übernahme eines etablierten Einzelhandelsgeschäftes im Zuge der Nachfolge und ein mit viel Profit-Fantasie ins Rennen um die Gunst von Anlegern und Kunden gelangtes Startup aus Berlin belegen den im Gründer-Kosmos angesagten Spagat. Der Trend ist ungebrochen. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden 300 Tech-Unternehmen in Deutschland gegründet – mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2018 gab es 70.000 Start-ups und damit rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich der Deutsche Franchise-Verband e.V. (DFV) ermittelte, dass im Jahr 2019 in Deutschland etwa 133.424 (+4,2 Prozent) Franchisenehmer in 960 Franchise-Systemen selbständig sind.

Die Startup-Szene liegt im Fokus der Großinvestoren und ihrer Berater in den Family-Offices der bekannten Milliardärs Familien wie die den Quandts, Reimanns, Albrechts, aber auch bei Maschmeyer, Toeller oder Breuninger. Das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen Breuninger wurde 1881 von Eduard Breuninger gegründet und zählt heute zu den führenden Multichannel-Department-Stores in Europa. Jüngst hat das Traditionsunternehmen aus Stuttgart in einen Startup investiert, das sich auf automatisierte Bildverarbeitungsprozesse im Modesegment spezialisiert hat: autoRetouch. Hinfort unterstützt Breuninger das Gründerteam des Startups bei der Weiterentwicklung und Verbreitung einer effizienten Technologiesoftware mit globaler Relevanz für den E-Commerce. „Mit der Entscheidung, autoRetouch als eigenständiges Unternehmen auszugründen und uns wirtschaftlich an einem Technologie-Startup zu beteiligen, entwickeln wir Breuninger als Unternehmen weiter und erschließen neue Themenfelder “, so Breuninger CEO Holger Blecker.

Angst vor dem Sprung ins Wasser

In den guten Zeiten der Vollbeschäftigung bis zur Corona-Krise zählten Existenzgründer abseits der High-Tech-Szene wie bei Breuninger eher zu den Exoten. Die auf ihre Work-Life-Balance fixierte Generation Y – im englischen Sprachgebrauch „why“ – scheute den Sprung ins kalte Wasser einer Selbständigkeit. Mehr noch: der Anteil an Gründern in Deutschland schmolz dahin wie Eis in der Mittagssonne. Die Fakten: Von 2001 bis 2018 sank die Anzahl der Gründer in Deutschland kontinuierlich. Im Jahr nach dem Millennium wagten es noch 1.538.000 Millionen Gründer. Zehn Jahre später (2011) hatte sich die Gründerszene nahezu halbiert: 835.000 Erstgründer. Im Jahr 2018 waren es mit 547.000 Gründern nur noch ein Drittel des Langzeit-Hochs von 2001 mit rund anderthalb Millionen Existenzgründern im Lande. Die Ursachen des dramatischen Rückgangs an Gründungswilligen, aber auch – fähigen jungen deutschen spürte der „Gründerreport 2018“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) auf. Danach sind Unausgereifte Geschäftsideen mit schwammigen Vorstellungen über die künftige Kundengruppe, unausgereifte Produkte und überhöhte Umsatzerwartungen häufig die Ursachen, dass Unternehmensgründungen nicht wie geplant zustande kommen oder die entsprechenden Firmen in der Frühphase scheitern.

Notgründungen liegen im Trend

Eine Wende im Gründergeschehen dokumentiert indes der aktuelle KfW-Gründungsmonitor 2020. Im Schatten der Pandemie registriert die mit der Finanzierung von Existenzgründern betraute Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erstmals seit fünf Jahren einen Anstieg der Gründungstätigkeit in Deutschland 2019.Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 605.000 gestiegen (+58.000). Maßgeblich dafür war ein deutliches Plus bei den Nebenerwerbsgründungen, bei den Vollerwerbsgründungen ging es dagegen abwärts auf einen neuen Tiefpunkt. Dabei konnte die Zahl der Chancengründungen auf 439.000 überproportional zulegen. Auch internetbasierte und digitale Gründungen gab es deutlich mehr. Der Ausblick für die Gründungstätigkeit 2020 war positiv – die Corona-Pandemie verändert aber einiges. Viele Gründungspläne, von denen es erneut mehr gab, dürften nun verschoben werden. Allerdings sind krisenbedingt jedoch deutlich mehr Notgründungen zu erwarten.

Schwarzer Freitag reloaded

Mit der Pandemie wird spätestens zur Jahreswende die globale Wirtschaftskrise spürbar, die den Schwarzen Freitag an der New Yorker Börse (NYSE) vom 25. Oktober 1929 als Auslöser der Weltwirtschaftskrise in den Schatten stellen könnte. Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), schenkte anlässlich seiner monatlichen Pressekonferenz Anfang Juli wenn auch klausuliert reinen Wein ein, was letztlich droht:„Die Arbeitslosenzahl ist von Mai auf Juni infolge der Corona-Krise deutlich gestiegen, wenn auch erneut schwächer als im Vormonat. Mit 2.853.000 liegt sie 40.000 höher als im Vormonat. Saisonbereinigt entspricht das einem Zuwachs um 69.000. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 637.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent und verzeichnet im Vergleich zum Juni des vorigen Jahres ein Plus von 1,3 Prozentpunkten.“

Die versteckte Arbeitslosigkeit trägt den Namen Kurzarbeit, die nach den Hiobsbotschaften aus vielen Konzernen – vom Mittelstand ganz zu schweigen – nahtlos im Jobverlust endet, wenn die Entlass-Ankündigungen von Karstadt bis zur Lufthansa auch alle zum Jahresende umgesetzt werden. Laut Scheele wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juni für 342.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, nach 1,14 Millionen im Mai und zusammen: 10,66 Millionen im März und April. „Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit lag damit weit über den Werten zur Zeit der Großen Rezession 2008/2009“, so Scheele.

Comeback der ICH-AG

Mit Auslauf der Kurzarbeit und Umsetzung der möglichst sozialverträglichen Entlass-Wellen im Handel, Tourismus und Automobil-Branche dürfte die Arbeitslosenquote auf 15 Prozent hochschnellen Dann stünde ein Millionenheer bestens ausgebildeter Angestellter, dank eigener Rücklagen und Vermögen sowie einer satten Abfindung finanziell für den Moment abgesichert, letztlich aber doch auf der Straße. Was nun? Job suchen oder selbst gründen, so heißt die Alternative.

Notgründungen zählen dann zur neuen Normalität. Denn die vom „Shakeout“ nach dem „Lockout“ gebeutelten Branchen werden gemessen an den Jobs weiter schrumpfen und bieten ihren bisherigen Mitarbeitern keine Chance. Die Masse der Entlassenen muss sich völlig neu orientieren. Jetzt gilt es die Ärmel hochkrempeln und sich aus der Wohlfühlt-Oase den großen Konzernen endgültig zu verabschieden und einen Neuanfang im Kleingewerbe und in der Solo-Selbständigkeit zu suchen. Nach dem Brüssler EU-Marathon zur Krisenbewältigung der von der Pandemie gebeutelten Mitgliedsstaaten, stellt sich auf nationaler Ebene schon für Wirtschaftsminister Peter Altmaier und seinem für Arbeit und Soziales zuständigen Ministerkollegen Hubertus Heil alsbald die nächste Herkulesaufgabe. Wie soll mit dem sich ankündigenden Heer an Arbeitslosen umgegangen werden?

Die beiden Bundesminister könnten auf ein Comeback der ICH AG setzen, Relikt aus der einst von Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Leben „Hartz – Kommission“. Zwischen 2003 und 2006 half das Förderprogramm rund 400.000 Existenzgründern über die ersten Hürden. Denn die Gründung eines eigenen Unternehmens ist vor allem für Arbeitslosengeldempfänger oft mit vielen Hürden verbunden. Daher unterstützt die Bundesagentur für Arbeit mit verschiedenen Förderprogrammen Arbeitslose auf dem Weg in die Selbständigkeit. Die Förderung wurde nur bei einem Gewinn bis max. 25.000 Euro pro Jahr gewährt. Wurde diese Einkommensgrenze überschritten so entfiel eine zukünftige Förderung. Bereits gewährte Förderungen mussten nicht zurückgezahlt werden. Seit 2006 gibt es nur noch Geld vom Staat, wenn der Gründer tatsächlich arbeitslos ist, noch einen Restanspruch von 150 Tagen Arbeitslosengeld hat und ein geprüftes und hinreichend erfolgversprechendes Unternehmenskonzept vorweisen kann. An einer aussichtsreichen Gründungsidee herrscht aber durchweg Mangel.

Nachtschichten für Franchise-Manager

Dennoch müssen sich mindestens 10 Millionen Deutsche beruflich völlig neu orientieren und einen soliden Businessplan entwerfen, die die Banker letztlich überzeugt und dann erst den Hahn öffnet für die staatlichen Fördermittel. Die Zahl der jetzt schon einsetzenden Notgründungen dürfte ab Herbst förmlich explodieren Die von cleveren Existenzgründungsberatern ohne Franchise-Kenntnis derzeit schon als Strohhalm angepriesene Zahl von 1.000 Franchise-Geschäftsidee dürfte sich bei einem harten Faktencheck als Fata Morgana erweisen – allenfalls 400 Franchise-Systeme sind zukunftsfähig und dazu expansiv. Das Geschäft mit den Geschäftsideen dürfte wie schon zu den hohen Zeiten des Multi-Level-Franchisings unseriöse Marktakteure in den 80ziger Jahren des letzten Jahrhunderts anlocken.

Für den weitaus größeren seriösen Teil der Franchisewirtschaft heißt es somit, die Spreu vom Weizen unter den Franchise-Aspiranten schnell und zielsicher zu trennen, und zu klären ob die Interessenten wirklich das Zeug zu einem haben, der das Rad nach vorn drehen und nicht erst neu erfinden will. Bei der anstehenden Besetzung der verbliebenen weißen Flecken auf der Vertriebs-Landkarte oder die Neubesetzung freiwerdender Standorte von Franchisenehmern, denen nur bis Oktober eine Gnadenfrist verbleibt, um ihre Insolvenz beim Amtsgericht anzumelden, müssten Franchise-Manager deshalb wohl Nachschichten einlegen. Denn mangels solider Geschäftsideen wird ein Run auf Franchising einsetzen, um die Notgründung zu optimieren. Die Leads werden also sprunghaft steigen und die Qualifizierung der Kandidaten wird die personellen Ressourcen in den revitalisierten Franchise-Zentralen vielfach überfordern. Dann gilt es, ob sich die bittere Erfahrung der IHK´s und Gründerzentren mit ihren tausendfach im Sande verlaufenden Kontaktgesprächen wiederholt. Die Franchise-Wirtschaft würde damit allerdings den jetzt möglichen großen Sprung nach vorn verpassen. Feststeht: Die nächste Jahrhundert-Chance für einen nationalen Franchise-Boom wird so schnell hoffentlich nicht wiederkommen.

Ökosystem Start-up

„Chance nutzen, um gestärkt in die Zukunft zu gehen“

Das Deutsche Börse Venture Network wurde 2015 gegründet, um Start-ups besser mit Wachstumskapital zu versorgen. Es erleichtert Unternehmen von der frühen bis zur späten Wachstumsphase Zugang zu Kapital und bietet dazu maßgeschneiderte Services. Im Interview erklärt Peter Fricke, der das Deutsche Börse Venture Network leitet, wie sich das Ökosystem entwickelt hat, wo Start-ups weiterhin Unterstützung brauchen und welche Auswirkungen die Corona-Pandemie hat.

Herr Fricke, das Deutsche Börse Venture Network wurde 2015 in enger Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium gestartet, um die Finanzierung von Wachstumsunternehmen in Deutschland zu stärken. Was hat sich seitdem getan?
Als wir 2015 angetreten sind, eine vorbörsliche Plattform für Wachstumsfinanzierung aufzubauen, war der Standort vor allem durch e-Commerce Unternehmen und erhebliche Finanzierungslücken geprägt. Seitdem hat sich im Ökosystem eine ganze Menge getan. Die Business-Modelle sind komplexer geworden und vor allem in den Bereichen Software/Analytics, Fintech und Mobilität genießt Deutschland internationale Aufmerksamkeit. Auch Kapital ist zunehmend vorhanden, die Venture Capital (VC) Finanzierungen in Deutschland haben sich in den letzten fünf Jahren mit rund 6 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, jedoch nicht zuletzt durch ausländische Kapitalgeber. Zudem gab es viele positive Impulse, sowohl von Seiten der Wirtschaft als auch durch die Politik, etwa über die dritte Fondsgeneration des High-Tech Gründerfonds oder die Neugründung der KfW Capital. Insgesamt zeigt sich, dass die Aufmerksamkeit der Politik für die Gründerszene in Deutschland sehr stark gestiegen ist. Schließlich hat das nun viele Jahre andauernde positive Geschäftsklima auch zu vermehrten Exits bei Start-ups geführt. Viele dieser ehemaligen Gründer sind heute wieder als Business Angel oder VC-Investor aktiv – so wird das Geld wieder zurück in den Kreislauf gegeben. Gerade für Gründer in frühen Finanzierungsphasen ist also viel erreicht worden.

Welche Bilanz ziehen Sie nach fünf Jahren Venture Network?
Wir sind 2015 mit knapp 70 Mitgliedern gestartet und seitdem sehr rasant gewachsen. Heute umfasst das Deutsche Börse Venture Network über 200 Start-ups und 400 Investoren, insgesamt also über 600 Mitglieder. Als Plattform für Wachstumsfinanzierung begleiten wir die Unternehmen in unserem Netzwerk während der gesamten Reise ihres Wachstumspfades. Die 200 Wachstumsunternehmen aus unserem Netzwerk sind mittlerweile in über 30 Ländern aktiv und beschäftigen dabei über 25.000 Mitarbeiter. Seit 2015 haben die Unternehmen über 3,6 Mrd. Euro an Kapital aufgenommen. Auf Seite der Investoren ist es uns gelungen, die gesamte Bandbreite der relevanten Investorenklassen abzubilden. So umfasst unser Netzwerk Zugang zu über 400 Investoren aus den Bereichen Venture Capital, Private Equity, Venture Debt, Family Offices und Corporates. Und was mich besonders freut ist, dass bereits sieben Unternehmen aus unserem Venture Network an die Frankfurter Börse gegangen sind und ihren Wachstumspfad über den Kapitalmarkt weiter ausbauen konnten. Mit weiteren sehr vielversprechenden Börsen-Kandidaten sind wir in engem Kontakt. Ein weiterer Meilenstein war, dass wir unser Netzwerk, das ursprünglich auf spätphasige Unternehmen ausgerichtet war, seit 2017 auch für frühphasige Wachstumsunternehmen, ab einem Jahresumsatz von mehr als einer Million Euro, geöffnet haben. Das starke Interesse spiegelt sich dabei auch in unseren Investoren-Roadshows wider, über die wir in den vergangenen Jahren unsere Start-ups mit Investoren zusammengebracht haben – übrigens nicht nur in Europa, sondern auch in den USA und in China.

Was hat sich auf der Investorenseite verändert?
Grundsätzlich kann man sagen, dass gerade die größeren Finanzierungsrunden in Deutschland fast ausschließlich von Investoren aus den USA oder dem asiatischen Raum gestemmt werden, wenngleich auch in Deutschland zunehmend Kapital vorhanden ist. Gerade in den letzten Jahren sind in Deutschland viele neue VC-Fonds hinzugekommen, die primär auf frühphasige Start-ups spezialisiert sind. Auch Co-Investments nehmen zu, d. h. Kapitalsammelstellen, Versicherungen und Family Offices sind verstärkt an direkten Beteiligungen an jungen Technologieunternehmen interessiert, wir merken allerdings, dass im Vergleich zu anderen Investorengruppen hier noch mehr Expertise aufgebaut werden muss. Weiter beobachten wir eine größere Bereitschaft der Investoren, digitale Formate einzusetzen, um neue potenzielle Beteiligungen zu identifizieren, bis hin zur Nutzung von Plattformen für Sekundärtransaktionen, gerade in den USA. Ich gehe davon aus, dass sich diese Tendenzen durch die Corona-Pandemie weiter verstärken werden. Dies sind beides Entwicklungen, die wir als Venture Network eng begleiten.

Stichwort Corona-Pandemie: Welchen Einfluss hat die auf die Wachstumsfinanzierung?
Corona trifft das Start-up-Ökosystem sehr stark. Besonders hart ist die aktuelle Situation natürlich für Start-ups in den Bereichen Travel, Real Estate und Sports/Wellness. Für Unternehmen dieser Branchen ist es besonders schwierig, gerade wenn sie die für 2020 geplante Finanzierungsrunde nicht zurückstellen oder etwa durch eine kleinere interne Runde mit Bestandsinvestoren ersetzen können. Entscheidend sind hier jetzt die nächsten Monate, in denen wir hoffentlich keinen Ausfall von kleinen oder großen Hoffnungsträgern zu beklagen haben. Hier kann die Corona-Matching-Fazilität von KfW Capital und dem europäischen Investitionsfonds EIF einen wichtigen Beitrag leisten. Was wir außerdem sehen: Die Wagniskapitalgeber unterstützen aktuell noch intensiver ihre Portfoliounternehmen und sind in noch engerem Kontakt mit ihren eigenen Geldgebern. Investments in neue Beteiligungen verzögern sich dadurch erheblich oder werden im schlimmsten Fall komplett ausgesetzt. Viele Investoren erwarten daher, dass sich die Zahl neuer Investments im zweiten Quartal um fast die Hälfte reduzieren wird. Dies war eines der zentralen Ergebnisse unserer kürzlich veröffentlichten Befragung, dem VC Investoren-Sentiment. Neue Finanzierungsrunden sind also nicht unmöglich, aktuell aber deutlich härter.

Was raten Sie Start-ups in der aktuellen Situation?
Wichtig ist vor allem, dass die Fundraising-Strategie und der Zeitplan an die aktuelle Situation angepasst werden. Für Gründer ist es essenziell, dass sie die Tragweite der Situation verstehen. Hierzu sollten sie die Auswirkungen auf das eigene Venture, auf VC-Investoren, aber auch auf die Gesellschaft und Wirtschaft reflektieren. Dafür ist der persönliche Kontakt zu Investoren und Multiplikatoren entscheidend. Sie müssen ihre Anpassungen am Business-Plan erklären, das zeigt Investoren, dass sie die Situation verstanden haben und reagieren. Zudem finden Investoren-Pitches zurzeit fast ausschließlich virtuell statt. Dazu haben wir im Venture Network verschiedene Online-Formate gestartet, bei denen es auch darum geht, Start-ups bestmöglich auf diese veränderte Situation vorzubereiten. Außerdem beobachten wir eine erhöhte Nachfrage nach individueller Beratung bei uns im Netzwerk.

Rächt es sich jetzt, dass wir in Deutschland vor lauter Risikoaversion keine ausgeprägte Gründerkultur haben?
Beim Thema Gründerkultur besteht hierzulande definitiv noch Luft nach oben. Das fängt in den Schulen und Universitäten an. Wichtig ist, dass wir heute bereits bei jungen Leuten die richtigen Impulse setzen, damit sie sich mit wichtigen Themen wie Unternehmensgründung und auch der Funktion des Kapitalmarkts auseinandersetzen. Aber wenn es um Risikoaversion geht, sind nicht nur die Gründer wichtig – es braucht selbstverständlich auch mutige und gut ausgebildete Mitarbeiter, die bereit sind, an einer zukunftsweisenden Technologie mitzuarbeiten und auf lukrative und vermeintlich sichere Jobangebote aus dem Banken-, Automobil- und Beratungsbereich zu verzichten. Hier müssen mehr Anreize für junge Leute geschaffen werden, damit sie sich für einen Start bei jungen Technologieunternehmen entscheiden, zum Beispiel über attraktive Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Sie müssen noch stärker an der Entwicklung und am Erfolg teilhaben. Die Vorhaben zur Verbesserung dieser Rahmenbedingungen im jüngst verabschiedeten Konjunktur- und Investitionsprogramm der Bundesregierung ist daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Hier kommt es jetzt auf eine wirkungsvolle Ausgestaltung und Umsetzung an.

Damit lässt sich an der aktuellen Krise doch gut ablesen, wie stabil unser Ökosystem wirklich ist.
Nein, das sehe ich nicht so. Die Corona Krise ist so umfassend, wie keine Krise vorher. Selbst sehr gut etablierte Start-ups kommen zum Teil an die Grenzen – da geht es diesem Bereich der Wirtschaft nicht anders als anderen Playern in Industrie und Mittelstand. Das, was in den letzten Jahren geschaffen wurde, ist es aber definitiv wert, erhalten zu bleiben. Wir sollten nicht den gleichen Fehler machen, den wir in und nach der Dotcom-Krise begangen haben. Denn da haben wir es verpasst, in Deutschland einen Nährboden für innovative Technologieunternehmen zu schaffen. Nun sind einzelne amerikanische Tech-Giganten mehr wert als der gesamte DAX und US-Start-ups fliegen Nasa-Astronauten ins All. Das sind die Dimensionen, in denen wir denken müssen. Wir müssen das vorhandene Potential jetzt nutzen und fördern – the sky is no longer the limit!

Mit dem Deutsche Börse Venture Network leistet die Deutsche Börse einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Ökosystems für Wachstum in Deutschland. Mit einem speziell entwickelten und auf Gründer und Investoren abgestimmten Angebot aus Investorenveranstaltungen, Trainings und Networking-Events möchte das Wachstumsnetzwerk einen spürbaren Unterschied für die Finanzierungs-situation von jungen, aufstrebenden Unternehmen in Deutschland und Europa erreichen. Mehr Informationen finden sie hier.

Warum Gründer sich spezialisieren sollten

Soll ich mich als Gründer möglichst breit aufstellen um viele Marktteilnehmer anzusprechen? Oder hängt der Erfolg meines Unternehmens von der richtigen Spezialisierung ab? Schon die Fragen muten seltsam an spricht man mit Verfechtern der Engpass konzentrierten Strategie EKS. Einer Managementlehre, die sich ganz der professionellen Spezialsierung verschrieben hat. Unser Gründermagazin-Experte Emil Hofmann hat sich auf den Weg in das unterfränkische Giebelstadt gemacht und sich dort mit Udo Vonderlinden unterhalten, Berater und Coach für Internetmarketing, Mitgründer der Werbeagentur medioton und ordentliches Mitglied der Beratergruppe Strategie e. V.

GM: Gründer sind beseelt von ihren Leistungen und Produkten. Sie sollen nun bei der Markteroberung helfen. Welche Fragen stellen Sie dem Jungunternehmer als erste?

Udo Vonderlinden: Ganz klar die nach seinen erklärten Wunschkunden. An der Art wie mein Gegenüber mit dieser wichtigen Frage umgeht, erkenne ich schnell wes Geistes Kind er oder sie ist.

GM: Die Frage nach der Zielgruppe ist nicht gerade neu bzw. eher banal, oder?

Udo Vonderlinden: Sollte man meinen. Allerdings haben gerade Gründer oft vom Bankkredit über die Steuererklärung bis hin zur eigenen Leistung alles im Blick, nur nicht den individuellen Zielmarkt. Irgendwie ist das verständlich, genauer betrachtet aber ebenso absurd. Denn es sind ausschließlich die zahlenden Kunden, die über die unternehmerische Existenzberechtigung entscheiden. Und Kunden überzeuge ich am besten durch einen klaren Nutzen, den ich mit meiner Leistung stifte und kommunizieren kann.

GM: Warum empfehlen Sie dabei die Spezialisierung auf ein Kompetenzfeld? Ist es in der Gründungsphase nicht sinnvoll das eigene Angebot breit zu definieren, dass möglichst viele Kunden auf mich und meine Leistung aufmerksam werden?

Udo Vonderlinden: Es geht gar nicht um ein spezielles Kompetenzfeld. Spezialisierung oder auch Strategie – im Sinne der EKS, wie sie ihr Begründer Wolfgang Mewes versteht – beschreibt den optimalen Einsatz der eigenen und der aus Kooperationen entstehenden Kräfte. Und zwar zum Nutzen einer definierten Zielgruppe. Wer für seine Kunden subjektiven Nutzen und damit Mehrwert stiftet, vergrößert automatisch die eigenen Marktchancen.

GM: Nun haben ja die Kunden sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Sollen Unternehmer denn ständig dem Markt hinterher laufen?

Udo Vonderlinden: Im Gegenteil, es geht nicht um das passive Nachlaufen sondern um das pro-aktive Innovieren. Wohl die wichtigste Unternehmertätigkeit überhaupt. Sehen Sie sich die Entwicklung mit den Smartphones an. Ich kann mich gut erinnern, als es noch gar keine Handys gab. Wenn Du heute nicht Terminkalender, Kamera, Diktiergerät und Deine komplette Musiksammlung per mobilem Endgerät mit Dir führst, bist Du out.

GM: Das sind doch Extreme. Was ist mit Malern oder Heizungsbauern, ganz normale, bodenständige Berufe. Müssen die auch ständig innovieren.

Udo Vonderlinden: Die Dynamik ist wohl eine andere, aber selbstredend müssen auch diese Unternehmer ständig mit den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppen mitwachsen. Nehmen wir Ihren Heizungsbauer Max Muster. Wenn der sich nicht mit Blockheizkraftwerken, Solarthermie oder Fördermöglichkeiten für seine Kunden auseinandersetzt: wie lange glauben Sie wird der sich noch an der Spitze seiner Zunft halten können?

GM: Das klingt nach viel Hektik …

Udo Vonderlinden: Mitnichten. Es gibt nämlich eine „magische Konstante“, die wie ein verlässlicher Fixstern für mein Geschäft genutzt werden kann. Das Zauberwort heißt „konstantes Grundbedürfnis“. Der exemplarische Heizungsbauer darf sich nur nicht singulär als Fachmann für Gasheizungen sehen. Wer den Zielmarkt im Auge hat, der formuliert die eigene Expertise aus Kundensicht und lebt danach. Dann ist der Max Muster in eigener Sicht der Spezialist für „wohlig-warmes Raumklima“. Wenn das sein Selbstverständnis ist, dann ist er der erste, der sich auf der nächsten Messe über neue Entwicklungen in der Solarthermie informiert.

GM: Birgt ein solches Vorgehen nicht die Gefahr sich zu verzetteln? Welchen Tipp geben Sie einem Gründer, der sagt, dass er nicht „auf allen Hochzeiten tanzen“ kann?

Udo Vonderlinden: Dem sage ich, dass er oder sie vollkommen Recht hat. Dort wo ich mit meiner Expertise nicht hin kann oder will, muss ich mir Unterstützung suchen. Die EKS sieht hier Kooperationen vor, sei es im Unternehmen in Form von Mitarbeitern oder Partnern. Oder extern mit anderen Spezialisten. Im Fokus steht immer nur eines: der zufriedene, wenn möglich begeisterte Kunde im Sinne seiner ureigenen Bedürfnisse.

GM: Wie komme ich denn an gute Kooperationspartner? Soll heißen zuverlässige, integere und fachlich versierte Experten, die meine Sprache sprechen und ggf. noch meine Unternehmens-Philosophie teilen?

Udo Vonderlinden: Wichtig bei der Wahl von Kooperationspartnern ist weniger die persönliche oder unternehmerische Freundschaft. Obwohl gute Chemie freilich hilfreich ist. Entscheidend ist, dass man sich fachlich ergänzt und das gleiche Ziel vor Augen hat: den optimalen Kundennutzen. Gerne empfehle ich zu dem Thema das Buch meines Beraterkollegen Christian Görtz „Mehr Umsatz durch Marketing-Kooperationen“, der sich auf rund 140 Seiten ausschließlich und umfassend den Business-Kooperationen annimmt.

GM: Was raten Sie einem Gründer, der jetzt Blut geleckt hat und sich weiter für das Thema EKS interessiert?

Udo Vonderlinden: Da gibt es nur einen Tipp: Der Besuch der EKS Sommerschule. Das Seminar leitet Dr. Kerstin Friedrich, eine ganz außergewöhnliche Beraterkollegin. Nach diesem Wochenende sehen Sie Ihren Business-Alltag und Ihre unternehmerischen Pflichten aus anderen Augen.

Buchtipp

Buchlink zu Christian Görtz „Mehr Umsatz durch Marketing-Kooperationen“
https://amzn.to/VY6tJi

Sieben Phasen, EKS für Gründer*

  1. Stellen Sie Ihre eigene Ist-Situation fest und ermitteln Sie eigene Stärken gegenüber dem Wettbewerb.
  2. Erarbeiten Sie Ihr Erfolg versprechendstes Geschäftsfeld. Schnüren Sie aus Ihren speziellen Stärken ein optimales, einzigartiges Nutzenpaket.
  3. Wer ist die Zielgruppe, die zu Ihrem Nutzenpaket am besten passt? Und: Wer passt am besten zu Ihnen im Sinne sozialer Affinität?
  4. Ermitteln Sie den größten Engpass dieser Zielgruppe und versuchen Sie diesen Engpass für den Kunden optimal zu lösen.
  5. Innovation: Ihre intensive Arbeit mit dem Kunden zeigt neue Engpässe auf. Deren erneute Lösung stiftet weiteren Nutzen, macht den Kunden erfolgreicher und führt zu einem engen Vertrauensverhältnis.
  6. Die Konzentration auf die eigene Expertise macht in der Regel Kooperationen notwendig, um neu auftretende Kunden-Engpässe zu lösen. Suchen Sie hierzu Partner und achten Sie darauf nur synergetische Kooperationen einzugehen.
  7. Sobald das konstante Grundbedürfnis Ihrer Zielgruppe umfassend und dauerhaft gelöst ist: Systematisieren Sie Ihre Lösungskompetenz und ermitteln Sie neue Zielgruppen.

*Die sieben Phasen der Engpass konzentrierten Strategie beschreiben einen Prozess, den zu durchlaufen eine dauerhafte Unternehmer-Aufgabe darstellt.

Selbständige prägen Berliner Selbstverständnis

15.10.13 – Weltoffen, international und kreativ, so beschreiben die Berliner ihre Stadt und bescheinigen der deutschen Metropole damit ein gutes Umfeld für Existenzgründer und Selbständige. Das ergab eine aktuelle Innofact-Umfrage im Auftrag von Amway unter 1.072 Berlinerinnen und Berlinern ab 14 Jahren. Anlass der Befragung war die Eröffnung des ersten Amway Business Centers in Deutschland. Am Neuen Kranzler Eck können ab sofort Amway Produkte getestet und erworben werden. Den Amway Vertriebspartnern stehen dort Konferenzräume für Kundentermine oder Schulungen zur Verfügung.

Die Ergebnisse des Amway Gründermonitor Berlin 2013 belegen: Berlin ist der richtige Standort für das erste deutsche Amway Business Center. 58 Prozent der Befragten stufen Berlin als gründerfreundlich ein. Dieses positive Bild besteht über alle Altersklassen hinweg. Mit 67 Prozent geben die 20- bis 29-Jährigen die beste Bewertung ab. Westberliner halten mit 60 Prozent die Hauptstadt etwas häufiger für gründerfreundlich als Ostberliner (56 Prozent).

Die Gründerfreundlichkeit der Bundeshauptstadt kommt nicht von ungefähr. Die Berliner wissen: Unsere Stadt bietet Selbständigen und denen, die es werden wollen, ein gutes Umfeld (73 Prozent) für ihr Vorhaben. Auch bei den Gründen sind sie sich einig: „Internationalität und Weltoffenheit“ (45 Prozent), eine „gut ausgebaute Infrastruktur“ (41 Prozent) und ein „kreatives Umfeld“ (40 Prozent) befördern das gute Gründerklima. „Wir untersuchen schon seit 2008 das Interesse der Deutschen an einer beruflichen Selbständigkeit im Vergleich zu anderen Ländern. Mit der aktuellen Umfrage haben wir erstmals eine Metropole in den Fokus genommen. Für uns ist die lebendige, junge und multikulturelle Gründerszene in Berlin der entscheidende Grund für die Standortwahl des ersten Amway Business Centers“, so Julia Lutter-Müller Pressesprecherin von Amway. „Die positiven Ergebnisse der Umfrage bestätigen unsere Wahl für Berlin.“

Mit dem neuen Amway Business Center fördert das Unternehmen seine selbständigen Vertriebspartner und setzt sich auch auf politischer Ebene für die Belange der Selbständigen ein. Für 91 Prozent aller befragten Berliner spielen Selbständige eine wichtige Rolle in der Bundeshauptstadt. Sie prägen einige typische Eigenschaften der Stadt. Die Berliner beschreiben ihre Gründerszene mit Begriffen wie „Multikulti“ (43 Prozent), „junge Talente“ (41 Prozent) und „Weltoffenheit und Toleranz“ (40 Prozent). Vor allem bei Schülern und Studenten steht die Berliner Gründerszene für „Kreativität“ (64 Prozent) und „junge Talente“ (52 Prozent).

Gründerpreis: Start-ups, Aufsteiger und ein Lebenswerk

Einmal im Jahr kommt der Gründer ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit: Nämlich dann, wenn er von der Jury des Deutschen Gründerpreises ausgewählt und ausgezeichnet wird. GründerMagazin blickte den Initiatoren über die Schulter und präsentiert die Gewinner.

Erhebliche Effizienzsteigerung bei der Entwicklung von technischen Komponenten umzusetzen, sind das Spezial-Know-how der Bremerhafener Innoven GmbH. Wenn bei Windkraftanlagen oder in der Schifffahrt schlüsselfertige Innovationen gefragt sind, dann tritt das norddeutsche Unternehmerteam auf den Plan. Vom ersten Entwurf bis zum produktionsreifen Prototypen – dieses in beiden Branchen einmalige Komplettpaket bieten nur die Bremerhavener Ingenieure an.

 

Ganz anders, aber ebenfalls super erfolgreich ist die die Mymuesli GmbH. Das Unternehmen aus Passau bietet seinen Kunden die Möglichkeit, sich per Mausklick einen persönlichen Lieblingsmix aus 80 verschiedenen Arten von Flocken, Früchten, Nüssen & Co. zusammenzustellen. Der Postbote bringt dann alles ins Haus. Wer lieber shoppen geht, wird in einem der vier Läden von Mymuesli fündig.

 

Innovative Ideen, außerordentlicher Einsatz, eine positive Unternehmenskultur aber auch soziales Engagement sind Kriterien, die alljährlich bei der Vergabe des Deutschen Gründerpreisespreises in den Kategorien StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk und beim Sonderpreis eine Rolle spielen.

Die Jury des zum zwölften Mal vergebenen Deutschen Gründerpreises ehrte 2013 die Innoven GmbH in der Kategorie StartUp. Die Jury zeichnet das Unternehmen aus, „weil es die Gründer mit ihrem innovativen Geschäftsmodell schaffen,. Sie sind durch ihre langjährigen Erfahrungen bestens vernetzt und wissen, welche zukünftigen Anforderungen die Branchen Windenergie und Schifffahrt bewegen werden. Die Ausgezeichneten füllen mit ihren Persönlichkeiten den Unternehmergeist wirklich mit Leben aus und sind damit hervorragende Vorbilder für angehende Gründer.“
Die Auszeichnung in der Kategorie Aufsteiger geht an die Mymüsli GmbH, „weil es sich in einer schwierigen, konservativen Branche durchgesetzt hat und sowohl online als auch offline sehr erfolgreich ist. Die zielgerichtete Interaktion mit den Kunden ist außergewöhnlich und ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche Markenbildung. Dies zeigt eindrucksvoll, wie professionell das junge Gründerteam arbeitet und welche Chancen noch in dem Unternehmen stecken.“

Start-ups im Fokus

In der Kategorie Aufsteiger waren außerdem die Averbis GmbH aus Freiburg und die Fiagon GmbH aus Hennigsdorf nominiert. Die Averbis GmbH hat eine neuartige Suchmaschine entwickelt, die die Bedeutung von Wörtern erkennt. Dadurch findet man mehr und vor allem passgenauere Dokumente zum gesuchten Thema. Ein Navi für Operationen im Kopfraum stellt das Unternehmen Fiagon her. Mit diesem innovativen System wird die aktuelle Position der Instrumente per Bildschirm an den Operateur übermittelt.

Zu den drei Finalisten in der Kategorie StartUp gehörten außerdem die EICS Group GmbH Engineering Solutions aus München und die Serva Transport Systems GmbH aus Bernau am Chiemsee. EICS entwickelt und produziert Bauteile sowie komplette Kleinserien aus einer Hand für die Automobilbranche. Das Parkplatzproblem der Zukunft löst die Serva Transport Systems mit ihren voll automatisierten, fahrerlosen Parkrobotern für Pkw. Die Roboter parken Fahrzeuge bis zu 60 Prozent platzsparender ein als Menschen.

Initialzündung am Badesee

 

Bei Mymuesli findet jeder Müslifan das Passende: Per Mausklick kann man sich seinen Lieblingsmix aus Flocken, Früchten, Nüssen & Co. zusammen-stellen, der Postbote bringt alles ins Haus. Wer lieber shoppen geht, wird in den Müsliläden fündig.

Als Studenten fuhren die drei Freunde zum Badesee, als Unternehmer kamen sie zurück: „Durch einen Werbespot im Autoradio kam das Gespräch auf Müsli und daraus entstand unsere Geschäftsidee“, erzählt Max Wittrock, 30, einer der Gründer von Mymuesli. Ein Online-Shop für individuell gemixtes Bio-Müsli mit freier Auswahl aus über 75 verschiedenen Zutaten? „Die Idee war damals neu und kam auch gut an, aber kaum jemand hat an unseren Erfolg geglaubt“, sagt der 32-jährige Hubertus Bessau. Die Freunde standen am Ende ihres Studiums, hatten keine Verpflichtungen, wohnten billig in WGs. „Es passte, und deshalb wollten wir es einfach ausprobieren“, erklärt Philipp Kraiss, 32, der Dritte im Bunde. Die Passauer stürzten sich in die Arbeit, tüftelten nächtelang. „Wir brauchten kaum Kapital, weil wir fast alles selbst gemacht haben.“

Zuerst machte Mymuesli über Blogs im Internet auf sich aufmerksam, dann bissen auch Medienvertreter an. „Beides hat sich gegenseitig befruchtet“, erklärt der ausgebildete Jurist Max Wittrock, der für Rechtliches und die PR zuständig ist. Das Ergebnis: „Zwei Wochen nach dem Start waren wir ausverkauft.“ Immer neue Berichte über das Start-up erschienen. Die Bestellungen türmten sich, doch Mymuesli konnte wegen Problemen mit der Verpackung nicht liefern. „Die Kunden hatten sehr viel Verständnis.“ Nach diesen Anlaufschwierigkeiten ging es stetig aufwärts, schnell zog das Unternehmen in größere Produktionsräume, nach acht Monaten konnten die Gründer sich das erste Gehalt auszahlen und Mitarbeiter einstellen, vier Jahre nach dem Start ging die weltweit erste vollautomatische Müsli-Mix-Maschine in Betrieb.

Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens? „Damals steckte das Online-Shopping noch in den Kinderschuhen, soziale Netzwerke waren ganz neu. Das Timing passte, zehn Jahre früher oder später hätte es vielleicht nicht funktioniert“, sagt Max Wittrock. „Als Team ergänzen wir uns optimal, und wir haben sehr viel Support von unseren Mitarbeitern und Kunden bekommen“, erklärt Betriebswirt Philipp Kraiss, der bei Mymuesli die Finanzen im Blick hat. „Wir wussten, was wir wollten und sind auch gegen den Rat von Experten ins Risiko gegangen“, ergänzt der für das Marketing zuständige Hubertus Bessau, ebenfalls ausgebildeter Betriebswirt. Und genau das machen die drei auch heute noch. Obwohl Branchenkenner abgeraten hatten, eröffneten die Freunde im Jahr 2009 den ersten Müsli-Laden in ihrer Heimatstadt Passau. Der Erfolg gibt ih-nen Recht: Im Juli startet der fünfte Shop in Düsseldorf, weitere werden in den nächsten Monaten folgen. Aktuell setzen die Unternehmer verstärkt auf Fertig-mischungen. „Aufgrund der Bestelldaten wissen wir ja, was den Kunden schmeckt.“ Außerdem betreiben sie die Online-Shops Green Cup Coffee mit fair gehandeltem Bio-Kaffee und Oh!Saft, ein Saftorangen-Abo.

Für diese Leistung wurde Mymuesli in der Kategorie Aufsteiger des Deutschen Gründerpreises nominiert. „Es ist eine tolle Anerkennung, dass eine unabhängige Jury unser Geschäftsmodell auszeichnungswürdig findet“, freuen sich die Unternehmer. „Derzeit stehen wegen des Wachstums viele Veränderungen an. Hier können wir noch viel lernen und freuen uns auf Porsche Consulting.“

„Das Unternehmen hat sich in einer schwierigen, konservativen Branche durchgesetzt und ist sowohl online als auch offline sehr erfolgreich“, lobten die namhaften Experten der Auswahljury des Deutschen Gründerpreises. Sie zeichnet die Passauer Mymuesli GmbH in der Kategorie Aufsteiger aus. „Das originelle Geschäftsmodell wurde oft kopiert, aber der Erfolg von Mymuesli nie erreicht. Dies zeigt eindrucksvoll, wie professionell das junge Gründungsteam arbeitet.“

 Vom Entwurf bis zum produktionsreifen Prototypen

„Am Rechner sehen viele Produktentwicklungen gut aus, bei der technischen Umsetzung treten dann die Probleme auf“, weiß Innoven-Gründer Rolf Rohden aus mehr als zwanzig Jahren Berufspraxis. Seine Kunden dagegen können sich entspannt zurücklehnen: Innoven entwickelt nicht nur innovative Rotorblätter, Steuerungstechnik, Propeller, Segelsysteme und andere technische Komponenten für die Windenergiebranche und die Schifffahrt. Das Bremerhavener Ingenieurbüro liefert auch fertig zertifizierte Prototypen, die direkt in die Serienproduktion gehen können. „Durch unseren engen Kontakt zu den Fertigungsbetrieben können wir die Konstruktion von Anfang an so gestalten, dass sich das Bauteil später besonders wirtschaftlich produzieren lässt“, erklärt der Ingenieur das in der Branche einzigartige Konzept. Die sonst üblichen, zeit- und kostenintensiven Abstimmungsrunden zwischen Ingenieurbüro und Fertigungsbetrieb entfallen, der Kunde hat nur einen Ansprechpartner für das gesamte Projekt.

Dank jahrzehntelanger Erfahrung in leitenden Positionen bei einem namhaften Windenergie-Unternehmen sind der 52-jährige Schiffsbetriebsingenieur und seine Partnerin Martina Kuhlmann bestens verdrahtet. „Wir kennen die Branche und haben die nötigen Referenzen“, sagt die 44-jährige Physikerin. Beide wissen genau, worauf es bei anspruchsvollen Projekten ankommt. „Uns kann nichts mehr überraschen. Wir bleiben ruhig, wo andere nervös werden.“ Der Gedanke an die Selbstständigkeit trieb die Gründer schon lange um, es lockten kreative Freiheit und Selbstbestimmung. „In unserem Alter muss man sich irgendwann entscheiden“, sagt Rolf Rohden. Der Zeitpunkt passte, als beide wichtige Projekte abschließen konnten. Private Rücklagen deckten die Lebenshaltungskosten, ein Kredit finanzierte nötige Investitionen. Die Gründung sprach sich rasch in der Branche herum. Wenige Wochen nach dem Start erhielt Innoven ohne jede Akquise die ersten Aufträge, kurz darauf wurde der erste Mitarbeiter eingestellt, schon jetzt arbeitet das junge Unternehmen profitabel. „Es lief viel besser als geplant.“

Der Erfolg hat die Gründer aber nicht wirklich überrascht. „Wir wissen genau, was wir wollen, können und brauchen“, sagt Rolf Rohden. Innoven setzt auf Qualität und Nachhaltigkeit. Das spürt man schon beim Betreten des Firmengebäudes, einer alten Industriehalle, die das Power-Paar mit viel Liebe zum Detail umgebaut hat. Ihr Ziel ist ein kleines, aber feines Ingenieurbüro, das auch eigene Produkte entwickelt und zu den besten der Branche gehört. „Bei maximal 99 Mitarbeitern ist Schluss, sonst leidet die Innovationskraft.“ Gewundert haben sich beide aber über die Reaktionen auf ihre Gründungspläne. „In Deutschland überwiegen die Bedenken-träger“, meint Martina Kuhlmann. „Es wurde fast nur über Risiken gesprochen, nie über Chancen. Der Deutsche Gründerpreis gehört zu den wenigen, die uns Mut gemacht haben.“

Ganz besonders ermutigend finden die beiden jetzt die Nominierung von Innoven in der Kategorie StartUp des Deutschen Gründerpreises. „Das ist eine große Ehrung“, sagen die Unternehmer. „Wir erhoffen uns vor allem Input bei unternehmerischen Fragen durch die Gründungsexperten, denn wir sind ja sehr technisch orientiert. Außerdem freuen wir uns auf Kontakte in andere Branchen, die uns einen Blick über den Tellerrand erlauben.“

„Das innovative Geschäftsmodell erlaubt eine erhebliche Effizienzsteigerung bei der Entwicklung von technischen Komponenten“, so begründete die Jury des Deutschen Gründerpreises die Auszeichnung des Ingenieurbüros in der Kategorie StartUp. Besonders lobten die Experten die hervorragenden Marktkenntnisse und die Branchenkontakte der erfahrenen Gründer, die „Unternehmergeist wirklich leben“.

„Vater“ der deutschen Skateboardszene

Mit der Vergabe des Sonderpreises wurde der Unternehmer Titus Dittmann aus Münster geehrt. Der Preisträger ist Gründer von rund 100 Unternehmen, einer humanitären Stiftung sowie „Vater“ der deutschen Skateboardszene.

Titus Dittmann hat bislang fast 100 Unternehmen ins Leben gerufen – darunter die dittmann GmbH und die titus GmbH, die heute europäischer Marktführer beim Handel mit Skateboards und Zubehör ist. Die Auswahljury verlieh Titus Dittmann den Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises, weil „der Seriengründer selbst bei schwersten Krisen niemals aufgegeben hat und ein Vorbild für alle Gründer ist“. Sie lobten „den Unternehmergeist, die authentische Persönlichkeit und das Engagement“ des 64-Jährigen, der die Jugendkultur seit den 1980er-Jahren mitgeprägt hat. Er organisiert Sportevents, unterstützt Jugendliche in Krisengebieten und macht Mut, als Unternehmer seinen eigenen Weg zu gehen.

 

Ein Brett mit vier Rollen ist schuld daran, dass der Sport- und Geografielehrer Titus Dittmann zum Unternehmer wurde. „Skateboards sind ein super Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung, weil Jugendliche immer besser skaten als Erwachsene“, findet der Pädagoge. Zunächst baute er das Ende der 1970er-Jahre noch völlig neue Trendsportgerät aus den USA in den Unterricht ein, doch sein Engagement und die engen Fesseln des Beamtenrechts passten auf Dauer nicht zusammen. „Als Lehrer wäre entweder ich kaputtgegangen oder die Schule.“ 1984 gab der Studienrat seine sichere Beamtenlaufbahn auf, um sich mit einem Skateboardhandel selbstständig zu machen. Sohn Julius war gerade geboren, Freunde und Kollegen entsetzt über die „Verantwortungslosigkeit“, nur Ehefrau Brigitta sagte: „Wir machen, wofür unser Herz brennt.“

 

Das Ehepaar importierte Originalmaterial aus den USA und betrieb einen der ersten Shops Deutschlands. „Zeitweise gingen bis zu 95 Prozent des Marktes durch unsere Hände.“ Parallel förderte der Unternehmer den Sport: Er eröffnete einen der ersten deutschen Skateboard-Parks, finanziert bis heute Profi-Teams und initiierte 1982 die Münster Monster Mastership, die später zur offiziellen Skateboard-Weltmeisterschaft wurde. „Als aktiver Skater war ich aber grottenschlecht“, grinst der 64-Jährige, der Extremsportarten wie Drachenfliegen, Skyskaten oder Autorennen liebt. „Das ist wie im Business: Man muss die Risiken kennen, um richtig zu entscheiden.“ Außerdem gründete Dittmann zahlreiche andere Firmen, unter anderem eine Oldtimer-Vermietung, eine Kfz-Werkstatt, eine Werbeagentur und einen Verlag. „Die Medien nennen mich Skateboard-Papst, aber ich habe fast 100 Unternehmen gegründet.“ Dittmann hat ständig neue Ideen, doch ohne Brigitta läuft seit fast 40 Jahren nichts: „Ich brauche die Diskussion mit ihr, um mich zu entscheiden.“

 

Über den Deutschen Gründerpreis:

Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer in Deutschland. Ziel der Initiative ist es, ein positives Gründungsklima in Deutschland zu fördern und Mut zur Selbstständigkeit zu machen. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997 für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren. Der Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das Patenschaften für die Nominierten und Preisträger übernimmt. Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann AG, die Gruner + Jahr AG, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

 

 Die Idee Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Aus-zeichnung für   herausragende Unternehmer in Deutsch-land. Ziel der Initiative ist es, ein   positives Gründungs-klima in Deutschland zu fördern und Mut zur   Selbst-ständigkeit zu machen.
Die   Initiatoren Der Deutsche Gründerpreis wird von stern, Sparkassen, ZDF und Porsche   ausgelobt. Die Partner setzen sich bereits seit 1997 für die Förderung der   Gründungskul-tur und des Unternehmertums ein. Seit 2007 unter-stützt Porsche   den Deutschen Gründerpreis.
Die   Kategorien Schüler

StartUp   (Unternehmen 1 bis 3 Jahre alt)

Aufsteiger   (Unternehmen 4 bis 9 Jahre alt)

Lebenswerk

sowie Sonderpreis (für außergewöhnliche Unterneh-merleistungen)

Die   Erfolge Kategorie Schüler:

bislang   haben über 55.000 Schüler teilgenommen

Kategorie StartUp:

Begleitung   von knapp 10.000 Gründungsteams seit 1997

Die   Kooperationspartner Bundesministerium   für Wirtschaft und Technologie
Die   Förderer Bertelsmann   AG, Dr. Thomas Rabe

Süddeutsche   Zeitung, Stefan Rohr

Versicherungen   der Sparkassen, Gerhard Müller

Gruner   + Jahr AG & Co KG

 

 

 

L-Bank-Gründerpreis: Leistung, Soziales und Ökonomie

BW-Land und L-Bank vergeben 100.000 Euro mit dem Landespreis für junge Unternehmen 2012. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, beglückwünschten die Sieger bei der feierlichen Preisverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart.

„Baden-Württemberg steckt voller kreativer Menschen mit innovativen Ideen und lebendigem Unternehmergeist. Die Anzahl und Qualität der eingereichten Bewerbungen sind dafür ein hervorragender Beweis“, freute sich Kretschmann, der Schirmherr des Wettbewerbs ist. Kinder in Bewegung bringen: das ist das Ziel der KuKuk GmbH aus Stuttgart. Die Gründer Bernhard Hanel, Robin Wagner und Bernwart Engelen planen und realisieren einzigartige Erfahrungs- und Spielräume für Kinder, zum Beispiel in Kindergärten, auf Spielplätzen oder in Kliniken.

Für ihre Leistungen als Unternehmer, aber auch für ihr soziales und ökologisches Engagement wurden die beiden Künstler Hanel und Wagner und der Volkswirt Engelen jetzt mit dem Landespreis für junge Unternehmen 2012 ausgezeichnet:

Den zweiten und dritten Platz belegten die internetstores GmbH aus Esslingen und die SYS Systemfiltration GmbH aus Tuttlingen. Die lemonfish GmbH aus Plüderhausen bei Schorndorf erhielt den in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Zusatzpreis für Kleinstunternehmen. Der Landespreis für junge Unternehmen wurde bereits zum 9. Mal vom Land und von der L-Bank vergeben. Die Auszeichnung rückt die Leistungsstärke und Kreativität junger baden-württembergischer Unternehmer, aber auch deren soziales und ökologisches Engagement in den Mittelpunkt. Teilnehmen konnten Unternehmen, die nach dem 1. Januar 2001 gegründet wurden.

Mit den ausgelobten Geldpreisen in Höhe von insgesamt 100.000 Euro gehört der Landespreis zu einem der am höchsten dotierten Wettbewerbe für junge Unternehmen in Deutschland. Die Unternehmer auf den ersten drei Plätzen sowie der Preisträger für das beste Kleinstunternehmen bekamen Geldpreise. Die sechs weiteren Top-10-Unternehmen erhielten Sachpreise und Urkunden.

Die Spielplatzkünstler: KuKuk GmbH aus Stuttgart

Der Firmenname steht für Kunst, Kultur und Konzeption und beschreibt damit treffend die Leistungen des KuKuk-Teams: Das 2004 gegründete Stuttgarter Unternehmen entwickelt, plant und baut europaweit einzigartige Erfahrungs- und Spielräume für Kinder und Jugendliche. Die Gründer Bernhard Hanel, Robin Wagner und Bernwart Engelen motivieren dabei die jungen Menschen mit künstlerischen Elementen zu mehr Bewegung. Damit sich später nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen wohlfühlen, beziehen die Mitarbeiter von KuKuk alle Beteiligten bereits in der Planungsphase mit ein.

Der Erfolg stellte sich nach der Gründung schnell ein. Jeder realisierte Raum war eine Empfehlung an die Entscheider in Kommunen, Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen und Kliniken. Auch therapeutische Einrichtungen und Kindergärten für körperbehinderte Kinder wurden auf das Unternehmen aufmerksam. Heute ist das Team aus 20 Künstlern, Architekten, Landschaftsarchitekten, Schreinern, Pädagogen und Betriebswirten mit über 70 laufenden Projekten voll ausgelastet.

Ihr soziales Engagement leben Hanel und Wagner auch im KuKukKultur e.V., zu dessen Gründungsmitgliedern sie zählen. Dieser Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Spielräume in Krisengebieten zu schaffen. Jedes Jahr organisieren die Mitglieder eine Reise in ein Land wie Nepal, Bosnien und Herzegowina oder Rumänien und bringen – in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen – Farbe in das sonst oft triste Leben der dortigen Kinder. Alle Beteiligten spenden dafür ihre Arbeitszeit. (www.zumkukuk.de)

Auf Wachstumskurs: internetstores GmbH aus Esslingen

Bereits 2003 gründete René Marius Köhler im Alter von nur 20 Jahren die Firma internetstores und baute sie innerhalb weniger Jahre zu einem millionenschweren E-Commerce-Unternehmen aus. „Dabei profitierte ich sehr von meinem Vater, der mir zum Einschlafen keine Geschichten vorlas, sondern lieber mit mir über Geschäftsideen diskutierte“, blickt der Gründer schmunzelnd zurück. Über Online-Shops verkauft die Firma in Deutschland und einigen europäischen Ländern Fahrräder, Fitnessgeräte, Outdoor-Equipment und Möbel. Dabei werden nicht einfach nur Produkte verkauft. „Wir sind die moderne Interpretation des Fachmarkts“, erläutert Köhler das Geschäftsmodell seines Unternehmens, „und betreiben zum Beispiel eine umfangreiche eigene Lagerhaltung, was für ein Online-Unternehmen nicht selbstverständlich ist.“

Mehr als 250 Mitarbeiter mit einem Altersdurchschnitt von 27 Jahren sind mittlerweile im Unternehmen tätig. Köhler möchte jedem ermöglichen, sich mit seinen Aufgaben weiterzuentwickeln. „internetstores ist ein Unternehmen, in dem sich junge Menschen zusammengefunden haben, die etwas erreichen wollen“, fasst Köhler den Spirit der Mitarbeiter zusammen.

Vom Erfolg des Unternehmens profitiert auch die Region: Um die Expansionspläne realisieren zu können, hat der schwäbische Gründer bereits fünf Millionen Euro in den Standort Esslingen investiert. Zudem setzt er sich für soziale Belange ein. So startete er den Spendenaufruf ReCycle. Damit sammelte er mehr als 1.000 nicht mehr benötigte Räder, ließ sie auf eigene Kosten instand setzen und verschenkte sie schließlich an südafrikanische SOS-Kinderdörfer. Mit seinen Mitarbeitern rüstete er vor Ort auch eine Werkstatt aus und veranstaltete Reparaturkurse, um die Nachhaltigkeit seines Engagements zu sichern. (www.internetstores.de)

Die Öl-Verbesserer: SYS Systemfiltration GmbH aus Tuttlingen

„Eine erfolgreiche Innovation für eine konservative Zielgruppe“ nennt Andreas Schmidt stolz seinen neuartigen Frittierölfilter, mit dem er 2001 die SYS Systemfiltration GmbH gegründet hat. In Gaststätten, Kantinen, Hotels und an allen anderen Orten, an denen Lebensmittel frittiert werden, kommt der Filter zum Einsatz. Er reinigt Öle und Fette von Mikropartikeln, Schweb- und Bitterstoffen, verbessert damit die Güte und verlängert deren Verwendbarkeit. Ein zusätzliches Messgerät zeigt den optimalen Zeitpunkt zum Wechsel des Öls an. Die Kunden optimieren mit diesen Produkten den Geschmack und die Qualität ihrer Lebensmittel, sie sparen Rohstoffe und verringern ihre Kosten um bis zu 50 Prozent. Für seine Innovation erhielt das Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel 2011 den renommierten Euro-Toques Technik Award.

Die ersten Geräte montierte Schmidt noch selbst. „Heute beschäftigen wir über 30 Mitarbeiter und vertreiben unsere Filter über Partnerunternehmen in mehr als 100 Ländern.“ (https://systemfiltration.de)

466 Start-up-Teilnehmer

466 baden-württembergische junge Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen hatten sich an dem mit 100.000 Euro dotierten Wettbewerb, der alle zwei Jahre vom Land und von der L-Bank ausgeschrieben wird, beteiligt. Die Top-10-Unternehmen setzten sich mit hervorragenden Bewerbungen und professionellen Präsentationen an die Spitze eines spannenden Teilnehmerfeldes. „Diese jungen Firmen zeichnen sich nicht nur durch ihren wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch durch eine hohe soziale Kompetenz aus“, erklärte Brand. So reisen KuKuk-Mitarbeiter jedes Jahr in ein Krisengebiet, gestalten dort Plätze für Kinder und verschönern ihnen den häufig schwierigen und tristen Alltag. Auch die anderen Preisträger engagieren sich in ähnlichen Projekten: internetstores mobilisiert Kinder in Afrika mit gebrauchten Fahrrädern; lemonfish setzt sich für die Resozialisierung strafgefangener Frauen ein. „Dies sind nur drei von vielen Beispielen sozialer Verantwortung, die baden-württembergische Unternehmen weit über den Tellerrand ihres Unternehmens hinaus übernehmen“, ist Brand stolz.

Beeindruckt waren Jury und Schirmherr von den zahlreichen ökologischen Initiativen der jungen Unternehmen. Exemplarisch dafür steht das Unternehmen VAUDE, das sich die nachhaltige und ressourcenschonende Produktion auf die Fahnen geschrieben hat. „Die Bewerberinnen und Bewerber zeigen, dass ihnen der Umweltschutz wichtig ist – etwa durch die Verwendung regionaler Produkte, nachwachsender Rohstoffe und den sparsamen Umgang mit Energie“, sagte Ministerpräsident Kretschmann und fasste seine Eindrücke vom Landespreis 2012 zusammen: „Es imponiert mir, mit welchem Herzblut, aber auch mit welcher großen Verantwortungsbereitschaft die jungen Gründerinnen und Gründer ihre Unternehmen aufgebaut haben.“

Die Top-10-Unternehmen im Überblick

Landespreisträger 1 bis 3:

Erster Landespreisträger

  • Die Spielplatzkünstler: KuKuk      GmbH aus Stuttgart
    (www.zumkukuk.de)

Zweiter Landespreisträger

Dritter Landespreisträger

Zusatzpreis für Kleinstunternehmen

  • Nachhaltig kultig: lemonfish      GmbH aus Plüderhausen bei Schorndorf
    (www.lemonfish.de)

Die weiteren Top-10-Unternehmen in alphabetischer Reihenfolge

Die Mitglieder der Endjury

  • Dr. Dr. Saskia Biskup, Geschäftsführerin CeGaT GmbH
  • Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank
  • Daniela Eberspächer-Roth, Geschäftsführerin Profilmetall GmbH und 1. Landespreisträgerin 2010
  • Gisela Erler, Staatsrätin im Staatsministerium Baden-Württemberg
  • Ingrid Felgenträger, Landessenderdirektorin SWR Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Rolf Güdemann, Leiter des Steinbeis-Transferzentrums für Unternehmensentwicklung an der      Hochschule Pforzheim
  • Peter Hofelich, Beauftragter für Mittelstand und Handwerk beim Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg
  • Martin Hubschneider, Vorstandsvorsitzender der CAS Software AG
  • Dr. Peter Kulitz, Präsident Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag
  • Alfred Theodor Ritter, Vorsitzender der Geschäftsführung und Miteigentümer der Alfred Ritter GmbH & Co. KG
  • Walter Tschischka, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald

Schirmherr des Landespreises für junge Unternehmen ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

„Wie denkt Deutschland über Existenzgründungen?“

DFV startet Online-Umfrage, um die gesellschaftliche Haltung zu Existenzgründungsvorhaben in Erfahrung zu bringen sowie die Unterstützung durch Institutionen und im sozialen Umfeld.

In Deutschland sinkt die Zahl der Existenzgründungen jährlich. Aktuelle Schätzungen für das Jahr 2012 bestätigen dies. Als Begründung wird oft erklärt, dass es an der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt liegt, bei der sichere Angestelltenverhältnisse einer vermeintlich „unsicheren“ Selbstständigkeit vorgezogen werden. Doch ist das der einzige Grund? Der Deutsche Franchise-Verband will es genauer wissen und geht dieser Frage in einer Online-Umfrage unter www.franchiseverband.com/umfrage nach: „Wie ist es um die Gründerkultur in Deutschland bestellt?“ will die grundsätzliche Haltung zu Existenz-gründungsvorhaben in Erfahrung bringen. Dabei wird nach unterschiedlichen Einrichtungen bzw. Umfeldern differenziert: Wie stehen Industrie- und Handelskammern oder die Arbeitsagenturen oder das private Umfeld zu dem Thema? Auch will die Befragung klären, ob es eine ausreichende Unterstützung in den Bereichen Finanzierung und Beratung gibt. Insgesamt geht es um ein Gesamtbild zur gesellschaftlichen Haltung bei diesem Thema, daher ist jeder eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen.

Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des DFV zum Hintergrund: „Existenzgründungen sind wichtig für den Standort Deutschland: Sie stärken die mittelständische Wirtschaft und schaffen neue Arbeitsplätze. Ohne Existenzgründer kann diese Rechnung aber langfristig nicht aufgehen.“ Von den Umfrage-Ergebnissen erhofft sich der Verband wichtige Erkenntnisse, um hilfreiche Handlungsempfehlungen zu formulieren. Brodersen hierzu: „Wir wollen wissen, was unternommen werden müsste, um Gründungsinteressenten in ihrem Vorhaben zu bestätigen und zu unterstützen – unabhängig davon, ob es sich um einen ‚klassischen‘ Gründer handelt oder um einen Franchisenehmer.“

Die Umfrage erfolgt vollkommen anonym und ist in den kommenden Wochen unter dem Ziellink oder auf der DFV-Startseite www.franchiseverband.com zu finden.

Gründergipfel NRW – Infobörse und Dialogforum für Gründer

Gründergipfel NRW – Infobörse und Dialogforum für Gründer von heute und morgen mit Gold-Ruderer Florian Mennigen und Oscar-Preisträger Christian Vogt

Am 9. November 2012 findet der erste Gründergipfel in Düsseldorf statt. Gründungsinteressierte und Jungunternehmer sind eingeladen, sich unter anderem in spannend besetzten Talkrunden über die verschiedensten Aspekte der Selbstständigkeit zu informieren. Netzwerke bieten Beratungsgespräche an.

Ab 18.00 Uhr verleihen Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Dietmar P. Binkowska, Vorsitzender der NRW.Bank, den neuen Gründerpreis „Gipfelstürmer NRW“. Anschließend eröffnet Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, die Gründerwoche Deutschland 2012.

Programm des Gründergipfels NRW:
10.00 Uhr: Eröffnung
10.10 Uhr: Talkrunde „Deutschland ein Gründerland“, u. a. mit Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer der IHK NRW
10.40 Uhr: Vortrag „Querdenker aus Leidenschaft – Neue Perspektiven und mutige Lösungen jenseits des Mainstreams“ von Anja Förster, Unternehmerin und Buchautorin
13.10 Uhr: Talkrunde „Von Machern und Querdenkern“, unter anderem mit Christian Vogt, Oscar-Gewinner für die Animation von „Hugo Cabret“ und CEO Pixomondo Germany, und Daniel Greitens, Geschäftsführer maximago GmbH und nominiert für den Gründerpreis „Gipfelstürmer NRW 2012“
15.30 Uhr: Talkrunde „Von den Besten lernen“, unter anderem mit Florian Mennigen, Ruderer im Deutschland-Achter, Olympiasieger London 2012
18.00 Uhr: Preisverleihung „Gipfelstürmer NRW 2012 – Der Gründerpreis“
Offizielle Eröffnung der Gründerwoche Deutschland 2012
Anschließend: Party

Veranstalter ist das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk gemeinsam mit der NRW.Bank, der KfW Bankengruppe, dem Bundeswirtschaftsministerium und den Startercentern NRW.

KONTAKTbörse für Sachsen-Anhalt

Kontaktbörse
Kontaktbörse

Das Gründernetzwerk ego.-BUSINESS veranstaltet am Dienstag, den 15. November, im Halber 85 in Magdeburg, ab 12 Uhr die erste ego.-KONTAKTbörse für Sachsen-Anhalt im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche 2011. Gesucht werden Jungunternehmer aus allen Branchen, aber auch die Unentschlossenen, die eine Gründungsidee haben aus dem gesamten Bundesland. Die Kontaktbörse ist eine gute Gelegenheit einfach und schnell an kompetente Informationen zum Thema Existenzgründung zu gelangen. Vor Ort trifft man auf Experten von Gründungsnetzwerken, der Investitionsbank als Träger der ego.-Initiative und auf erfahrene Unternehmer (Business Angels) Sachsen-Anhalts, die Interessierten für sämtliche Fragen im Bereich Existenzgründung Rede und Antwort stehen. Fragen zur Veranstaltung und zur Teilnahme an ego.business@ib-lsa.de oder unter 0391/5898395.

START-Messe in Essen: Unternehmen aus Wuppertal und Münster gewinnen den START- AWARD 2011 für Existenzgründer

Gründungsboom
Gründungsboom

Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger hat am Freitag (23.September) die START-Messe in Essen eröffnet. In seiner Eröffnungsrede ermutigte der Minister potenzielle Unternehmensgründer, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Rund 90.000 Existenzgründungen in NRW in 2010 seien ein gutes Zeichen, das Gründungspotenzial in Nordrhein-Westfalen damit aber noch nicht optimal ausgeschöpft. „Mit den 83 STARTERCENTERn NRW hat das Land eine in Deutschland beispiellose Infrastruktur für die Beratung und Begleitung von Gründerinnen und Gründern geschaffen. Aber wir wollen die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen noch weiter verbessern“, sagte Voigtsberger.

Gemeinsam mit den Vorständen der NRW.BANK und der KfW Bankengruppe zeichnete Voigtsberger besonders innovative sowie sozial und ökologisch engagierte Jungunternehmen aus. Die NRW.BANK, die KfW Bankengruppe, das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium sowie der Veranstalter der START-Messe, die asfc GmbH, verleihen jedes Jahr den START-AWARD NRW in zwei Kategorien. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 16.000 Euro wurden durch die beiden Förderbanken gestiftet.

In der Kategorie „Innovatives Jungunternehmen“ wurden folgende Platzierungen vergeben:
1. Wave Scape Technologies GmbH, Dr. Carsten Winkler, Arndt Niepenberg, Wuppertal (5.000,- Euro)
2. bordbar GmbH, Stephan Boltz, Valentin Hartmann, Köln (2.000,- Euro)
3. TerraTransfer GmbH, Marcel Delker, Sven Schulz, Bochum (1.000,- Euro)

Die Preisgelder in der Kategorie: „Jungunternehmen übernehmen Verantwortung“ gingen an:
1. gruene wiese GbR, Simone Pleus, Lars Wittenbrink,
Münster (5.000,- Euro)
2. Hausarztzentrum Königberger Platz, Dr. med. Ursula Psyk,
Ulrich Schoene, Dr. med. Ralf Wiertelarz, Leverkusen (2.000,- Euro)
3. Steuerberatung Helgard Groß, Borchen (1.000,- Euro)

Den Sonderpreis für das beste Bewerbervideo zum START-AWARD 2011 erhielt die Gelsenkirchener NONOMO Koszewa & Koszewa GbR für ihren kreativ gestalteten Unternehmensfilm.

Voigtsberger schaltete zudem die neue STARTERCENTER NRW-App frei. Die neue App mit praktischen und schnellen Informationen für Unternehmensgründer kann seit heute kostenlos im App Store heruntergeladen werden. Damit erweitern die STARTERCENTER NRW ihre Beratungsleistungen um ein mobiles Informationsangebot.

Weitere Informationen zur START-Messe und zu den Gewinnern des START-AWARD NRW unter www.startercenter.nrw.de

Zehn Jahre Deutscher Gründerpreis

Sechs herausragende Unternehmen sind auch in diesem Jahr in den Kategorien StartUp und Aufsteiger für den Deutschen
Gründerpreis nominiert. Die in diesem Jahr für die hohe Auszeichnung nominierten Unternehmen repräsentieren eine enorme Bandbreite: sie reicht von Innovationen im medizinischen Bereich durch die Kombination unterschiedlicher wissenschaftlicher Fachrichtungen bis hin zur Entwicklung völlig neuer Werkzeuge und Produkte durch die konsequente Optimierung bestehender Technologien und Prozesse.

Mit dem Preis zeichnen die Partner stern, die Sparkassen, ZDF und Porsche jährlich Unternehmen in den unterschiedlichen Phasen ihres erfolgreichen Bestehens aus – vom Schüler bis zum Lebenswerk. Die Verleihung wird moderiert von Marietta Slomka. Die Preise werden
u. a. durch Thomas Osterkorn (stern), Heinrich Haasis (Deutscher Sparkassen- und Giroverband), Matthias Müller (Porsche) und Markus
Schächter (ZDF) überreicht.

In der Kategorie StartUp sind für ihre sehr erfolgreiche Umsetzung des
Geschäftsplans und die Etablierung am Markt nominiert:
• Cegat GmbH aus Tübingen, die die genetischen Ursachen von
Krankheiten untersucht, um Verdachtsdiagnosen des Arztes zu sichern,
individuelle Therapien entwickeln und bei Angehörigen des Betroffenen
präventiv tätig sein zu können. Die Jury begründet die Nominierung: „Das
Unternehmen bündelt das Know-How von Medizinern, Naturwissenschaftlern
und Bioinformatikern und erreicht so eine neue Qualität in der
Analyse von Genomen. Die Dauer einer umfassenden Genuntersuchung
konnte von bis zu zwei Jahren auf vier Wochen reduziert werden und die
zusätzliche Entwicklung von Diagnostik-Panels erlauben es, sämtliche für
eine Krankheit in Betracht kommenden Gene gleichzeitig aufzuschlüsseln.“
• Terratransfer GmbH aus Bochum, die vollautomatische Messnetze
entwickelt hat. Diese ermöglichen es, schnell und unkompliziert Umweltdaten
wie Wasserstände zu messen und auszuwerten. „Es ist dem Unternehmen
gelungen, durch eine neuartige Kombination bereits bestehender
Hardware-Komponenten mit intelligenter Software das aufwändige und
nur in großen Zeitabständen mögliche manuelle Messen der Daten zu
ersetzen und dadurch eine neue Qualität der Datenanalyse zuzulassen“,
begründet die Jury die Auswahl.
• Webo Werkzeugbau Oberschwaben GmbH aus Amtzell (Baden-
Württemberg), die neuartige Umformwerkzeuge für die Fertigung von
komplizierten Bauteilen im Getriebebereich entwickelt. „Das Unternehmen
macht durch neue technische Lösungen eine schnellere und exaktere
Herstellung von Bauteilen möglich. Webo konnte bereits namhafte Kunden
aus der Automobilbranche überzeugen und schafft so mit starkem Wachstum
neue Arbeitsplätze“, so die Jury.
In der Kategorie Aufsteiger sind für ihr außerordentliches Wachstum nominiert:
• 4Jet Sales+Service GmbH aus Alsdorf (Nordrhein-Westfalen), die die
Lasertechnologie zur Bearbeitung unterschiedlichster Oberflächen mit
besonders hoher Qualität nutzt. Die Jury begründet die Nominierung: „Das
Unternehmen kombiniert auf innovative Weise Lasertechnik, Optikdesign,
Konstruktion und Software zu Systemlösungen aus einem Guss und beweist
dabei ein sehr gutes Gespür für wachsende Märkte. 4Jet nimmt eine
Vorreiterrolle im Wettbewerb ein und hat das Potenzial, weiterhin ein
enormes Umsatzwachstum zu erreichen.“
Seite 3
Deutscher Gründerpreis 2011 –
Die Finalisten
• Inventux Technologies AG aus Berlin entwickelt, produziert und
vertreibt besonders leistungsfähige Dünnschicht-Solarmodule. „Das
Unternehmen hat Solarmodule entwickelt, die eine bessere Ausnutzung
der Sonnenenergie ermöglichen und bei der Produktion weniger
Rohstoffe und Primärenergie verbrauchen. Inventux hat den
Herstellungsprozess von Photovoltaik-Modulen radikal vereinfacht und
ist damit in der Lage, die Produktionskosten der Module sowie die Kosten
für die Erzeugung von Solarstrom nachhaltig zu senken“, begründet die
Jury ihre Entscheidung.
• Orwo Net AG aus Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt), die hochwertige
Bilder, Fotobücher und Funartikel sowie weitere Fotofinishing-Produkte
zu einem besonders günstigen Preis produziert. Seit 2004 konnte die
Orwo Net AG ihre Umsätze kontinuierlich steigern und die Marktposition
erfolgreich ausbauen. Orwo hat es geschafft, aus einem insolventen
Unternehmen in nur sechs Jahren eines der führenden Fotogroßlabore
der Bundesrepublik aufzubauen und auf einem teilweise schrumpfenden
Markt den Turnaround zu erreichen“, so die Jury.

KfW-Gründungsmonitor 2011: Existenzgründungsboom im Konjunkturaufschwung

Gründungsboom
Gründungsboom

Rund 940.000 Personen haben im Jahr 2010 in Deutschland eine selbstständige Tätigkeit begonnen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um rund 8 % oder 66.000 Personen. Die Gründerzahl stieg damit im zweiten Jahr in Folge, wobei diesmal der Konjunkturaufschwung dem Gründungsgeschehen einen Schub gegeben hat. Dies ist das erste zentrale Ergebnis des KfW-Gründungsmonitors 2011. “Viele Menschen haben die Möglichkeit genutzt, sich unter den guten Bedingungen einer anziehenden Konjunktur selbstständig zu machen. Diese hohe Gründungsdynamik ist erfreulich, da Gründungen Arbeitsplätze schaffen und Innovationen vorantreiben.” sagt Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe.

 

Für den jüngsten Anstieg der Gründerzahl hat die positive Konjunkturdynamik gesorgt, während im Jahr 2009 die verstärkte Gründungsaktivität noch auf den Anstoßeffekt der unsicheren Arbeitsmarktsituation zurückzuführen war. Die positive Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage hat vor allem Nebenerwerbsgründungen angeregt. Dadurch werden Hinzuverdienstchancen wahrgenommen, in vielen Fällen ist der Nebenerwerb aber auch die Einstiegsphase zur Selbstständigkeit im Vollerwerb. So hat allein die Zunahme der Nebenerwerbsgründer um 14 % auf knapp 540.000 Personen die höhere Gründerzahl der Gründer im Jahr 2010 bewirkt. Die Zahl der Vollerwerbsgründer blieb dagegen mit knapp 400.000 Personen konstant. Hier hielten sich die Gründungschancen durch den Konjunkturaufschwung und der abnehmende Druck für eine Vollerwerbsgründung durch verbesserte Alternativen in abhängiger Beschäftigung die Waage. Für das Jahr 2011 wird die abnehmende konjunkturelle Dynamik zusammen mit einer weiteren Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt voraussichtlich für eine Abkühlung der Gründungsaktivität sorgen.

Um Menschen mit guten Ideen und Unternehmergeist bei ihren Schritten in die Selbstständigkeit künftig noch besser zu unterstützen, stellt die KfW ihre Gründungsförderung ab dem 1.4.2011 neu auf. Im Mittelpunkt dieser Neuerungen steht die Ausweitung der Haftungsfreistellung von 50.000 EUR auf 100.000 EUR im KfW-Gründerkredit – StartGeld.

Service:
Die vollständigen Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors, der repräsentativen Umfrage zum Gründergeschehen, stellt die KfW Bankengruppe am 14. April 2011 in Frankfurt im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Den vollständigen Bericht des KfW-Gründungsmonitors 2011 finden Sie dann auf der Website der KfW Bankengruppe www.kfw.de.

Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) 2011

© Gabi Moisa – Fotolia.com

Auch im 16. Wettbewerbsjahr herrscht wieder großes Interesse an den Angeboten des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW). Der 1. Kontaktabend bot über 500 Wettbewerbsteilnehmern und Interessierten die Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre mit Experten des BPW-Netzwerkes Fragen zu den Themen Erstellung eines professionellen Businessplans und Unternehmensgründung zu diskutieren. Bei der Suche nach möglichen Kooperations- oder Finanzpartnern für die berufliche Selbstständigkeit halfen den angehenden Gründerinnen und Gründern ein Meeting-Point und die Teambörse. Die Veranstaltung fand auf Einladung der Berliner Volksbank in der Bambushalle des TOP TEGEL in Berlin statt.

Der Firmenkundenvorstand der Berliner Volksbank, Carsten Jung, erklärte:
“Das Jahr 2009 war bundesweit ein lebhaftes Gründungsjahr. Dieser Trend setzte sich im vergangenen Jahr auch im Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg mit einem Zuwachs von über 7 Prozent fort. Diese Entwicklung ist wichtig für unsere Region. Wir brauchen Existenzgründungen, brauchen die Dynamik, die neue Unternehmen in die Volkswirtschaft bringen. Von über 1.200 Geschäftsideen, die in unseren Gründercentern geprüft wurden, haben wir ein gutes Viertel finanzieren können. Unsere Experten schauen sehr genau hin, damit die Unternehmerinnen und Unternehmer nachhaltigen Erfolg haben. Nicht umsonst existieren von den über die Berliner Volksbank finanzierten Gründungen nach den kritischen drei Anfangsjahren noch 95 Prozent. Wer seine Geschäftsidee in einen aussagekräftigen Businessplan übersetzen kann, für den finden wir auch eine Finanzierung.”

Abgabetermin der ersten Stufe naht

Der Abgabetermin der ersten Wettbewerbsstufe ist der 11. Januar 2011. Im Vordergrund der Businessplan-Bewertung stehen hier die Geschäftsidee und das Gründerteam. Wer ein kostenloses und professionelles Feedback zu seinem Businessplan erhalten und die Gewinnchance in der ersten Stufe des Wettbewerbs wahren möchte, muss seine Wettbewerbsunterlagen bis zu diesem Termin einreichen. Am Stichtag können die Businesspläne bis 24 Uhr im Berliner BPW-Wettbewerbsbüro in der Investitionsbank Berlin (IBB) bzw. im Brandenburger BPW-Koordinationsbüro in der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) in Potsdam abgegeben werden. Die Prämierung der besten Businesspläne der ersten Stufe findet am 17. Februar 2011 in Potsdam statt.

Gründerwoche Deutschland ein großer Erfolg

“Die Gründerwoche Deutschland war ein großer Erfolg. In über 1000 Veranstaltungen konnten sich junge Menschen, Existenzgründer und Jungunternehmer orientieren, informieren und beraten lassen. Ich freue mich über das hohe Interesse an den Themen unternehmerische Selbständigkeit und Gründen in der Gesellschaft. Denn wir brauchen mehr Menschen, die Mut, Zielstrebigkeit und den Willen zum Erfolg mitbringen. Gründerinnen und Gründer sind der Motor für die dynamische Entwicklung unserer Wirtschaft,” so Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie als Resümee zur Gründerwoche Deutschland, die vom 15. bis 21. November 2010 vom Bundeswirtschaftsministerium in Kooperation mit bundesweit 680 Partnern durchgeführt wurde.

Seminare, Workshops, Beratertage oder Wettbewerbe stellten für Gründungsinteressierte, Schüler und Studierende, Erwerbslose und Fachkräfte, Frauen und Migranten ein passgenaues Angebot in allen Bundesländern bereit. Allein die Aktion “Durchstarten! So bringe ich meine Idee an den Kunden” der Industrie- und Handelskammern verzeichnete insgesamt über 3.800 Teilnehmer.

Bundesminister Brüderle: “Ich danke allen Partnern und Mitwirkenden für ihr großes Engagement. Sie können sich bereits für das nächste Jahr vormerken: vom 14. bis 20. November 2011 wird es in ganz Deutschland wieder heißen: Vorfahrt für unternehmerisches Denken und Handeln.”

Schulterblick bei Start-ups suchen

Top 50 start-ups
Top 50 start-ups

Lehrkräfte und Schüler wenden sich für Praktika meist an Großunternehmen oder an das Geschäft um die Ecke. Der Alltag von Start-ups bleibt ihnen als fremde Welt oft verschlossen. Dabei spielt sich gerade dort ein Leben ab, aus dem Berufssuchende wesentliche Schlüsse für ihre eigene Karriere ziehen könnten. Im Forum Kiedrich dringt man nun auf einen ‚Perspektivwechsel’.

„Unsere Mentoren melden uns regelmäßig, wie ihnen die Arbeitsweise der von ihnen begleiteten Unternehmerinnen und Unternehmer die Augen geöffnet hat. Berichte vom Umzug ins erste Büro, vom ersten Gewinn und vom Ringen mit Finanziers und Kunden sind da Alltag“, erläutert Forum Kiedrich Geschäftsführerin Claudia Erben. Sie empfiehlt ihren Gründern, etwas von diesem Neuland Schülerinnen und Schülern nahezubringen: „Gerade für die typischen Neuntklässler stärkt es das Verständnis von Eigenverantwortung, wenn sie ihr zweiwöchiges Pflichtpraktikum zum Schulterblick bei neu gegründeten Unternehmen nutzen. Das sind Saatkörner, um Selbständigkeit wertzuschätzen und damit wichtige Schritte, das Unternehmertum an sich positiv zu bewerten.“

Vorteilhaft sei, dass die Schulzeit bei einer ganzen Reihe der dem eigenen Netzwerk angeschlossenen Gründer oft nur relativ kurz zurückliege. Claudia Erben: „Gerade deshalb können hier für Jugendliche Vorbilder und Paten entstehen, die den weiteren Werdegang nachhaltig prägen. Wir wollen das in Zukunft unterstützen.“

Das private Netzwerk Forum Kiedrich begleitet bundesweit Unternehmensgründer, die sich durch Geschäftsideen zur marktreifen Umsetzung technischer Innovationen auszeichnen. Naturgemäß findet die Arbeit dieser Gründer Computer-gestützt in typischen Büroumgebungen statt. Schülerpraktika sind in diesem Umfeld bislang unüblich. Ein junges Unternehmen müsse also üben, wie es mit der Anforderung umgehen könne, einen Einblick in den eigenen Alltag zu geben.

Wachsende berufliche Selbständigkeit bei Migrantinnen

Selbständige Migrantinnen
Selbständige Migrantinnen

Mit Blick auf den demografischen Wandel und den stetig größer werdenden Fachkräftemangel kommt der Integration von Migrantinnen und Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt ein immer höherer Stellenwert zu. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln zeigt in einer aktuellen Studie, dass sich auf diesem Wege das Bruttoinlandsprodukt um jährlich 0,1 Prozentpunkte steigern lasse – was bis zum Jahr 2050 zusätzliche Erträge von 164 Milliarden Euro für den Staat bedeuten würde.
Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) untermauert den enormen Beitrag, den Gründungen von Migrantinnen und Migranten für die deutsche Wirtschaft leisten. 2010 schaffen diese Gründerinnen und Gründer rund 150.000 neue Arbeitsplätze – Tendenz steigend, denn allein zwischen 2007 und 2009 stieg der Anteil der Zuwanderer unter den Gründungswilligen von 14 auf 18 Prozent.
Wie hoch die Potenziale sind, zeigt sich am Beitrag der Migrantinnen zur deutschen Wirtschaftsleistung. Jede sechste bis siebte unternehmerisch tätige Frau in Deutschland besitzt einen Migrationshintergrund. Im Jahr 2008 traf dies auf 191.000 Frauen zu, so nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung Mannheim. Ihre zunehmende Präsenz und die wirtschaftliche Dynamik, die von ihren Unternehmen ausgeht, steht daher im Blickpunkt einer neuen Publikation der bundesweiten gründerinnenagentur (bga), dem deutschlandweit einzigen Kompetenz- und Servicezentrum für Existenzgründungen von Frauen.
Das aktuell erschienene bga-Faktenblatt Nr. 27 zur „Unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen mit Migrationshintergrund“ schärft den Blick für die hohe Gründungsdynamik und das unternehmerische Potenzial in dieser Bevölkerungsgruppe für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Es stellt erfolgreiche Gründerinnen vor, die in verschiedenen Branchen und mit unterschiedlichen Erfahrungen ihr eigenes Unternehmen gegründet haben. Ein Serviceteil mit praktischen Informationen und Kontaktadressen unterstützt interessierte und angehende Gründerinnen dabei, die berufliche Selbstständigkeit als eine Option ihrer Lebens- und Karriereplanung in Erwägung zu ziehen.
„Die spezifischen Anforderungen von weiblichen Gründerinnen darzustellen und ihre Bedeutung im gesamten volkswirtschaftlichen Kontext zu reflektieren, ist ein Anliegen unserer Arbeit“, erklärt Iris Kronenbitter, Projektleitung der bundesweiten gründerinnenagentur (bga). „Dazu gehören die Darstellung der Branchenvielfalt, in der sich Frauen innerhalb ihrer Gründung bewegen, und natürlich auch demographische Faktoren wie die Berücksichtigung ihrer Nationalität. Und die Praxis zeigt, dass diese zielgruppenspezifischen Beratungs- und Förderangebote eine nachhaltige Wirkung haben, denn mit Unternehmensgründungen von Migrantinnen ist eine hohe Gründungsdynamik verbunden. Mit ihrem bikulturellen Hintergrund verfügen Unternehmerinnen der zweiten und dritten Migrantengeneration oft über besondere Qualifikationen, mit denen sie in Deutschland erfolgreich neue Geschäftsfelder eröffnen können.“
Ein bunter Mix an Herkunftsländern
Der Unternehmensbestand ausländischer Frauen ist prozentual weit stärker gewachsen als der der männlichen Migranten. Dabei kommen die meisten Existenzgründerinnen derzeit aus Polen (21.000), der Türkei (17.000), Italien und Griechenland (je 8.000) sowie der russischen Föderation (7.000). Insgesamt stammen rund drei Fünftel aus einem nicht zur EU gehörigen Land, wobei neben den osteuropäischen Drittstaaten vor allem die asiatischen Länder zu den relevanten Herkunftsregionen zählen.
Branchenwahl stark an Marktchancen und Bildung gekoppelt
Die Gründerinnen mit Migrationshintergrund bewegen sich auf den unterschiedlichsten Märkten. Je nach Herkunftsland setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Diese korrespondieren zum einen mit der Chancenerkennung auf den Märkten und zum anderen mit den verfügbaren Ressourcen – vor allem der Ausbildung. So machen sich türkische und italienische Frauen häufig im Gastgewerbe und Handel selbstständig. Frauen aus Osteuropa bieten häufiger wissensintensive sowie kurative Dienstleistungen an, etwa im Pflegebereich. Im Gegensatz zu den Frauen aus Südeuropa sind Migrantinnen aus den nord- und westeuropäischen Ländern weit häufiger in akademischen Berufen engagiert. Die wesentlichen Anreize für eine Selbstständigkeit sind der Wunsch nach Unabhängigkeit – häufig auch gekoppelt mit zunehmender Emanzipation aus familiären Rollen –, flexibler Arbeitsgestaltung und besseren Verdienstmöglichkeiten. Untersuchungen zeigen, dass die Durchschnittsverdienste von selbstständigen Frauen mit Migrationshintergrund tatsächlich höher liegen gegenüber abhängig beschäftigten Frauen.
„Klein aber mein“
Ein zentrales Element ethnischen Unternehmerinnentums ist der Rückgriff auf die Unterstützung und Arbeitskraft der Familie. Die meisten Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund haben daher keine oder wenige Beschäftigte – rund zwei Drittel der von dieser Bevölkerungsgruppe gegründeten Unternehmen entfallen auf die Solo-Selbstständigkeit.
Gelungene Integration im deutschen Markt
Frauen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland gegründet haben, sind in struktureller Hinsicht gut integriert, da sie sich hinsichtlich ihres Einkommens und ihrer individuellen Ressourcen gut platzieren und das Gefühl haben, infolge ihrer Selbstständigkeit mehr Anerkennung zu erfahren. Die Mehrzahl ihrer Kundinnen und Kunden sind Deutsche, ethnische Nischenplätze spielen kaum eine Rolle.
„Diese Entwicklungen zeigen, dass Unternehmensgründungen durch Migrantinnen neben den verbesserten Einkommenschancen für die Unternehmerinnen längst ein erheblicher volkswirtschaftlicher Faktor sind und zur Stärkung der deutschen Wirtschaft, aber auch zu einer kulturellen Verankerung und Integration insgesamt beitragen“, so Iris Kronenbitter, Leitung der bundesweiten gründerinnenagentur (bga). „Mit unseren Aktivitäten der bga unterstützen wir eine passgenaue Beratung und Förderung, damit noch mehr Frauen aus Zuwandererfamilien Wege in die Selbstständigkeit beschreiten, ein eigenes Unternehmen gründen und erfolgreich führen können.“
Das bga-Faktenblatt Nr. 27 „Unternehmerische Selbstständigkeit von Frauen mit Migrationshintergrund“ ist im Download als PDF kostenlos abzurufen unter www.gruenderinnenagentur.de > Information > Fakten & Forschung > bga-Publikationen.

Der überforderte Verbraucher

Franz Grabendorfer
Franz Grabendorfer

Das Gründermagazin hat in den letzten Jahren immer wieder gemahnt: Mehr an den Nutzer als an das Produkt zu denken, wenn man am Markt erfolgreich sein will. Viele Unternehmen, so scheint es, sind aber auf diesem Ohr immer noch taub. Franz Grabendorfer hat sich mit Gebrauchsanleitungen, Bedienerhandbüchern, „Manuals“ und vor allem mit der Handhabung von technischen Geräten beschäftigt. Schnell war ihm klar, dass er auf einen immensen Markt stoßen würde und lag richtig. Seine Dienste werden von kleinen und großen Unternehmen, von Ingenieuren und Produktentwicklern in Anspruch genommen. Gründermagazin-Experte Emil Hofmann hat einen Gründer getroffen, dessen Idee und Businessplan ihn begeisterte.

GM: Herr Grabendorfer, Sie beraten Unternehmen bei der Verbesserung ihrer technischen Geräte hinsichtlich der Handhabung und Nutzerfreundlichkeit. Wie kamen Sie zu dieser Gründungsidee?

Franz Grabendorfer: Zunächst noch ein Wort zu den Begriffen, die in Firmen eher selten verwendet werden. Hier spricht man eher von „Usability“. Und dennoch scheinen viele Entwickler den Kunden, also den Anwender, aus ihrem Blickfeld verloren zu haben. Als ich zum Beispiel zusammen mit meiner Familie einen neuen Fernseher einrichten und die Programme sortieren wollte, bin ich fast verzweifelt. Beim Handbuch für mein neues Handy erging es mir

Ähnlich, und selbst das neue Küchenradio war alles andere als bedienerfreundlich und logisch in der Handhabung. Da habe ich mir gedacht: Das geht doch auch einfacher und verständlicher. So ist die Gründung entstanden.

GM: Bei welchen Geräten sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf?

Franz Grabendorfer: Die Antwort ist einfach und gleichzeitig auch erschreckend: Bei fast allen, ein paar Ausnahmen abgesehen. Ob es das Handy ist, dessen Bedienung oft nicht einmal ein IT-Freak versteht oder die Fernbedienung, die winzige Tasten und widersinnige Symbole hat. Bei Stereo-Anlagen werden die Lautsprecher-Steckersysteme beschrieben, statt mit einfach zuzuordnenden Farben zu arbeiten. Bildschirm-Menüs von Videorekordern sind absolut unverständlich. Und selbst die eine oder andere Staubsauger-Bedienungsanleitungen bringt so manche Hausfrau an den Rand der Verzweiflung.

GM: Das müssten doch die Firmen längst erkannt haben. Warum reden wir alle seit Jahren über dieses Dilemma, ohne dass sich was tut?

Franz Grabendorfer: Die Firmen holen sich teuere Designer ins Haus und verlassen sich auf ihre hoch bezahlten Techniker und Fachleute nach dem Motto: Wer kennt das Produkt besser als der, der es entwickelt hat? Bevor das Gerät in den Handel kommt, wird es natürlich auf Herz und Nieren geprüft. Aber auch das macht der Techniker oder Ingenieur. Mir ist bisher noch kein Fall bekannt, in dem ein Unternehmen seine Kunden zum Testen eingeladen oder vorher gefragt hätte, ob die Anleitungen verstanden werden. Man produziert so gesehen an den Kundenwünschen vorbei.

GM: Sind Sie sicher, dass es nicht einfach an uns liegt und wir alle nur zu dämlich sind, ein Handy zu bedienen?

Franz Grabendorfer: Natürlich nicht! Die meisten Menschen sind sehr wohl in der Lage, technische Zusammenhänge zu verstehen. Sie können oft wichtige Grundfunktionen ableiten oder sie nach mehreren Versuchen verstehen. Es geht aber um das intuitive Bedienen, die logische Menüführung, verständliche Symbole, die klare und unmissverständliche Aussage. Wenn jeder Hersteller seine eigenen Symbole erfindet oder in jeder zweiten Zeile des Handbuchs ein Fremd- oder Fachwort vorkommt, wenn Begriffe und Symbole nicht sofort verständlich sind, dann nervt das den Kunden. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun, sondern mit Kundennähe.

GM: Was muss passieren, dass Sie arbeitslos werden?

Franz Grabendorfer: Da habe ich keine Sorgen. Selbst etablierte Hersteller und Firmen, die sich „Kundennähe“ auf ihre Fahnen geschrieben haben, stellen Geräten her oder legen Anleitungen bei, die beim besten Willen nicht dazu dienen, ein Vertrauensverhältnis zwischen Anbieter und Nutzer herzustellen oder es zu intensivieren. In vielen Fällen würde es schon reichen, wenn zum Beispiel der Hersteller eines Navigations-Gerätes zehn typische Käufer zu sich einladen würde und diese dann bei der Programmierung oder Bedienung beobachtet. Damit könnte man schon einige Probleme aufdecken, an die die Techniker bei der Entwicklung möglicherweise gar nicht gedacht haben.

GM: Liegt der schwarze Peter nicht auch ein wenig beim Kunden, der sich den technischen Neuerungen einfach verweigert?

Franz Grabendorfer: Keineswegs. Ich habe Kunden eines Herstellers befragt und bin nicht nur auf Kritik gestoßen, sondern auf überaus interessante und vor allem nachvollziehbare Verbesserungsvorschläge. Die habe ich dann dem Unternehmen präsentiert und ungläubiges Staunen geerntet. Vergleichen könnte man dies auch mit einem Vorschlagswesen in einem Betrieb. Hier denken sich die Mitarbeiter Optimierungen aus, erhalten Prämien und Belobigungen, weil sie Abläufe verbessern helfen oder auf Fehlerquellen hinweisen. Mit der „Usability“ ist es genau so. Hier geben die Kunden oftmals viele gute Hinweise, aber leider will sie kaum einer der Hersteller hören, oder gar ernst nehmen.

GM: Also doch noch immer Servicewüste Deutschland?

Franz Grabendorfer: Nicht zwingend. In manchen Bereichen sehen wir ermutigende Beispiele. Es gibt erste „Kundenparlamente“ und Gespräche mit den Verbrauchern. Leider aber verstehen die Verantwortlichen in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen die Kundeneinwände noch sehr oft als persönliche Kritik und reagieren dann beleidigt, weil man ihr Produkt bemängelt. Dabei kann das Produkt selbst ja erstklassig sein, was aber nicht viel nutzt, wenn der Verbraucher es nicht spürt, sieht oder nutzen kann. Und das ist dann das, was ich bei den Herstellern immer wieder an Überzeugungsarbeit leisten muss. Langweilig wird es mir deshalb so schnell nicht.

GM: Danke für diese Einblicke in die so genannte Usability und Ihre Gründungsidee.

Infobox

„Störfaktor Mensch“ schrieb die Süddeutsche Zeitung und kritisiert die deutschen Ingenieure, die zu Perfektionismus neigen und den Nutzer überfordern. Kauft sich ein älterer Kunde einen neuen Kleinwagen und sucht den Schlüssel, muss er wissen, dass es nun einen Smartkey gibt. Der Grund: Innovationen werden mit Ingenieurkunst verwechselt. Innovation aber, so die SZ, sei das, was dem Kunden nutzt. So lange aber die genialen Entwickler Angst haben, dass an ihrem Image gekratzt wird, scheut man sich, den Kunden vor der Markteinführung zu fragen und ihn vielleicht sogar einzubinden. Ob es das Ingenieur-Ego ist oder modischer Schnickschnack: So lange der Anwender Probleme hat, ein Gerät intuitiv zu bedienen, gibt es einen Nachholbedarf.

Unter „Usability“ versteht man die „Gebrauchstauglichkeit“ eines Produktes. Am
12. November 2009 fand in Stuttgart der fünfte Usability-Tag statt, ein Aktionstag für Benutzerfreundlichkeit, der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus auf immense Beachtung stieß. Wie macht man Technik einfach und leicht nutzbar? Es kommt also Bewegung in das Thema.
www.usable-technology.de