Start-ups sind der neue Mittelstand

“Start-ups sind der neue Mittelstand”, so eine Studie des VDI/VDE, “sie sind die Geschäftsideen von morgen.” Bereits heute beschäftigen sie durchschnittlich 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind fünf Beschäftigte mehr als noch im Jahr 2015, wie eine Bitkom-Befragung unter 250 Jungunternehmen zeigt.

„Das Gründerklischee vom eigenbrötlerischen Garagen-Tüftler ist längst überholt. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: So erkennen wir bei unseren Preisträgerteams einen ausgeprägten Unternehmergeist und ein starkes Wir-Gefühl. Und das, obwohl sie noch ganz am Anfang ihrer Gründung stehen“, bemerkt Wolfram Groß, Projektleiter des Gründerwettbewerbs bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. „Zudem stecken die Start-ups voller Motivation. Sie verfolgen ihre Geschäftsidee mit viel Herzblut, haben zukunftsweisende Visionen und pflegen offene Strukturen. All das macht die Gründerinnen und Gründer zu attraktiven Arbeitgebern und zu guten Unternehmern, die unsere Wirtschaft vorantreiben.“

In Zukunft wird die Bedeutung der Start-ups für den Arbeitsmarkt noch weiter steigen: 77 Prozent der befragten Gründerinnen und Gründer gehen davon aus, dass sie im Jahr 2018 weiter Personal einstellen und damit den Erfolgskurs fortführen.

Der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“

Der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ ist ein Ideenwettbewerb ausgerichtet vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Jährlich finden zwei Wettbewerbsrunden statt. Bei den beiden Preisverleihungen werden jeweils bis zu sechs Gründungsideen mit Hauptpreisen von je 32.000 Euro ausgezeichnet. Darüber hinaus erhalten bis zu fünfzehn weitere Gründungsideen je 7.000 Euro. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine schriftliche Einschätzung ihrer Gründungsidee zu Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Bewerbungen für die Runde 1/2018 können noch bis zum 3. April eingereicht werden.

Die Ergebnisse der Bitkom-Studie können hier eingesehen werden.

KFC-Franchise schreit 500

Burger, gebratene Hähnchen und Nuggets liegen bei deutschen Gaumen im Trend. Davon profitiert auch Kentucky Fried Chicken KFC-Franchise. Die Fast-Food-Kette will sich auf dem umkämpften Markt weiter profilieren – und treibt ihre Expansion voran. Die Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) will die Zahl ihrer Restaurants in Deutschland verdreifachen. Derzeit sind es 163 Filialen, in fünf bis sieben Jahren sollen es 500 sein, wie die Firma in Düsseldorf laut spiegel-onlene mitteilte. Die Nachfrage nach gebratenen Hähnchen zog 2017 an – der Umsatz von KFC Deutschland stieg den Angaben zufolge um zehn Prozent auf 243,7 Millionen Euro.

Der Zuwachs geht nicht nur auf Restaurants zurück, die vergangenes Jahr neu eröffnet wurden, sondern auch auf bessere Geschäfte auf bestehender Fläche. Angaben zum Gewinn wurden nicht gemacht. Durch den Restaurantnetz-Ausbau soll eine Milliarde Euro Umsatz gemacht werden.

Die Fast-Food-Branche ist umkämpft. Anbieter stehen nicht nur untereinander im Wettbewerb, sondern auch mit anderen Snackanbietern – vom Backshop bis zum Pizzastand.

Dennoch setzen auch direkte KFC-Konkurrenten auf Expansion: Burger King will bis Ende 2023 in Deutschland von derzeit etwa 700 Restaurants auf 1000 zulegen. Mit großem Abstand Marktführer ist McDonald’s, die Firma hat hierzulande fast 1500 Restaurants.KFC gehört zum amerikanischen Systemgastronomie-Konzern “Yum! Brands”. Dessen Sitz ist im US-Bundesstaat Kentucky. Zu ihm gehört auch die Kette Pizza Hut. In Großbritannien hatte die Kette zuletzt mit Lieferproblemen zu kämpfen. Hunderte Filialen mussten vorübergehend schließen.

Weniger junge Unternehmen pleite

Die Veränderungen in der deutschen Unternehmensstruktur spiegeln sich in den Insolvenzen wider. Das schwache Gründungsgeschehen in den letzten Jahren führt dazu, dass der Anteil älterer Unternehmen zunimmt. Aktuell machen Unternehmen im Alter von über zehn Jahren 44,2 Prozent aller Insolvenzen aus (Vorjahr: 41,3 Prozent). Einen Anstieg der Fälle gab es vor allem bei 13 bis 14 Jahre alten Unternehmen sowie bei über 20 Jahre alten Betrieben. Die Insolvenzen von jungen Unternehmen nahmen dagegen ab.

In  Deutschland geht die Zahl der Insolvenzen weiter zurück. Im Jahr 2017 wurden von Creditreform insgesamt 116.000 Insolvenzfälle registriert (2016: 122.590). Die Zahl der Insolvenzen verringerte sich das siebte Jahr in Folge und erreichte den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2003. Rückgänge gab es sowohl bei den Unternehmensinsolvenzen (minus 6,3 Prozent) als auch bei den Verbraucherinsolvenzen (minus 6,7 Prozent). So hatten im Jahresverlauf insgesamt 72.100 Verbraucher Insolvenz angemeldet (2016: 77.260). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ging von 21.560 auf 20.200 zurück. Eine geringere Zahl an Unternehmensinsolvenzen wurde zuletzt im Jahr 1994 registriert (18.820) – damals noch unter der alten Konkursordnung. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand der Unternehmensinsolvenzen (2003: 39.470) haben sich die Fallzahlen aktuell fast halbiert.

Fast 1 Mio. Euro Schaden je Insolvenzfall

Der Grund für die rückläufige Entwicklung der Insolvenzzahlen waren die günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Verbraucher und für Unternehmen. Die Arbeitslosenzahl ging zurück und die Einkommen stiegen tendenziell. Zudem waren die finanziellen Belastungen für Kreditnehmer durch preiswerte Finanzierungen und Umschuldungen geringer als in den Vorjahren. Die Unternehmen profitieren von allem von der kräftigen Binnennachfrage und melden in der Breite guten Wirtschaftsdaten.

Die Insolvenzschäden bei Unternehmensinsolvenzen lagen mit geschätzt 26,6 Mrd. Euro knapp unter dem Vorjahreswert (27,5 Mrd. Euro). Auf fast 1 Mio. Euro beläuft sich die mittlere Schadenssumme je Insolvenzfall allein für die privaten Insolvenzgläubiger. In den insolventen Unternehmen sind rund 198.000 Arbeitsplätze weggefallen bzw. bedroht (Vorjahr: 221.000).

Rückgänge auch im Mittelstand

Im Jahr 2017 bestätigte sich der Trend hin zu immer kleineren Insolvenzen – auch wenn die mediale Aufmerksamkeit den Großinsolvenzen gehört, wie in diesem Jahr Air Berlin, SolarWorld oder ALNO Küchen. Erneut fiel wieder das Gros der Insolvenzen in die kleinste Größenklasse: 82,7 Prozent der insolventen Unternehmen hatten maximal fünf Beschäftigte (Vorjahr: 81,9 Prozent). Unterteilt nach dem Jahresumsatz finden sich Rückgänge vor allem im Mittelstand (Umsatzgrößenklassen 5,0 bis 25,0 Mio. Euro und 25,0 bis 50,0 Mio. Euro), während es bei Großunternehmen mit mehr als 50,0 Mio. Euro Jahresumsatz mehr Insolvenzen gab.

Handel und Dienstleister dominieren das Insolvenzgeschehen

Überdurchschnittlich ausgeprägt war der Rückgang der Insolvenzen im Verarbeitenden Gewerbe (minus 13,9 Prozent; 1.490 Fälle) und im Bausektor (minus 11,7 Prozent; 3.010 Fälle). Mittlerweile stammen 77,8 Prozent und damit der überwiegende Anteil aller Insolvenzen aus dem Handel oder dem Dienstleitungsgewerbe (Vorjahr: 76,1 Prozent). Aber auch im Handel (minus 4,7 Prozent) und im Dienstleistungsgewerbe (minus 4,3 Prozent) gingen die Insolvenzzahlen absolut gesehen aber zurück. Gesamtwirtschaftlich kommen auf 10.000 Bestandsunternehmen 62 Insolvenzen (Insolvenzquote). Am geringsten ist die Insolvenzquote im Verarbeitenden Gewerbe (2017: 35), am höchsten im Baugewerbe (2017: 83).

Zu ähnlichen Einschätzungen kommt auch der BVR:

Zahl der Unternehmensinsolvenzen sinkt weiter Berlin, 22.03.2018 – Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) dürfte sich der langjährige Abwärtstrend in den amtlichen Insolvenzdaten in Deutschland im Jahr 2018 fortsetzen. Der aktuellen Insolvenzprognose des BVR zufolge wird die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr nochmals um knapp 7 Prozent zurückgehen. Die Firmenpleiten waren bereits 2017 um 6,6 Prozent auf 20.093 gesunken. “Die Unternehmensinsolvenzen dürften vor dem Hintergrund des anhaltend günstigen konjunkturellen Umfelds 2018 mit etwa 18.700 Fällen einen neuen Tiefstand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 erreichen”, erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Die Insolvenzprognose beruhe auf der Annahme, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,2 Prozent steigen wird. Derzeit befindet sich das Insolvenzgeschehen auf einem historisch niedrigen Niveau. Dies dürfte gemäß der aktuellen Prognose auch in naher Zukunft so bleiben. Nur bei einer schweren Rezession mit einem Rückgang des BIP um 3,5 Prozent im Jahresendquartal wäre – Szenario-Rechnungen des BVR zufolge – mit einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Das Eintreten dieses Szenarios ist gleichwohl angesichts der momentan nach wie vor günstigen Wirtschaftsperspektiven sehr unwahrscheinlich.

6,5 Millionen Euro für E-Bike-Antriebshersteller

FAZUA aus München, Hersteller von Antriebssystemen für E-Bikes, hat eine neue Finanzierungsrunde über 6,5 Millionen Euro abgeschlossen. Erneut beteiligt haben sich der High-Tech Gründerfonds, verschiedene Business Angels und Bayern Kapital, dieses Mal mit Mitteln aus seinem Wachstumsfonds Bayern. Als Leadinvestor konnte FAZUA Unternehmertum Venture Capital Partners gewinnen. Den evation-Antrieb von FAZUA haben bereits namhafte Fahrradhersteller wie CUBE, Pinarello und Focus in ihre Serienprodukte integriert. Mit dem frischen Venture Capital will das junge Unternehmen mit dem bayerischen Namen weiter wachsen und seine Technologieführerschaft durch Weiterentwicklungen festigen.

Das integrierbare Antriebssystem von FAZUA ermöglicht es Fahrradherstellern, ihre bisherigen Ansprüche an Design, Gewicht und Flexibilität von E-Bikes neu zu definieren: Akku und Motor verschwinden beinahe unsichtbar im Unterrohr. Der geringe Widerstand und das niedrige Gewicht des FAZUA-Systems bringt dem E-Rad-Fahrer ein natürliches Fahrgefühl – das ist gerade Bikern mit sportlichen Ambitionen wichtig. Aufgrund der stark steigenden Nachfrage nach dem E-Bike-Antrieb von FAZUA will das 2013 gegründete Unternehmen noch im Frühjahr 2018 an einen größeren Standort mit erweiterter Produktionskapazität ziehen. Auch personell wird sich FAZUA vergrößern: Aktuell werden unter anderem Mitarbeiter in der Qualitätssicherung, im Produktionsmanagement sowie in der Elektronikentwicklung gesucht.

„Der Wachstumsfonds Bayern unterstützt expandierende Unternehmen, die innovative Zukunftstechnologien entwickeln. Gerade in der Wachstumsphase gibt es oftmals eine Finanzierungslücke, die wir mit unserem Fonds schließen wollen. Das innovative Antriebssystem von FAZUA schafft einen großen Mehrwert für die E-Fahrrad-Industrie. Daher unterstützen wir die weitere Entwicklung des Unternehmens mit Mitteln aus dem Wachstumsfonds Bayern sehr gerne“, sagt die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, die den Wachstumsfonds Bayern im Jahr 2015 initiiert hatte.

„Als Investor der ersten Stunden haben wir die positive Entwicklung von FAZUA seit der Seedphase begleitet. Mit einem weiteren Investment, dieses Mal aus dem Wachstumsfonds Bayern, können wir einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenswachstum leisten“, sagt Dr. Georg Ried, Geschäftsführer bei Bayern Kapital.  

Benjamin Erhart, Partner bei Unternehmertum Venture Capital Partners, erklärt: „FAZUA hat sich eine sehr aussichtsreiche Marktposition erarbeitet. Innerhalb des stark wachsenden E-Bike- Gesamtmarktes ist das System bei leichten und sehr leichten Produkten führend. Immer mehr renommierte Fahrradhersteller setzen auf den evation-Antrieb. Wir sind überzeugt, dass FAZUA in den kommenden Jahren einen bedeutenden Mehrwert liefern wird. Wir freuen uns sehr, dem starken Konsortium bestehender Investoren beizutreten und die weitere Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen.“   Insbesondere im Rennrad- und Performancebereich fällt die Resonanz auf den evation-Antrieb äußerst positiv aus. Auch in der Branche erfährt das junge Unternehmen viel Anerkennung: So wurde FAZUA beim DESIGN & INNOVATION AWARD 2018 in drei Kategorien (Newcomer, Komponenten MTB und Road) ausgezeichnet.

„Wir freuen uns sehr über diese Investitionsrunde, die eine äußerst starke Positionierung der FAZUA GmbH im Markt weiter unterstützen wird“, so Hannes Biechele, CEO und Gründer der Münchener Firma. „Erfahrung, Mehrwert und Know-how der Gesellschafter sind für uns essenzielle Säulen, ohne die FAZUA nicht so erfolgreich agieren könnte.“    

Über FAZUA:

Das 2013 in München gegründete Unternehmen FAZUA hat es sich zum Ziel gesetzt, den E-Bike-Markt nachhaltig zu revolutionieren. Mit dem evation-Antrieb präsentiert das Team um Geschäftsführer Johannes Biechele ein elektrisches Antriebssystem, das sich besonders an sportive Ansprüche richtet und dabei das natürliche Fahrgefühl eines unmotorisierten Fahrrads vermittelt. Namhafte Kunden von FAZUA, die bereits 2018 Fahrräder mit dem evation-Antrieb verkaufen, sind CUBE, Focus, Bianchi, Fantic und Pinarello.  

Über Bayern Kapital:

Die Bayern Kapital GmbH mit Sitz in Landshut wurde auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung 1995 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der LfA Förderbank Bayern gegründet. Bayern Kapital stellt als Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern den Gründern innovativer High-Tech-Unternehmen und jungen, innovativen Technologieunternehmen in Bayern Beteiligungskapital zur Verfügung. Bayern Kapital verwaltet derzeit elf Beteiligungsfonds mit einem Beteiligungsvolumen von rund 340 Millionen Euro. Bislang hat Bayern Kapital rund 260 Millionen Euro Beteiligungskapital in mehr als 250 innovative technologieorientierte Unternehmen aus verschiedensten Branchen investiert, darunter Life Sciences, Software & IT, Werkstoffe & Neue Materialien, Nanotechnologie sowie Umwelttechnologie. So sind in Bayern über 5000 Arbeitsplätze dauerhaft in zukunftsfähigen Unternehmen entstanden.

Mehr Power für Gründer-Start

Die Zahl der Unternehmensgründungen ist 2017 wiederholt deutlich zurückgegangen – das bestätigt die aktuelle Vorabauswertung des KfW Gründungsmonitors. Dr. Kai Flehmig-Pichlmaier, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Gründerverbands (DGV), fordert bessere Startbedingungen für Gründer.

Schon wieder 14 Prozent weniger Unternehmensgründungen als im Vorjahr – mit nur 557.000 Neugründungen in 2017 setzt sich der negative Trend der vergangenen Jahre fort. Seit 2014 ist die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland rückläufig. Den deutlichen Rückgang in 2017 bezeichnet die KfW in ihrer aktuellen Pressemeldung trotzdem als überraschend und begründet ihn mit der anhaltend guten Situation am Arbeitsmarkt. Der Deutsche Gründerverband (DGV) dagegen sieht die Politik in der Pflicht: Solange die Bedingungen für Neugründer nicht verbessert werden ist eine Trendwende nicht zu erwarten.

Die Chancen, an benötigtes Kapital heranzukommen, sind unter den Gründern ungleich verteilt. Die KfW unterscheidet zwischen den sogenannten „Notgründern“, die mit ihrer Existenzgründung versuchen, ein wegfallendes Gehalt zu kompensieren und den „Chancengründern“, die eine gewinnversprechende Geschäftsidee verwirklichen wollen. Diese Zweiklassen-Wertung haben auch Banken verinnerlicht, und für die erste Gruppe der Existenzgründer ist es dementsprechend noch schwerer, einen Kredit zu erhalten.

„Alle Gründer müssen mit gleichen Maßstäben gemessen werden und verdienen die gleichen Chancen – egal, welche Bezeichnung sie tragen – ob Start-Up, Existenzgründer, Chancen- oder Notgründer“, ist der DGV-Vorstandsvorsitzende Flehmig-Pichlmaier überzeugt. Die Einteilung der Unternehmensgründer in zwei unterschiedlich förderungswürdige Klassen senkt zudem das Ansehen von Selbständigkeit in Deutschland insgesamt.

Mit dem Ziel, den Negativtrend zu stoppen, haben die Verantwortlichen schon einige Maßnahmen in Aussicht gestellt. Ein Beispiel dafür ist die vom Bundeswirtschaftsministerium und KfW initiierte Gründungsplattform 4.0. Sie soll als Wegweiser und Lotse durch die
notwendigen Formalitäten dienen und Unternehmensgründungen damit erleichtern. Außerdem floss in den letzten Jahren sehr viel Geld in Fonds für Wagniskapital. Der Gründungsexperte Dr. Flehmig-Pichlmaier ist skeptisch: „Solange Gründung nichts kosten darf und Beratung nicht notwendig ist, kann sich kein nennenswerter Erfolg zeigen.“

Bürokratische und organisatorische Anforderungen hindern nach Ansicht des Experten die Menschen in Deutschland nach wie vor an Unternehmensgründungen. Für die Bearbeitung von Invest-Anträgen benötigt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nach aktuellem Stand rund sechs Monate. Diese Zeitspanne ist für jeden Gründer deutlich zu lange. Der Deutsche Gründerverband fordert hier Investitionen, die es ermöglichen, die Bearbeitungszeit zu verkürzen.

Eine weitere Forderung des DGV betrifft das Startgeld und die Unterstützung der KfW. Sie ist für Gründer essentiell, weil für Banken und Sparkassen die Finanzierung einer Unternehmensgründung wirtschaftlich nicht besonders attraktiv ist. Für eine Gründungsfinanzierung wird oftmals der Abschluss einer zusätzlichen Versicherung zur Voraussetzung, wodurch sich der finanzielle Nachteil wieder auf den Gründer verlagert. Beim Startgeld sollte sich die KfW von ihren alten Regelungen lösen und das Verhältnis von Investitionen und Betriebsmitteln den realen Anforderungen anpassen.

Auch Gründungsberater, die beispielsweise auf der geplanten Gründungsplattform 4.0 genannt werden sollen, müssten laut DGV entsprechend qualifiziert sein, um zukünftige Unternehmer beraten zu können. Bis jetzt ist keinerlei Qualifizierung notwendig.

Es bleibt abzuwarten, ob die neue GroKo und ihr zukünftiger Wirtschaftsminister eine Trendwende bei den Unternehmensgründungen herbeiführen kann. Daran wird man bemessen können, ob der Politik der junge Mittelstand und die Unterstützung der Selbständigkeit wichtig sind. Der DGV ist indes gespannt auf den Gründungsmonitor 2018 und die neue Klasseneinteilung von Gründern.

Franchise für eine berufliche Neuorientierung

Die größte internationale Fachmesse für das Franchisewesen „Franchise Expo Paris“ setzt vom 25. bis zum 28. März 2018 ihren Fokus auf die berufliche Neuorientierung in Porte de Versailles, Pavillon 2.2. Aktuell beabsichtigen mehr als zwei Drittel der Franzosen, einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Die Gründung eines Franchise-Unternehmens erweist sich immer mehr als ideale Option für Angestellte oder Selbstständige, die auf der Suche nach Veränderung sind. Der Grund? Das kontrollierte Risiko und eine Sicherheit gebende Begleitung.

Mit mehr als 560 erwarteten Ausstellern (darunter mehr als 480 Marken) stehen die Zeichen der 2018er-Auflage auf Erfolg: mehr als 140 Erstaussteller und mehr als 90 Sektorenvertretungen, darunter 3 Sektoren an der Spitze: Gastronomie (19 %), Dienstleistungen (12%), Lebensmittelhandel (11%). Der 26. März wird sich der Thematik „Erleichterung des beruflichen Neuanfangs mit Franchise“ widmen. Außerdem wird es im Bereich „Franchise-Schule“ um konkrete Themen wie die erfolgreiche Umsetzung der beruflichen Neuorientierung gehen: „Angestellte und nun Franchisenehmer. Und es funktioniert.“ (25. März) oder „Von der Lohnarbeit zum Unternehmertum: Den Absprung mit Erfolg meistern“ (27. März).

Franchise, die ideale Lösung für einen Neuanfang Das Franchise-Modell zieht jedes Jahr immer mehr Personen in seinen Bann, und das zu recht: Es handelt sich um eine ideale Lösung für viele, die sich auf das Abenteuer „eigenes Unternehmen“ einlassen möchten, da die Möglichkeit besteht, selbständig zu sein und gleichzeitig von einem gefestigten System, der Bekanntheit einer bereits etablierten Marke bzw. eines bereits etablierten Geschäfts zu profitieren. Aktuelle Zahlen bestätigen, dass 44 % der Franzosen, die ein Unternehmen gründen möchten, in Erwägung ziehen, ihr Projekt als Franchise umzusetzen.

„Dank der Bekanntheit und des Know-how einer Marke, der Unterstützung eines Systems und regelmäßiger Schulungen ist der Franchisenehmer in der ersten Zeit als Geschäftsführer nicht auf sich allein gestellt. Der gesamte Franchise-Apparat punktet dreifach bei Unternehmern, und zwar mit den Aspekten Begleitung und Autonomie bei gleichzeitiger Risikominimierung, die das Franchising so einzigartig machen“, erklärt Chantal Zimmer, Vorsitzende des französischen Franchiseverbands.

Da das Franchising für alle Profile offen ist, finden sich unter seinen Anwärtern zahlreiche Angestellte (76 %, davon 74 % aus der Privatwirtschaft). Für die große Mehrheit handelt es sich dabei um den zweiten oder dritten Berufsweg, manchmal beruflich sogar mit 180-Grad-Drehungen und einschneidenden Lebensveränderungen