KfW: Weniger Gründer, aber mehr Qualität

Die Zahl der Gründungen in Deutschland ist auch im Jahr 2017 rückläufig: Lediglich 557.000 Personen (-17 Prozent ggü. 2016) machten sich im vergangenen Jahr selbstständig – zu gut war die Möglichkeit für viele, eine abhängige Beschäftigung zu finden (Presseerklärung vom 21.02.2018). Erfreulich ist, dass die Entwicklung bei volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Gründungen gegenläufig ist: der Anteil der Chancengründer stieg um 8 %, der Anteil der innovativen Gründer um 31 %. Auch der Anteil der digitalen Gründer stieg von 21 % auf 26 %. „Die strukturelle Qualität der Gründungstätigkeit wird besser.

Wir müssen alles dafür tun, die innovativen und wachstumsorientierten Gründer weiter zu bestärken. Für unsere Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden Jahren wird es ganz entscheidend sein, dass wir eine beachtliche Anzahl von innovativen Unternehmen haben, denn sie sind ein wesentlicher Jobmotor der Zukunft“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe anlässlich der heutigen Vorstellung des KfW-Gründungsmonitors 2018, der jährlichen, repräsentativen Analyse zum Gründergeschehen in Deutschland, in der KfW-Zentrale in Frankfurt. Hinderlich für diese zukunftsträchtige Gruppe könnte jedoch ein weiteres Ergebnis der Analyse sein: Neugründer, die anders als Übernahme- oder Beteiligungsgründer neue Unternehmen aufbauen, schufen 170.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze, 52 % davon hatten jedoch Probleme dabei, diese Stellen zu besetzen.

Weitere zentrale Ergebnisse des KfW Gründungsmonitors:

  • In der Rangliste der Gründungstätigkeit nach Bundesländern liegt Berlin um eine Nasenlänge vor Hamburg und erobert somit seinen Platz an der Spitze zurück. Von der Dynamik in Berlin profitierte Brandenburg. Als einziges Bundesland hinsichtlich der Gründungstätigkeit legte Brandenburg zu und kletterte auf den siebten Rang.
  • Der Anteil von Frauen an der Gründungstätigkeit ist 2017 nochmals um 3 Prozentpunkte auf insgesamt 37 % gesunken. Der Rückgang war auf den Vollerwerb beschränkt und ist das Ergebnis einer stärkeren Gründungstätigkeit von Männern im Vollerwerb.
  • Die Mehrheit der Gründer ist bei ihrem Start in die Selbstständigkeit auf Finanzmittel angewiesen (60 %). Dabei greifen 39 % der Gründer ausschließlich auf eigene Mittel zurück, 8 % mobilisieren dagegen Summen über 25.000 EUR von externen Kapitalgebern. Sie setzten im vergangenen Jahr wieder mehr externe Mittel ein, im Durchschnitt gut 120 000 EUR, so viel wie seit 2012 nicht.
  • Im vergangenen Jahr hatten 14 % der Gründer Probleme bei der Finanzierung. Meist, weil die Gründer gerne mehr Eigenmittel eingesetzt hätten, als ihnen zur Verfügung standen (10 %). Der Anteil von Gründern, die von einer Kreditablehnung betroffen waren, lag bei 4 %.
  • Der KfW-Gründungsmonitor zeigt, dass Gründer die für sie angekündigten Vorhaben der aktuellen Koalition (wie eine Befreiung von der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung) insgesamt befürworten und Experten die gründungsspezifischen Rahmenbedingungen besser als vor zwei Jahren bewerten. Dennoch sind Impulse, um die Gründungstätigkeit im Jahr 2018 wieder in Fahrt zu bringen, derzeit nicht in Sicht. Die Anzahl der Gründungsplanungen stagniert und der Absorptionseffekt des Arbeitsmarkts dürfte auch im aktuellen Jahr stark bleiben.

US-Profis starten Franchisemesse

Der weltweit führende Anbieter von Franchisemessen, MFV Expositions, bringt wieder die internationale Welt des Franchisings nach Deutschland. Vom 27. bis 29. September 2018 werden auf der Franchise Expo Frankfurt an die 100 Aussteller aus aller Welt, darunter bekannte Marken und etliche Newcomer, erwartet. Ausstellung und Programm sprechen gleichermaßen Franchisegeber und -nehmer und Franchise-Interessierte an.

“Deutschland ist die stärkste Wirtschaftskraft in Europa, daher verdient das Land auch eine erstklassige, internationale Franchisemesse“, so Tom Portesy, CEO von MFV, Markt Franchise Venture (MFV) aus Paramus in den USA ist der Branchenprimus im Franchise-Messe Business. Und weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass die Messe eine großartige Veranstaltung wird.“ Der Messeveranstalter hat das Konzept für die Franchise Expo Frankfurt – kurz FEX 18 – nach US-amerikanischem Vorbild entwickelt.

Dies beruht auf seiner jahrelangen internationalen Erfahrung als Spezialist für Franchise-Messen. Der Messeveranstalter MFV Exposition richtet seit über zwanzig Jahren Messen mit dem Schwerpunkt auf Franchising rund um den Erdball aus, darunter an drei Standorten in den Vereinigten Staaten – New York, Los Angeles, Dallas- sowie in England, Irland, Japan, Mexiko oder Spanien. Nun kommt Deutschland hinzu. Die Erwartungen sind hoch!

Nach Franchise-Messen der Blenheim-Organisation in den 80 ziger und 90 ziger Jahren am Messeplatz Essen und Frankfurt folgte eine mehrjährige Messe-Pause. Umso mehr hofft auch der Deutschen Franchise Verband (DFV) auf einen gelungenen Neubeginn. Für den DFV Geschäftsführer Torben Leif Brodersen ist die Kooperation mit den US-amerikanischen Experten ein bedeutsamer strategischer Schritt: „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem international agierenden Unternehmen MFV jetzt eine auf Franchising spezialisierte Fachmesse in dieser Größenordnung auf die Beine stellen. Dabei setzen wir in unserer Funktion als Kooperationspartner alles daran, Franchisesysteme aktiv bei der Gewinnung von Partnern zu unterstützen.“

Mc Donalds führt die Ausstellerliste an

Für die Franchise Expo auf dem Messegelände Frankfurt haben sich bereits etliche etablierte Franchise-Systeme an der Spitze mit McDonalds, Bodystreet, TeeGschwendner, Mail Boxes (Etc.), ReMax, Engel &Völkers sowie Newcomer wie etwa Maison du Pain angekündigt. Ihre Premiere feiern Social Franchise-Systeme, die mit Kooperationen soziale Einrichtungen unterstützen. Die Mischung aus bekannten internationalen Marken und Neulingen mit innovativen Franchise-Ideen soll den Besuchern eine breite Übersicht des Spektrums an im Markt erprobten Geschäftsideen zum Einsteigen bieten – getreu dem Messe-Motto: „ Mach dein eigenes Ding“.

Das umfangreiche Kongressprogramm mit Fachvorträgen und Workshops richtet sich an potentielle Neugründer und bestehende Franchisenehmer, die beispielsweise dem zukunftsweisenden Trend einer Multi-Unit-Partnerschaft folgen wollen, aber ebenso an Franchisegeber, Investoren und an Firmen, die über Franchising expandieren wollen. Geplant sind Gesprächspanel über Erfolgsfaktoren beim Franchising, finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen und Workshops zur Kundenakquise und zum erfolgreichen Unternehmensausbau. „Ziel der Messe ist es, über die Basics des Franchisings hinaus, fachlich qualitativ hochwertige und praxisorientierte Unterstützung zu bieten, und neue, auch internationale Impulse zu setzen“, erklärt Carina Felzmann, Marketingdirektor der FEX18.

Wachstumsbranche sucht Einsteiger

Der Bedarf für eine professionelle Kommunikationsplattform zwischen Franchise-Geren und den potenziellen Franchise-Nehmer wuchs kräftig. Aktuelle Zahlen belegen ein stetiges nationales Wachstum an Franchisepartnern und Franchisesystemen. Im Jahr 2016 erwirtschafteten die rund 950 in Deutschland aktiven Franchisegeber mit rund 120.000 Franchisenehmern, mit 700.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 100 Milliarden Euro. Die Geschäftsentwicklung der bereits bestehenden Systeme in Deutschland zeigt in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Lediglich die Suche nach ebenso motivierten wie qualifizierten Einsteigern, die mit einem Franchise-System den Schritt in die Selbständigkeit wagen wollen, erwies sich oft als Engpass. Dieser Flaschenhals soll nun in Frankfurt zusätzlich auch noch geköpft werden. „Die Expo ist eine großartige Gelegenheit, um geschlossen als Qualitätsgemeinschaft aufzutreten und gemeinsam professionell für nachhaltige Gründungsperspektiven im Franchising zu werben“, freut sich DFV-Geschäftsführer Brodersen. Im September ist es nun soweit.

INFOS im Netz: www.franchiseexpofrankfurt.com, www.facebook.com/FranchiseExpoFrankfurt.

22 ausgezeichnete neue Start-up-Ideen

In seiner 20-jährigen Geschichte hat der Gründerwettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) über 800 herausragende Start-up-Ideen prämiert. Am 24. April 2018 kommen auf der Hannover Messe 22 neue Preisträgerteams dazu. Neben den Geldpreisen profitieren sie von einem umfassenden Business-Model-Assessment, individuellem Coaching sowie regelmäßigen Seminaren und Workshops.

„Die 22 Preisträger in Runde 2/2017 zeigen, dass sich Mut zum Risiko trotz des boomenden Arbeitsmarkts in Deutschland auszahlt. Ihre Gründungsideen bieten innovative Ansätze zur Problemlösung, für die in etablierten Unternehmen oft wenig Raum bleibt. Das liegt an ausgeprägterem Sicherheitsdenken, steileren Hierarchien und längeren Entscheidungswegen“, erklärt Wolfram Groß, Projektleiter des Gründerwettbewerbs bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.

„Der große Erfolg zahlreicher Preisträger aus vergangenen Jahren ist der Beleg dafür, dass deutsche Gründerinnen und Gründer ihre Finger am technologischen Puls der Zeit haben und die Bedürfnisse ihrer Kunden rechtzeitig erkennen. Darin liegt auch die größte Chance durch die Gründung eines Start-ups gegenüber dem Angestelltenverhältnis: Ein Stück Pionierarbeit in einer Herzensangelegenheit leisten und mit etwas Glück schnell ganz vorne im Markt mitspielen können.“