Technologische Transformation: NRW und EU unterstützen 17 Projekte zur intelligenten Produktion
Düsseldorf, 22. Oktober 2024 – Im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Industrie.IN.NRW – Innovative Werkstoffe und Intelligente Produktion“ investieren das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union rund 26,5 Millionen Euro in 17 zukunftsweisende Projekte. Ziel des Wettbewerbs, der Teil des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 ist, ist es, die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität zu fördern. Die ausgewählten Projekte stammen aus den Bereichen Werkstoffentwicklung, Produktionstechnologien und Produktinnovationen. Sie sollen technologische Fortschritte beschleunigen und innovative Lösungen schneller in die Praxis bringen.
Von den insgesamt 41 eingereichten Projektvorschlägen wurden die 17 besten von einem unabhängigen Begutachtungsausschuss ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.
Ministerin Mona Neubaur: Wandel als Chance für die Zukunft
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung des Wettbewerbs für den industriellen Fortschritt in NRW: „Der Wandel hin zu einer klimaneutralen Industrie ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, bietet aber auch enorme Chancen. Wir wollen ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort bleiben und unterstützen unsere Unternehmen dabei, technologische Fortschritte zu erreichen und neue Wege zu gehen. Mit unserer starken industriellen Basis sind wir bestens aufgestellt, um nachhaltige Technologien und intelligente Produktionsverfahren schnell in den Markt zu bringen – besonders der Mittelstand profitiert von diesen Innovationschancen.“
Der Innovationswettbewerb setzt gezielt auf Unternehmen, die innovative, weltmarktfähige Produkte entwickeln. Dabei reicht das Spektrum von der Grundstoff- bis zur Biotechnologie- und Nanomaterialbranche. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen gefördert, um ihr Innovationspotenzial auszuschöpfen.
Wirtschaft und Umwelt: Hand in Hand für den Fortschritt
Umweltminister Oliver Krischer betonte die Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie als wesentlichen Treiber der Wettbewerbsfähigkeit: „Der bewusste und intelligente Umgang mit Ressourcen ist genauso wichtig wie die Weiterentwicklung nachhaltiger Produktionsverfahren. Die im Wettbewerb ausgewählten Projekte sind vielversprechend und bringen uns auf dem Weg zu einem klimaneutralen Nordrhein-Westfalen entscheidend voran.“
Die ausgewählten Vorhaben stehen im Einklang mit der Regionalen Innovationsstrategie des Landes und tragen dazu bei, eine ressourcenschonende und wettbewerbsfähige Industrie in Nordrhein-Westfalen zu etablieren.
Spitzenforschung für die Praxis: Wissenschaft unterstützt Innovation
Auch Wissenschaftsministerin Ina Brandes hob die Rolle der Forschung für die wirtschaftliche Entwicklung hervor: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ steht für exzellente Leistungen, die weit über den akademischen Bereich hinausreichen. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln Innovationen, die das Leben der Menschen verbessern. Die geförderten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Forschung und Praxis zusammenarbeiten, um neue Werkstoffe und Produktionsprozesse zu entwickeln. Dies leistet einen wertvollen Beitrag für die Zukunft unseres Landes.“
Die geförderten Projekte sind vielfältig: Sie reichen von der Entwicklung neuer Werkstoffe über den ressourcenschonenden Einsatz von Materialien bis hin zur Optimierung von Produktionsprozessen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI).
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Ausgewählte Projekte des Innovationswettbewerbs „Industrie.IN.NRW“
Die 17 ausgewählten Projekte decken ein breites Spektrum an Technologien und Anwendungsfeldern ab. Einige herausragende Beispiele sind:
- Pig-Pro-QuO – Verbesserung der Produktionsqualität von Lacken und Oberflächenbeschichtungen durch den Einsatz moderner Messtechnik und KI-gestützter Analysen. Partner: tascon Gesellschaft für Oberflächen- und Materialcharakterisierung mbH und Universität Münster.
- PEMStar – Entwicklung einer Bandbeschichtungsanlage für metallische Bipolarplatten zur PEM-Elektrolyse, ein wichtiger Schritt für den Einsatz von Wasserstofftechnologien. Partner: KCS Europe GmbH, HoDforming GmbH und Zentrum für BrennstoffzellenTechnik GmbH.
- REVEAL – KI-basierte Prozessoptimierung zur Reduzierung von Materialausschuss bei der Produktion von Elastomeren, insbesondere für die Automobilindustrie. Partner: Aptiv Services Deutschland GmbH, aiXbrain GmbH und Bergische Universität Wuppertal.
- KARPET – Entwicklung edelmetallfreier Katalysatoren für die AEM-Elektrolyse-Technologie, um die Abhängigkeit von Rohstoffen zu reduzieren. Partner: Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. und Hochschule Niederrhein.
- AFARA – KI-gestützte, zerstörungsfreie Prüfung von Faserverbundwerkstoffen zur Optimierung der Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Partner: Ruhr-Universität Bochum, Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik und IBG Automation GmbH.
- MC LaserBIP – Entwicklung eines gasdichten Laserschweißverfahrens für großformatige Bipolarplatten, die in Brennstoffzellen verwendet werden. Partner: Zentrum für BrennstoffzellenTechnik GmbH und Leister Technologies Deutschland GmbH.
- RaDime – Radarverfahren zur Dickenmessung von Walzgütern, das mithilfe von KI größere und präzisere Messbereiche als bestehende Systeme abdeckt. Partner: IMST GmbH und Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik.
- NumaFactor – Entwicklung von Wachstumsfaktoren für synthetisches Fleisch, um die Herstellungskosten zu senken und die Markteinführung zu beschleunigen. Partner: Numaferm GmbH und Enantis s.r.o.
- POLYWISE – Entwicklung von polymerbasierten Leiterbahnen für die Sensorik und Signalübertragung, eine innovative Alternative zu metallbasierten Systemen. Partner: KIMW Forschungs-GmbH und Ruhr-Universität Bochum.
Unterstützung für nachhaltige und innovative Zukunftsprojekte
Der Innovationswettbewerb „Industrie.IN.NRW“ zeigt, wie das Zusammenspiel von Landesförderung und EU-Mitteln innovative Ansätze unterstützt, die nicht nur die Industrie, sondern auch den Klimaschutz und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens voranbringen. Die Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie bieten Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationskraft zu nutzen und konkrete Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu entwickeln.
Blick in die Zukunft: Fördermöglichkeiten bis Ende Oktober 2024
Noch bis zum 31. Oktober 2024 können innovative Projektideen im Rahmen des Wettbewerbs eingereicht werden. Weitere Informationen finden Interessierte unter folgenden Links: