GroKo-Pläne zur Gründerkultur

Nur mit sehr viel Wohlwollen ist im vorgelegten Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD eine neue Dynamik im Bereich der Gründerkultur zu erkennen, so Torben Brodersen, Geschäftsführer des DFV (Deutscher Franchiseverband). Konkret heißt es dort: „Wir fördern die Gründungskultur: Steuerliche Anreize für Mobilisierung von Wagniskapital. Umsatzsteuerbefreiung in den ersten Jahren nach Gründung. Entbürokratisierung durch „One-Stop-Shop“ für Antrags-, Genehmigungs- und Besteuerungsverfahren.“ Das sind zwar erste Schritte, die in eine richtige Richtung weisen. Allerdings bieten diese Formulierungen einen enormen Gestaltungsspielraum, den wir in den kommenden vier Jahren mit auszufüllen bereit sind.

Denn z.B. der Plan zur Schaffung eines “One-Stop-Shop” zählt seit Jahren zum Repertoire der Pläne politischer Insitutionen zur Belebung der Gründerszene – allerdings ohne konket umgesetzt worden zu sein. Das muss sich jetzt ändern.

Dabei setzen wir auf neue Impulse aus dem Bundeswirtschaftsministerium, welches wohl CDU-seitig geführt werden wird. Bei der Zusammenstellung der Spitze des Ministeriums sollte nach unserer Auffassung nach wie vor darauf geachtet werden, einen Beauftragten für Gründungsförderungen zu schaffen. Dieser sollte zumindest auf Staatssekretär-Ebene angesiedelt werden und eigene Aktivitäten mit denen aus Verbänden, Banken und anderen Stakeholdern .zusammenführen und koordinieren. Um nachhaltiger die Gründungsförderung betreiben zu können.

Ansonsten wird der Deutsche Franchiseverband bei neuen Initiativen zur Gründungsförderung auch auf die Oppositionsparteien setzen, insbesondere die FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Diese hatten sehr viel weitreichendere Ideen Ende der letzten Legislaturperiode in den Bundestag, als auch in die Jamaika-Verhandlungen eingebracht. Ihre Positionen waren dabei weitestgehend deckungsgleich mit unseren an verschiedenen Stellen artukulierten Ideen:

Unsere Positionen sind nachfolgend abrufbar:

www.franchiseverband.com/blog/2017/11/09/franchiseverband-bringt-sich-in-sondierungs-und-koalitionverhandlungen-ein/

www.franchiseverband.com/blog/2017/06/13/deutscher-franchiseverband-vordenker-fuer-gruenderkultur-und-gruendungsfinanzierung/

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer am Rekordwert

Der deutsche Mittelstand startet nach dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer 2018 in allerbester Laune in das Jahr 2018: Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen erhöht sich im Januar um 0,3 Zähler auf 30,9 Saldenpunkte. Damit kommt es seinem Rekordstand aus dem vergangenen November (31,2 Saldenpunkte) wieder sehr nahe. Ausschlaggebend für die aktuelle Stimmungsverbesserung ist allein die Bewertung der aktuellen Geschäftslage: Die Mittelständler beurteilen diese zu Jahresbeginn so positiv wie nie seit Beginn der gesamtdeutschen Befragungen im Jahr 1991 (+2,4 Zähler auf 46,3 Saldenpunkte). Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte fallen hingegen etwas zurück (-1,5 Zähler auf 16,0 Saldenpunkte). Gleichwohl geht noch immer eine deutliche Mehrheit der Firmen von einer weiteren Verbesserung der Geschäfte bis mindestens zum Sommer aus.

Mittelstand und KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Den Großunternehmen zieht der Mittelstand Anfang des Jahres stimmungsmäßig ein wenig davon. Deren Geschäftsklima fällt um 1,7 Zähler, bleibt aber trotz des Rückgangs auf jetzt 29,1 Saldenpunkte nach wie vor sehr gut. Während die großem Firmen ihre aktuellen Geschäfte zu Beginn des neuen Jahres praktisch genauso gut bewerten wie zum Ende des alten (-0,2 Zähler auf 46,1 Saldenpunkte), revidieren sie ihre Erwartungen etwas deutlicher nach unten (-3,0 Zähler auf 12,9 Saldenpunkte).

Abgesehen von der Verschlechterung bei den großen Einzelhändlern zum Ende der Weihnachtssaison sind es vor allem die international stark verflochtenen Wirtschaftsbereiche – der Großhandel und die Industrie –, die hinter der leichten Abkühlung bei den großen Unternehmen stehen. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass die Exporteure vor allem die jüngsten Aufwertungstendenzen des Euro mit einer gewissen Skepsis sehen, schmälert ein teurerer Euro doch ihre Preisspielräume in Fremdwährung. Hierzu passt der relativ deutliche Rückgang der Absatzpreiserwartungen im Januar.

„Dem deutschen Mittelstand gelingt ein ausgezeichneter Start ins Jahr 2018“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Die Konjunkturdynamik wird nicht nur über den Winter verlässlich hoch bleiben, auch die Aussichten für den weiteren Verlauf des neuen Jahres sind alles in allem sehr gut. Das Realwachstum dürfte 2018 ähnlich kräftig ausfallen wie im vergangenen Jahr.“ Für eine künftige Regierung könne der Rückenwind kaum günstiger sein, um Deutschland und – zusammen mit Frankreich und den anderen europäischen Partnern – auch die EU langfristig auf ein stabiles Fundamt zu stellen.